Meines Erachtens wurde das Thema verfehlt. Es geht nicht um den “Charakter der Deutschen”. Dass unter den “Gerechten” nur 601 Deutsche sind, ist bei dem Verbrechen, um das es geht, wenig verwunderlich, umgekehrt wäre es staunenswert. Es geht nicht um den Nationalcharakter, sondern um die Geisteshaltung und die Denkweise der sogenannten Repräsentanten unseres Volkes. Es geht um die Meinungsmacher an den Schulen, die in die Köpfe von Kindern Unfug stopfen. Es geht um Politiker mit Weltrettungsimpetus, die ihr eigenes Volk geringschätzen bis zur Verachtung. Dass der Deutsche gemocht werden will, vielleicht mehr als andere, sagt eher etwas über die Unsicherheit aus, die er empfindet - kein Wundern, wenn man einem jungen Menschen erzählt, dass er einem Volk von Mördern und Wegguckern, von Mitläufern und Verbrechern angehört. Gewiss: Vorurteile sind durchaus nicht per se zu verdammen, an den meisten ist etwas Wahres dran. Nur, was den Größenwahn angeht zum Beispiel…. Da fallen mir Franzosen ein und Briten, die uns darin in Nichts nachstehen. Letztes Jahr hat Huellebeque ein “Interview” gegeben in Frankfurt, dass ein Muster französischer Arroganz dargestellt hat, ein einsamer Gipfelpunkt des Dünkels, eine offene Verachtung für alles, was nicht französisch ist, es war widerwärtig. Fragen wir also nicht, wie das deutsche Volk ist oder denkt, fragen wir uns lieber, wer dieses deutsche Volk nach außen vertritt und sich anmasst, dieses Volk zu repräsentieren. Der Fall mit dem rechten Mädel in der Wohngemeinschaft stimmt zwar nachdenklich, aber wenn der Anzeigende ein Israeli gewesen wäre und die Betroffene eine Araberin mit antisemitischer Gesinnung - würden wir dann über den Nationalcharakter der Israelis räsonnieren?
Meine Eltern stammen aus Thüringen. Beim monatlichen Pakete packen für die “Zuhause gebliebenen” wurden meine verwunderten und kindlichen Fragen beantwortet: “Nein, Kind, wir können nicht rüber - die behalten uns und lassen uns nicht mehr weg. Nein - die stecken uns ins Gefängnis. Da gibt es die Staatspolizei, die merkt alles sofort. Da sind die Russen - die halten das Land besetzt - weil eben - begreife es doch - wir den Krieg verloren haben. Nein - die Staatspolizei sind Deutsche, nicht nur Russen”. Ich bohre weiter und frage meine Mutter - “Ja - aber - es sind doch Deutsche, die an der Grenze aufpassen und die Päckchen aufreißen, Sachen rausklauen und kontrollieren.” Und sie sagt - “Ja - Kleines - es sind Deutsche - es sind unsere eigenen Landsleute - die ALLES BESONDERS GUT UND BESONDERS GRÜNDLICH machen - sogar die Sachen, die gegen ihre eigenen Menschen gerichtet sind.” “Ja Mama - das ist doch bekloppt - die sorgen selbst gründlich dafür, das sie selbst eingesperrt bleiben? Merken die denn gar nicht, dass es bei denen keinen Kaffee gibt - deswegen schicken wir doch Kaffee”. “Ja - und wir schicken auch Deo und in Folie eingewickelte Butter in der Westgeld steckt - weil UNSERE Deutschen Landsleute jetzt eben alles besonders gründlich und besonders ‘gut’ machen, im Sinne der Besatzer. Die Stasi-Aufpasser haben Kaffee” “Aber Mama - wenn die das nicht so gründlich machen würden, könnten wir besser Pakete schicken und die könnten abhauen - merken die denn gar nicht, dass sie nicht raus können da?” Als sie mir von Peter Fechter und den anderen Mauertoten erzählt hat, gab ich Ruhe mit den Fragen - aber wirklich verstanden habe ich es bis heute nicht. Vermutlich ist es wirklich “Das Deutsche”.
Zweitens eine Neigung zur Überschätzung der eigenen Kräfte und Fähigkeiten.”...das will ich meinen! Die kommt ja gerade voll zum Tragen, aber eher in rot-grünen Gewand. Als wenn nicht schon der Bogen gewaltig überspannt wäre, haben die Grünen nun noch Einen aufgesetzt. Sie haben tatsächlich verlangt, dass von der Bundesregierung so genannte „Flüchtlingsberater“ eingesetzt werden (bei mehr als 200.000 Zugängen im Jahr), die „Migranten“ während des Asylverfahrens kostenlos begleiten. Im Bundestag gibt es deswegen Streit. Dies geht aus einer Meldung der WAZ hervor. Was für eine Idiotie und welche Kosten, jedem Migranten (meist junge Burschen) einen Berater zuordnen der sie monatelang begleiten soll Wären dessen im Land immer mehr Menschen, alte Leute, Kinder an der Armutsgrenze leben. Schon Normalos keine Wohnungen mehr finden. Grün ist für mich nur noch mit Dekadenz verknüpft.
Wie viel von dem, was hier in Deutschland abläuft, wurde von D. aus initiiert? In Deutschland ist man relativ leicht für eine gute Sache zu begeistern und geht dann mit voller Kraft daran, das vermeintlich Gute um zu setzen. Wenn wir uns die Deindustrialisierung bei uns ansehen, greife ich die Frage der alten Römer auf: Cui bono? Wem nützt das? Hat wirklich Deutschland den Vorteil, oder sind das andere? - Viele Deutsche sind oftmals naiv und kennen leider nur ihre eigene Sicht der Dinge, aber die Welt ist vielfältig und komplex. Wie sagte De Gaulle so treffend: Staaten haben keine Freunde, aber Interessen. Das sieht man traditionell in D. ganz anders.
Zwei wesentliche Eigenschaften der Deutschen werden nicht erwähnt: Die traurige Unintelligenz nicht nur der beknackten Teddy-Werfer vom Bahnhof, sondern der Mehrzahl der führenden Politiker der Altparteien und die Unterwürfigkeit gegenüber Vorgesetzten jeder Art.
Auch wenn ich viele Gefühlslagen der Autorin gegenüber den Deutschen nachvollziehen kann, so möchte ich doch folgendes zur Vervollständigung des Bildes festhalten: die Idee, mittels Massenmigration das demographische Gefüge - und damit die Wählermilieus - des eigenen Landes zu zerstören, um so dauerhaft das Wahllverhalten zu eigenen Gunsten zu beeinflussen, stammt nicht aus Deutschland, sondern aus Großbritannien. Ebenso der fanatische “Multikulturalismus”, der dort aus allen akademischen und medialen Kanälen trompetet wurde, als hierzulande immigrationspolitisch noch langweilige Bodenständigkeit herrschte. Dasselbe gilt für die politisch forcierte “Islamisierung”, in der Großbritannien bis 2015 europaweit führend war, wiederum politisch gewollt und kräftig gefördert - übrigens ebenso begleitet von einer massiven medialen EInschüchterungspolitik gegenüber allen Kritikern, der Installation von Gummiparagraphen wie “hate crime” zur Ausmerze jeglicher Kritik, der Installation einer willfährigen, schariakonformen Justiz. Nichts, was solche Versagergestalten wie Heiko Maas und Konsorten in den letzten Jahren produziert haben - von der Kanzlette zu schweigen - ist wirklich auf eigenem Mist gewachsen, sondern wurde mit allen Regeln akademischer und medialer Manipulation über Jahre importiert. Um damit im Vergleichsbild der Autorin mit ihrem Bezug auf den Nationalsozialismus zu bleiben: da wäre zu fragen, inwiefern die Radikalisierung in der späten Weimarer Republik, die den NS schließlich erst hat erstarken lassen - denn der war für die Demise keineswegs so sehr Ursache, als vielmehr Folge - nicht ebenso wesentlich von außen nach Deutschland hineingetragen wurde? Nämlich durch eine dauerhafte Erpressung, skrupellose Ausbeutung und eine massive, durch Tatsachen kaum gedeckte Verleumdungspolitik gegenüber allem Deutschen, die einen Ausgleich zur Gewinnung einer lebensfähigen politischen Ordnung “nach Versailles” verunmöglicht hat?
Ist es möglich, dass dieser Hang zum Extremen aus der Problematik resultiert das Deutschland schon immer auf Grund seiner -Mittellage- innerhalb Europas jede politische Entscheidung bis aufs kleinste bedenkt und abwägt? Viele Historiker und Politiker haben über diese Problematik der Mittellage diskutiert, gestritten und ihre besonderen Schwierigkeiten dargelegt. Stellvertretend möchte ich kurz folgende dazu anführen: Joachim Fest, Sebastian Haffner, Christopher Clark, George Friedman. Scheinbar ist Deutschland und sind die Deutschen nicht in der Lage auch einmal den einfachen Weg des gesunden Menschenverstandes zu wählen…...
Zu allem ist vor allem zu sagen: Im Kaiserreich: “Am deutschen Wesen soll die Welt genesen” - (Teile der) Bevölkerung + Journalisten jubelten im 3. Reich: “Herrenmenschen” - (Teile der) Bevölkerung + Journalisten jubelten heute: “Gutmenschen” und Hochmoralprediger - (Teile der) Bevölkerung + Journalisten jubeln Bitte wie wäre es, wenn Journalisten wieder Ihre Pflicht nach möglichst neutraler, sprich facettenreicher Berichterstattung nachkommen? Dann wird es auch mit der Meinungsvielfalt etwas. So bildet sich demokratisches Bewußtsein, sprich der Toleranz gegenüber dem Anderen und seiner Meinung. Besserwisserei gibt es in einer echten Demokratie nicht. Nebenbei eine echte Demokratie kann auch nicht durch Zeichen gefährdet werden. Eine Demokratie wird durch Intoleranz und diktatorischen Rechthaberei und Meinungsgleichmacherei gefährdet. - Insofern habe ich KEIN Verständnis für das Benehmen ihres deutschen Kollegen in der WG. Das waren schon Anfänge von diktatorischen Auftreten. Der demokratische Weg ist die Diskussion und die Überzeugung des anderen oder zumindest das akzeptieren und der Versuch des Verstehens seines Standpunktes. Menschen werten Dinge unterschiedlich und kommen so auch zu anderen Überzeugungen.
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