Manfred Haferburg / 22.04.2025 / 06:00 / Foto: Montage achgut.com / 130 / Seite ausdrucken

Manchmal bin ich müde, furchtbar müde.

Es ist mühsam, jahrelang gegen einen politischen Ungeist anzugehen, der tausend immer neu nachwachsende Köpfe zu haben scheint, in denen er komfortabel zur Miete wohnt.

Ein Ungeist, der keine Wahrheit und Logik für seine Ernährung braucht, da er sich von Angst ernährt und von Unwissen fett wird. Etwas, das vor keiner Lüge und Täuschung zurückschrecken muss, weil es von Mächtigen und ihren nützlichen Idioten beschützt und benutzt wird, um ihren Reichtum und ihre Macht zu festigen. 

Der Ungeist tarnt sich mit dem Begriff „Große Transformation“ und ist in Wirklichkeit ein Programm zur Umwandlung eines wohlhabenden Industriestaates in ein Land, das irgendwann auf fremde Hilfe angewiesen sein wird, um zu überleben. Der Umbau ist in vollem Gange. Merkel nannte es auf Klaus Schwabs World Economic Forum in Davos im Jahre 2020 die „Große Transformation“. Sie sagte:

Die gesamte Art des Wirtschaftens und das Leben, wie wir es uns angewöhnt haben, werden wir in den nächsten 30 Jahren verlassen”. Sie konkretisierte ihr Ansinnen, indem sie meinte, vor uns lägen “Transformationen von gigantischem, historischem Ausmaß”. 

Die Gesellschaftsklempner begannen ihre Zerstörungsarbeit unter dem Motto „umfassende Dekarbonisierung“ mit dem unerreichbaren und völlig sinnfreien Ziel, bis 2045 einen „Netto Null CO2-Ausstoß Deutschlands“ zu erreichen. Die „Energiewende“ mit Atomausstieg und Kohleausstieg begann die energetische Basis Deutschlands zu zerstören. Die Industrie flüchtet oder geht unter. Diverse weitere „Wenden“ wie Verkehrswende, Landwirtschaftswende, Konsumwende, Ernährungswende sind in Arbeit. Auf den zwangsläufig so entstehenden Trümmern der Gesellschaft soll ein „Sozialismus, der der Wissenschaft folgt“ aufgebaut werden. Er wird auch diesmal nicht funktionieren, es ist schon absehbar.

Die Deutschen mit ihrer gnadenlosen Gründlichkeit

Napoleon I. (Napoleon Bonaparte, 1769–1821), Kaiser der Franzosen, hat über die Deutschen gesagt: „Es gibt kein gutmütigeres, aber auch kein leichtgläubigeres Volk als das deutsche. Zwiespalt brauchte ich unter ihnen nie zu säen. Ich brauchte nur meine Netze auszuspannen, dann liefen sie wie ein scheues Wild hinein. Untereinander haben sie sich gewürgt, und sie meinten ihre Pflicht zu tun. Törichter ist kein anderes Volk auf Erden. Keine Lüge kann grob genug ersonnen werden: die Deutschen glauben sie. Um eine Parole, die man ihnen gab, verfolgten sie ihre Landsleute mit größerer Erbitterung als ihre wirklichen Feinde.“ 

Eine Mehrheit der Deutschen hat offenbar ein besonderes Talent, die Ergebnisse ihres Fleißes und ihre Geschicklichkeit mit ihrer sprichwörtlichen Gründlichkeit immer aufs Neue in Trümmer zu legen. Zu diesem Zwecke folgen sie falschen Propheten, bespitzeln und denunzieren sich gegenseitig, vertreiben ihre besten Köpfe. Sie schlagen gegenseitig mit Worten aufeinander ein, denn sie vertrauen ihren Vorurteilen mehr als ihrer Intuition und ihrem Hausverstand und sorgen dafür, dass auch ihre Industrie – die Basis ihres Wohlergehens – nachhaltig vernichtet wird.

Phantomschmerz der Entfremdung

Wer wie ich, nach meiner zweiten Republikflucht, schon viele Jahre im Ausland lebt, erwirbt eine gewisse Außensicht auf sein Vaterland. Eine Außensicht, die mit Insiderwissen gespickt ist. Auf dem Laufenden kann man bleiben, wenn man regelmäßig durch Besuche, Telefongespräche mit Gebliebenen, Freunden und Bekannten und täglicher Medienbeobachtung sein Insiderwissen auffrischt. 

Der Auslandsdeutsche bemerkt irgendwann auch Änderungen seiner selbst, die aus der Anpassung in die Gesellschaft und Kultur seines Gastlandes oder, schöner gesagt, seiner Wahlheimat herrührt. Diese fast unmerklich eintretende Selbstveränderung fügt ein „Ausländergefühl“ hinsichtlich der Mentalität des Vaterlandes hinzu. So bin ich nach 25 Jahren in Frankreich nicht mehr ein waschechter Deutscher, aber auch noch kein Franzose mit Baskenmütze, Gauloises im Mundwinkel und Baguette unterm Arm. So etwas wie mich schimpfte man früher einen „vaterlandslosen Gesellen“. Und das war durchaus abschätzig gemeint. 

Ich wuchs in der DDR auf. Ich mochte das sozialistische Regime nicht, rein instinktiv. Es war mir zu eng. Das Sozialistenregime der DDR mochte mich folglich auch nicht. So blieben meine heimatlichen Wurzeln flach und kümmerlich. Das machte es leichter, „meine Wurzeln mit dem eignen Messer auszudrehen“, wie es in meinem Lieblingslied „Andre, die das Land so sehr nicht liebten“ heißt. Und doch spürte ich einen Verlustschmerz, als ich wegging. Der Schmerz blieb und treibt mich bis heute an, gegen Missstände in meinem Vaterland anzuschreiben, die mich vielleicht gar nichts mehr anzugehen brauchten. Die Veränderungen, die Befremdung über den Absturz Deutschlands in den letzten Jahren, tun mir weh. Aber vielleicht habe ja eher ich mich verändert. 

Eine neurotische Ferienwohnung

Ich möchte mein Gefühl der Befremdung am Beispiel eines Erlebnisses verdeutlichen, das mich bei meinem letzten Heimatbesuch so ziemlich aus der Fassung brachte. Ich besuchte Freunde, die nahe der schönen alten Stadt Speyer lebten und hatte als Unterkunft eine hübsche kleine Ferienwohnung im Stadtzentrum angemietet. 

Gleich nach dem Betreten des Hausflurs mit dem Spruch an der Tür „Auch Tagsüber die Tür mit Schlüssel immer zweimal verschließen“ kam die Aufforderung „Um das Treppenhaus und auch Ihr Zuhause sauber zu halten, bitte direkt nach dem Hauseingang die Straßenschuhe zu wechseln“. Die Wohnung war drei Treppen hoch unterm Dach. Hinter der Wohnungstür empfing den Gast ein weiteres Schild: „Bitte trennen Sie ihren Abfall. Restmüll und Biomüll in der Küche (2 Eimer). Pappe und Papier im großen braunen Korb in der Abstellkammer. Dort finden Sie auch den gelben Sack für Dosen, Folien, Getränkekartons und Plastik sowie einen weiteren, kleinen braunen Korb für Glas. Restmüll- und Biomülltonne befinden sich in der Garage“. Alle diese Anweisungen, es gab zwei Dutzend weitere von ihnen, waren ordentlich foliert, in Deutsch und recht gutem Englisch.

Die Krönung des Benutzervorschriftstsunamis stellte ein Schild dar, das beschönigend unter der Überschrift INFO an der Korridorwand prangte. Dort hieß es: 

„Gas- und Stromregelung seit 1. Oktober 2022. Mit dem Ukrainekrieg kam es zu Unsicherheiten bei Strom und Gas. Aus diesem Grund haben wir im gesamten Haus auf digitale Heizthermostate umgestellt, um Energie zu sparen. Auch müssen wir, wie viele andere Unterkünfte auch, den Energieverbrauch auf ein übliches Maß beschränken. Konkret betrifft dies: *Absenkung der Zimmertemperatur auf 20 Grad sowie Nachts ((22 bis 6 Uhr) auf 17 Grad. * Im Bad beträgt die Heizungstemperatur von 6-9 Uhr 24 Grad. * Absenkung der Warmwassertemperatur (Legionellenschutz weiterhin aktiv) * Inklusivkontingent von 2 Kilowattstunden Strom pro Übernachtung, welches erfahrungsgemäß für nahezu alle Gäste ausreichte. Beispiel: für drei Übernachtungen sind 6 kWh inklusive. Für jede weitere kWh müssen wir 1 € berechnen“. 

Es erübrigt sich zu sagen, dass am Internetrouter ein Schildchen mit dem Passwort und der Aufschrift prangte: „Der Router ist nachts am Schalternetzstecker auszuschalten“. Analog klebte auf der Fernbedienung des Fernsehgerätes der Sinnspruch „Das Standby ist nachts am Schalternetzstecker auszuschalten“

Mir ist nicht klar, wie Sie, lieber Leser, dies empfinden. Für mich war es eine Gängelung, die an Übergriffigkeit grenzt. Ich glaube, dass deutsche Gäste dies viel gelassener nehmen können. Sie wurden jahrelang an so etwas gewöhnt, so dass es Ihnen womöglich normal, vielleicht sogar als hilfreich vorkommt. Es war ja nicht böse gemeint. 

Was aber mag ein Gast aus Spanien, Ungarn oder Frankreich denken, der nicht wie die Deutschen nach und nach an eine Mülltrennung in sechs Müllkategorien und an neurotisches Energiesparen durch Ausschalten des Standby zwecks Weltrettung gewöhnt wurde? 

Der Wahnsinn, wenn er epidemisch wird, heißt Vernunft

Durch meinen Beruf bin ich seit vielen Jahren weltweit sehr häufig auf Reisen. Aber so etwas ist mir noch nie untergekommen, selbst in Ländern nicht, die unter extremer Armut und Energiemangel leiden. Dort hing höchstens mal ein Hinweis, wie der Gast etwas Halbkaputtes in Gang bringen kann. Mülltrennung beschränkt sich in Westeuropa meist auf Flughäfen und Bahnhöfe. Haushalte trennen manchmal Glas. Der Hausmüll wird in Frankreich maschinell vor der Verbrennung getrennt. Kein Mensch käme auf die Idee, Biomüll zu sammeln und wochenlang müffelnd im Wohnbereich zu lagern. Und keine Verwaltung käme darauf, den Inhalt einer Mülltonne elektronisch zu scannen. In Deutschland – dem Land der Behörden-Faxgeräte – soll der Inhalt der privaten Biomülltonne mittels künstlicher Intelligenz überwacht werden, um „Müllsünder“ (sic!) bei einem „Störstoffanteil von größer 3%“ einer Bußgeld-Bestrafung zuzuführen. Hier kommt zur Regelungswut noch der Größenwahn hinzu. Ein Land, das es nicht mal schafft, seine Grenzen zu kontrollieren oder die Züge pünktlich fahren zu lassen, will Millionen Mülltonnen mittels KI überwachen? 

Mir stellte sich angesichts derartiger Ungereimtheiten die Frage, ob die Deutschen in den letzten Jahren komplett verrückt geworden sind? Nein, sind sie natürlich nicht. Aber die deutsche Politik ist es schon 20 Jahre, und seit die Grünen in der Regierung mitmischen, wird die Schlagzahl des Irrsinns exponentiell erhöht. Parallel dazu hat die Bürokratie Einzug in die Bürger-Köpfe gehalten. Das Krankheitsbild heißt Weltrettungswahn, gepaart mit „deutscher Gründlichkeit“. Und die Deutschen haben es zugelassen, dass sie zur Neurose erzogen wurden. So wurden verschiedene Neurosen allmählich Bestandteil deutscher Kultur, und die daraus folgende Handlungsweise wird als „normal“ empfunden. Panizza schrieb dazu die weisen Worte: „Der Wahnsinn, wenn er epidemisch wird, heißt Vernunft.“

Was wird mit „netto null“ in Deutschland erreicht? 

Netto-Null-CO₂-Emissionen bedeutet, dass die Menge an Kohlendioxid (CO₂), die in die Atmosphäre freigesetzt wird, so zu reduzieren ist, dass sie durch Maßnahmen ausgeglichen wird, die CO₂ aus der Atmosphäre entfernen. Ziel ist es, ein Gleichgewicht zu schaffen, bei dem die Nettoemissionen gleich Null sind. Dies soll durch die Reduzierung von Emissionen, den Einsatz erneuerbarer Energien und die Nutzung von Kohlenstoffsenken wie Wälder oder Technologien zur CO₂-Abscheidung erreicht werden.

Netto null gilt in Deutschland als ein entscheidender Schritt, um die globale Erwärmung zu begrenzen und die Klimaziele, wie im Pariser Abkommen festgelegt, zu erreichen. Nur: Weder China noch Indien noch die USA haben sich im Pariser Abkommen zu „netto null“ bis 2045 verpflichtet und denken gar nicht daran, entsprechende Maßnahmen zur Ruinierung ihrer Volkswirtschaft zu ergreifen. Doch diese drei Länder erzeugen zusammen etwa die Hälfte des weltweiten CO₂-Ausstoßes. Auch die meisten anderen Unterzeichnerländer sind sehr zögerlich bei der CO₂-Reduktion, wenn sie ihre Wirtschaft in Gefahr sehen. Und die Pariser Ziele sind für niemanden verpflichtend, das heißt, bei Nichterreichung erfolgen keine Sanktionen. 

Bis zum Jahr 2045 hat Deutschland das Ziel, Netto-Treibhausgasneutralität zu erreichen. Dieses Ziel hat – seit Mitte März noch schnell vom abgewählten Bundestag beschlossen – sogar Verfassungsrang. Nach dem Jahr 2050 sollen sogar negative Treibhausgasemissionen erreicht werden. Das hat schon fast einen kabarettistischen Charakter. 

Fest steht: Deutschland ist für weniger als zwei Prozent des weltweiten CO₂-Ausstoßes verantwortlich, kann also auch nicht mehr als zwei Prozent einsparen. Wenn also Deutschland morgen aus unerklärlichen Gründen im Erdboden versinken sollte, dann würde das Wachstum in China die so entstandene Einsparung innerhalb weniger Wochen kompensieren. Es würde sich überhaupt nichts am weltweiten CO₂-Ausstoß ändern. Ob es sich lohnt, dafür den Wohlstand, gar die Existenz eines ganzen Industrielandes aufzuopfern? 

Es rettet sich, wer kann

Von derartiger Dummheit einer seltsamen Mehrheit erdrückt, suchen viele ihr Heil in der Flucht. Jährlich verlassen in etwa 300.000 Deutsche ihr Heimatland, um anderswo ihr Glück zu versuchen. Ihre Zahl steigt langsam, aber sicher an. Die Auswanderer zieht es in die Hauptzielländer Schweiz, nach Österreich und in die USA. Es handelt sich meist um gutqualifizierte und hochmotivierte Menschen oder Rentner, die anderswo mit ihrer Rente besser auskommen. Wie dereinst in der DDR die „Republikflüchtigen“ – es waren pro Jahr 20 bis 40 Tausend – stimmen auch heute wieder die klugen Menschen mit den Füßen ab. Es sind die wahren Eliten, die gehen. Sie flüchten vor den Schrecknissen der Tyrannei der Möchtegern-Eliten, die Deutschland wieder einmal dominieren. 

Doch nicht alle können und wollen fliehen. Es ist wie einst in der untergehenden DDR. Das Land war in zwei Lager gespalten. Die vermeintlich egoistischen „Fortgeher“, denen vorgeworfen wurde, dass sie die Dagebliebenen zum eigenen Vorteil im Stich ließen. Und die vermeintlich sozialismusgläubigen „Dableiber“, denen man vorwarf, dass sie sich der Illusion hingaben, das durch und durch korrupte System von innen heraus reformieren zu können. Dabei fiel unter den Tisch, dass es vielleicht noch schwerer und risikoreicher war fortzugehen, als dazubleiben. Trotzdem sind sich beide Lager bis heute gram. 

Ich gehörte zu den Fortgehern. Zu übermächtig erschien mir der DDR-Staatsapparat. Und ich hatte ja nur dieses eine kurze Leben. In der DDR sang ich mit Freunden das Auswandererlied aus dem Jahre 1860, das auch 2025 nichts an seiner Aktualität verloren hat: 

Ein stolzes Schiff streicht einsam durch die Wellen
und führt uns unsre deutschen Brüder fort.
Die Fahne weht, die weißen Segel schwellen –
Amerika ist ihr Bestimmungsort.
Seht auf dem Verdeck sie stehen,
sich noch einmal umzusehen
ins Vaterland, ins heimatliche Grün,
seht, wie sie übers große Weltmeer ziehn.

Sie ziehn’s dahin auf blauen Meereswogen.
Warum verlassen sie ihr Heimatland?
Man hat sie um ihr Leben schwer betrogen,
die Armut trieb sie aus dem Vaterland.
Schauet auf, ihr Unterdrücker,
schauet auf, ihr Volksbetrüger!
Seht eure besten Arbeitskräfte fliehn,
seht, wie sie übers große Weltmeer ziehn.

Nun ziehen die Auswanderer nicht mehr auf einem Segelschiff dahin, ist es nicht mehr akute Armut, die sie aus dem Lande treibt. Es ist das Gefühl, dass im heimatlichen Deutschland Leistung weder anerkannt noch gewürdigt wird. Dass ein gieriger Staat das schwer verdiente Einkommen hemmungslos umverteilt, Leistung somit bestraft und Bequemlichkeit belohnt. Es ist der Frust, dass Politiker entgegen ihrer Versprechen die ganze Welt auf Kosten der arbeitenden Steuerzahler in die Sozialsysteme einladen. Es ist das Gefühl der Demütigung, die das offensichtliche und schamlose Framen und Lügen hinterlässt. Es ist das Gefühl, dass die persönliche Freiheit immer mehr eingeschränkt wird. Es ist die Übergriffigkeit einer schier unüberwindlichen Herrschaft der Dummen, welche die besten Arbeitskräfte aus dem Lande treibt. 

Man möchte den völlig ungenierten Wahlbetrügern der vorgezogenen Bundestagswahl die alten Zeilen zurufen: „…schauet auf, ihr Volksbetrüger! Seht, eure besten Arbeitskräfte flieh’n.“ ... Aber es interessiert sie nicht. Es ist, als hätten sich alle zum Untergang verschworen. Sie haben neben dem Anstand auch die Scham verloren. Weltrettung, Ukrainerettung, Migration – „Koste es, was es wolle“, ruft der Kandidat für ein hohes Amt in die Mikrofone, und die große Räuberbande klatscht Beifall. 

Und irgendwo am Horizont schwellen die weißen Segel, und das stolze Schiff zieht einsam durch die Wellen. Manchmal bin ich müde, furchtbar müde.

 

Manfred Haferburg wurde 1948 in Querfurt geboren. Er studierte an der TU Dresden Kernenergetik und machte eine Blitzkarriere im damalig größten AKW der DDR in Greifswald. Wegen des frechen Absingens von Biermannliedern sowie einiger unbedachter Äußerungen beim Karneval wurde er zum feindlich-negativen Element der DDR ernannt und verbrachte folgerichtig einige Zeit unter der Obhut der Stasi in Hohenschönhausen. Nach der Wende kümmerte er sich für eine internationale Organisation um die Sicherheitskultur von Atomkraftwerken weltweit und hat so viele AKWs von innen gesehen wie kaum ein anderer. Im KUUUK-Verlag veröffentlichte er seinen auf Tatsachen beruhenden Roman „Wohn-Haft“ mit einem Vorwort von Wolf Biermann.

 

Von Manfred Haferburg und Klaus Dieter Humpich finden Sie in der Achgut-Edition das Buch: 

Atomenergie – jetzt aber richtig

Das Nachwort stammt von dem Wissenschaftsphilosophen Michael Esfeld. Sie können das Buch hier in unserem Shop bestellen

Zum Inhalt des Buches: Es ist keine Frage ob, sondern lediglich wann „die dümmste Energiepolitik der Welt“ (wallstreet-Journal) – in Deutschland euphemistisch „Energiewende“ genannt – beerdigt wird. Und was dann? Überall auf der Welt werden längst wieder die Weichen für die Kernenergie gestellt, CO2-frei wie bisher, aber intelligenter, resilienter, mobiler und preiswerter als je zuvor. Die Atomenergie kann auch hierzulande der Nukleus für einen neuen Wohlstand sein, auch diese Einsicht wird sich unter der Last des Faktischen durchsetzen. Die beiden Energieexperten Manfred Haferburg und Klaus Humpich analysieren den deutschen Irrweg und zeigen Wege aus der Sackgasse. Dieses Buch ist ein Almanach der Vernunft  für alle, die in Deutschland erfolgreich wirtschaftlich tätig sind und damit fortfahren wollen.

Foto: Montage achgut.com

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Leserpost

netiquette:

Ralf Ehrhardt / 22.04.2025

Glückwunsch Herr Haferburg für diesen hervorragenden, realistischen und damit gleichzeitig trübsinnig machenden Artikel.  Und Ihrem Fazit “Manchmal bin ich müde, furchtbar müde”  kann ich mich inhaltlich nur voll anschließen.  Manchmal muss es anscheinend wirklich erst (noch) schlimmer kommen, bevor es wieder besser werden kann.  Der Leidensdruck ist wohl noch nicht hoch genug und der Frosch im langsam siedenden Wasser wird wohl erst sterben müssen, bevor die anderen umstehenden Frösche der Schuss hören und (evtl.) reagieren.  Schaun wir mal !

sybille eden / 22.04.2025

Werter Herr Haferburg, betrifft : Ferienwohnung.  Sind sie sicher, daß sie das Schild mit der Aufforderung ” Beim Toilettengang sind nur zwei Blatt Klopapier abzureissen und beidseitig zu verwenden ! ” nicht übersehen haben ?

Jörg Göhzold / 22.04.2025

Vor ca. 5 Jahren sagte Prof. Werner J. Patzelt, dass D systematisch abgeweidet werde. Kürzlich verschärfte Dirk Müller diese Sicht, indem “Abweiden” durch “Ausplündern” ersetzte. Und, das alles passiert in voller Absicht. Es ist so geplant. Wir erleben das Drücken einer Reset-Taste in Zeitlupe. Theorien, wer dahinter steckt, gibt es viele. Ich weiß nicht genau, was das für Leute sind. Aber ich verbinde die Punkte, und es ist keine andere Schlussfolgerung möglich, als die, die auf eine absichtsvolle Dekonstruktion oder Demontage oder Zerstörung hinweist.

Hans Bethe / 22.04.2025

Ich hab einige Zeit in Nordengland gearbeitet. Die Engländer haben mir immer den Spiegel vorgehalten: Die Deutschen haben die unangenehme Eigenschaft einen einmal eingeschlagenen Weg fanatisch und völlig humorlos bis in den eigenen Untergang bis zum Ende zu gehen. Es ist völlig klar, das man auf dem Holzweg ist; es wird bis zum bitteren Ende weiter marschiert.

Michael Schweitzer / 22.04.2025

Herr Haferburg,pathologischer Altruismus wo man die Schäden für sich und andere schon sehen kann. Und wenn die Industrie weg oder insolvent ist, erklärte mir ein Mann im Gespräch über die Folgen der Politik, kommt das Geld aus dem Ausland. Der Glaube macht sie unsterblich.

Anna Hegewald / 22.04.2025

Danke, Herr Haferburg, für den wertvollen Artikel. Aus meiner Sicht - ich sehe es leider nur aus der „Innen“-Sicht - ist das so alles korrekt dargestellt. Für mich stellt sich die Frage, wie es soweit kommen konnte, dass in der hiesigen Politik überwiegend Solche das Sagen haben, die erstens kaum eine abgeschlossene Ausbildung vorweisen können, zweitens nie selbst gearbeitet und ins Sozialsystem eingezahlt haben und die drittens ganz offen nicht das Wohl der „Schon-länger-hier-Lebenden“ verfolgen. Nach der Wende hat mich ein Großteil der Menschen in meiner Wahlheimat Baden-Württemberg mitleidig angeschaut und mir erklärt, so etwas wie mit uns in der DDR wäre mit ihnen nicht möglich gewesen. Wo sind die alle hin? Sind das die Ausgewanderten? Ich glaube nicht!

Barbara Strauch / 22.04.2025

Der Wahn hierzulande hat längst toxische Ausmaße erreicht.

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