Auch in Deutschland sorgte der Missbrauchsskandal von Rotherham für Schlagzeilen. 2014 wurde bekannt, dass um die 1400 Kinder und Jugendliche in der Stadt in South Yorkshire jahrelang von pakistanischen Banden systematisch missbraucht und sexuell versklavt worden waren und Behörden, Polizei und Kommunalpolitiker die Verbrechen bewusst verschleiert hatten. Im Verlauf der 2010er-Jahre wurden auch in weiteren englischen Städten, darunter Rochdale, Oxford, Derby, Halifax und Newcastle, ähnliche Missbrauchsserien durch überwiegend pakistanischstämmige Tätergruppen, sowie massenhaftes Behördenversagen, aufgedeckt. In Telford (West Midlands) war das Ausmaß mit schätzungsweise 1000 Opfern ähnlich groß wie in Rotherham.
Britische Medien berichten nun von einer Untersuchung, die der Bürgermeister des Ballungsraums Manchester (Greater Manchester), Andy Burnham, in Auftrag gegeben hat. Der kürzlich erschienene Abschlussbericht zeigt, dass auch in der drittgrößten englischen Stadt jahrelang bandenmäßiger sexueller Missbrauch von Kindern und Jugendlichen stattfand und die Täter trotz Wissen der Behörden nahezu frei walten konnten.
Laut dem Bericht wurden Mitte der „Nuller Jahre“ um die 60 Mädchen in Manchester systematisch sexuell missbraucht, vergewaltigt und zum Konsum von Drogen gezwungen. Die meisten Opfer waren weiß und im Alter von 12 bis 16 Jahren, viele lebten in staatlichen Heimen. Die Täter seien rund 100 Männer „asiatischer Abstammung“ gewesen. An zwei Stellen wird der Bericht konkreter und spricht von „pakistanischen Männern“.
Nach dem Tod der 15-jährigen Victoria Agoglia an einer Überdosis Heroin im Jahr 2003 (sie hatte Sozialarbeitern wiederholt mitgeteilt, dass sie von den Banden mit Heroin injiziert und vergewaltigt wurde, wurde allerdings ignoriert), wurde zwar eine polizeiliche Untersuchung gestartet. Diese wurde allerdings frühzeitig beendet, und bemerkenswerterweise wurde gegen kaum einen der 97 Verdächtigen Anklage erhoben. Von acht Verdächtigen ist bekannt, dass sie anschließend weiterhin am Missbrauch der Mädchen beteiligt waren. Im August 2018 weigerte sich der Polizeichef von Manchester offenbar, die Untersuchung wieder aufzunehmen.
Laut dem Bericht betrachteten die lokalen Behörden die Untersuchung als „heikel“ und befürchteten, dass das Lenken von Aufmerksamkeit auf die Verbrechen der pakistanischen Banden „Rassenhass schüren“ könnte. „Um es ganz deutlich zu sagen: Sie opferten die Mädchen der politischen Korrektheit“, schreibt der britische Journalist Brendan O’Neill. 2017 berichtete übrigens die „Times“, dass die britische Polizei jeden Tag durchschnittlich neun Menschen wegen „Hassrede“-Postings in den sozialen Medien verhaftet.