Erich Wiedemann / 23.06.2019 / 09:05 / Foto: WJournalist / 117 / Seite ausdrucken

Lieber Hans: “Man erkennt den Irrtum daran, dass alle Welt ihn teilt”

Lieber Hans,

jetzt, wo Du ein big shot bist, musst Du es Dir gefallen lassen, ständig öffentlich zitiert zu werden. Und schon geht’s los. Die Gesellschaft, so sollst Du gesagt haben, sei in einer Vertrauenskrise. Die Glaubwürdigkeit sei allgemein gesunken, das Bekenntnis zur Demokratie nehme ab.

Ich sage nur: So what. Auf irdische Instanzen vertraue ich sowieso nicht. Der Staat, in dem wir leben, ist nach dem Misstrauensprinzip aufgebaut. Polizei, Justiz, Steuerfahndung, U-Bahn-Kontrolleure, alle gibt es nur, weil er und seine nachgeordneten Instanzen den Bürgern nicht trauen. Ich traue dem Staat umgekehrt auch nicht. Deshalb bekenne ich mich zur Demokratie. Denn: Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser.

Demokratie ist die Staatsform, in der die Macht und die Regierung vom Volk ausgehen. Und zwar von dem ganzen Volk. Teile desselben von der Mitbestimmung auszuschließen, ist nicht gestattet. 

Womit wir beim zweiten Leyendecker-Zitat wären. Ich fand es in Berichten über den 37. Deutschen Evangelischen Kirchentag in Dortmund, als dessen Präsident Du dieses Jahr figurierst.

Christliche Grundwerte gegen das Gedankengut der AfD

Du hast für das Ereignis einen Bannstrahl gegen die Nationalen gerichtet. EKD-Präsident Heinrich Bedford-Strohm schob eine Erklärung nach. Christliche Grundwerte, so sagte er, seien unvereinbar mit dem Gedankengut der AfD. 

Soll künftig jeder Partei ein passendes Maß an Meinungsfreiheit zugeteilt werden? Also so eine Art classified freedom of speech? Die Grünen dürfen alles sagen, die Outcasts zur Rechten gar nichts? Nein, Demokratie geht anders.

Bei der letzten Bundestagswahl 2017 wurde die AfD von etwa sechs Millionen Deutschen gewählt. Sechs Millionen Schmuddelkinder? Und der Kirchentag propagiert als eines seiner Ziele den Kampf gegen Diskriminierung. Wie geht das mit dem Boykott der AfD zusammen?

Mit dem Gedankengut der Linkspartei sind die christlichen Werte offenbar nicht unvereinbar. Die Erben der SED durften auf dem Kirchentag mitmischen und für die Gleichberechtigung von christlichen Theologen und muslimischen Imamen im deutschen Bildungsbetrieb Reklame machen.

Die AfD-Prinzipalen behaupten, die christlichen Kirchen stünden wieder mal auf Seiten der Mächtigen. Mir fallen Argumente dafür und andere dagegen ein. Was, wenn nicht ein „politischer Kirchentag“, wie Du ihn nennst, wäre eher geeignet, diesen Vorwurf zu klären? 

Henrik Svensmark gegen Greta Thunberg

Strittig ist auch die von der AfD so genannte „Klimahysterie“. Die meisten Wissenschaftler halten die globale Erwärmung und deren „menschengemachten“ Ursachen für erwiesen. Aber naturwissenschaftliche Wahrheiten werden nicht per Akklamation entschieden. Das Thema, so meint der dänische Forscher Henrik Svensmark, sei völlig politisiert. Es bestehe kein Interesse mehr an neuen Erkenntnissen. „Man hat sich auf eine Theorie geeinigt und fertig.“ Und Professor Svensmark kann das bestimmt besser beurteilen als Greta Thunberg.

„Man erkennt den Irrtum daran, dass alle Welt ihn teilt“, sprach der französische Meisterdenker Jean Giraudoux. Svensmarks Landsmann Professor Bjørn Lomborg hat in seinem Buch „Apokalypse No!“ die Menschheit zu mehr Gelassenheit in Sachen Umwelt ermahnt: „Der Welt geht es besser, als die Politiker denken, aber noch nicht wirklich gut. Wir sollten nicht so viel Spaß am Untergang haben.“ So sehe ich das auch.

Der Biologe Paul Ehrlich von der kalifornischen Stanford University sagte letztes Jahr, der Untergang der menschlichen Zivilisation in den kommenden Jahrzehnten sei „nahezu gewiss.“ Doch solche Prognosen haben frühere Generationen von Wissenschaftlern auch über die Niederlande verbreitet. Heute liegen 40 Prozent von deren Landfläche und fast die ganze Hauptstadt Amsterdam unterhalb des Meeresspiegels und saufen trotzdem nicht ab. Warum? Weil die Holländer ein fleißiges und gescheites Volk sind. Ihr Credo: Wer nich will diken, der mot wiken. Und deichen können andere auch.

Die Zeit gegen den deutschen Wald

Noch ein nicht mehr aktuelles Beispiel für zeitgeistnahe Aufgeregtheiten: Wie schrieb seinerzeit die „Zeit“ über das sogenannte Waldsterben? Wer dessen Ausmaß ignoriere, sei ein Ignorant. Ein paar Jahre später war dann alles in Butter. Das Waldsterben starb einen stillen Tod. Heute ist der deutsche Wald gesünder als jemals in seiner Geschichte.

Dem Deutschlandfunk hast Du vor einigen Wochen gestanden, Du seiest über die Jahre ein Anderer geworden. Das muss erlaubt sein. Und wer sich die Dramaturgie des populistischen Kirchentags in meiner Ruhrpottheimat zu Gemüte führt, wird das gern glauben. Über zwanzig Jahre Dienst bei der stramm linken „Süddeutschen Zeitung“ scheinen mir deutliche Spuren in Deinem Gemüt hinterlassen zu haben. 

Kaum zu glauben, dass wir zwei auch was gemeinsam haben. Aber wir waren beide mal Kanoniere an Rudolf Augsteins „Sturmgeschütz der Demokratie“, wie er den „Spiegel“ nannte. Du fünfzehn und ich fast dreißig Jahre lang. Und wir haben gegenüber im „Kornhauskeller“ den einen oder anderen frohen Humpen miteinander geleert. Wir haben beide auch zusammen mit Kollegen ein Buch gemacht. Wobei ich mich erinnere, dass Du mit meinem Beitrag überhaupt nicht einverstanden warst. Das Buch ist trotzdem ungekürzt erschienen. Denn damals warst Du noch tolerant.

Frösche gegen den Sumpf

Du warst fraglos das investigative Alphatier im Hause. Du hast mit Deinem Aufklärungsjournalismus nicht wenig zum Gelingen unserer Demokratie beigetragen. Umso mehr wundere ich mich darüber, dass ein so gestandener Muckracker wie Du auf seine alten Tage der Versuchung der Intoleranz nachgibt. 

Du sagtest, in Deutschland gebe es Unterstützung für Leute, die die Demokratie abschaffen wollten. Das wird wohl so sein. Es gibt immer Frösche, denen es auf dem Trockenen besser gefällt als im Sumpf. Nur, im AfD-Programm steht nichts dergleichen. 

Dass von der AfD eine gesellschaftliche Spaltung droht, wie Du meinst, kann ich nicht als Nachteil empfinden. Es gehört zu einer pluralistischen Gesellschaft, dass sie denkartig gespalten ist. Das sagt ja schon der Name. Nur in Diktaturen denken und reden und wählen alle dasselbe. 

Verstehe mich richtig, ich bin kein AfD-Versteher. Und solange sie sich nicht von den Rabatzniki in ihren Reihen trennt, für die die christlichen Werte nicht die höchsten in ihrer Werteordnung sind. werde ich sie auch nicht wählen. Dies Gelübde gilt aber nicht für alle Zeiten.

Abgrenzungsbeflissenheit ist natürlich Dein gutes Recht. Ich drücke auch den Aus-Knopf an der Glotze, wenn Fliegenschiss-Gauland auf dem Bildschirm erscheint (oder Trittin oder Wagenknecht). Aber vielleicht denkst Du mal darüber nach, ob ein Kirchenmann sich nicht auch von einem Mann wie dem evangelischen SPD-Flegel Johannes Kahrs aus Hamburg abgrenzen sollte, der der AfD-Fraktion im Bundestag zurief, Hass mache hässlich. Und sie sollten doch mal in den Spiegel schauen. Kahrs sitzt konfessionell in demselben Boot wie Du und ich. 

Kein Platz für Unfug

Du sagst über den Kirchentag mit besserwisserischem Hochmut: "Soll bei so einem Ereignis ein Vertreter der AfD eingeladen werden, um zu erklären, dass das, was wir an Zerstörung gerade erleben, nicht menschengemacht sei? Das ist doch Unfug." Und: "Wer nichts zu sagen hat und nicht zu einem Diskurs wirklich beitragen kann, bekommt keinen Platz auf einem Podium.“ Aber den linken Promis Katja Kipping und Bodo Ramelow bereitet Ihr die Bühne, von der herab sie ihr Publikum mit ihren Weltbeglückungstiraden indoktrinieren können. 

Exbischöfin Margot Käßmann war natürlich auch dabei. Sie haute mit einem fetzigen Trump-Bashing tüchtig auf die Pauke. Man wusste danach ganz genau, wo der Feind steht. Und Talktante Dunja Hayali, die schon vor Jahren aus der Kirche ausgetreten ist, durfte Bibelarbeit machen. Ich gestatte mir, das so zu empfinden, wie wenn der Wolf als Referent zum Veganerkongress geladen wird. Nein, für mich war das ein Griff ins Klo. Und ich hätte gern gewusst, wann Frau Hayali zum letzten Mal eine Bibel angepackt hat.

Auch Kevin Kühnert war zur Stelle. Er ist wie Dunja Hayali auch nicht in der Kirche. Der Streit, den er anfangen wollte, kam aber nicht richtig in die Puschen. Denn Kevin war sich mit der Dame von der grünen Heinrich-Böll-Stiftung, mit der er einen strittigen Dialog führen sollte, im Wesentlichen einig. Für ihn war das sowieso ein Laientreffen. Vielleicht fühlte er sich im „Union Gewerbehof“, wo früher Stahl gegossen wurde, fremd unter all den Amateuren.

Prantl für Widerständigkeit

Ein Kompliment bleibt Dir bei allen Miserabilien nicht erspart. Auf dem Dortmunder Großevent hast Du wirklich was auf die Beine gestellt. Der Auftrieb an Würdenträgern war beachtlich. Sogar Kanzlerin Überalldabei war da, um sich einen runterzumerkeln. Und die vier noch lebenden Bundespräsidenten. Chapeau. Dein moralinschwangerer Ex-Co-Chef Heribert Prantl, der gottlob mit Wirkung vom 1. März seinen Redigiergriffel bei der „Süddeutschen“ hingelegt hatte, räsonierte kämpferisch über „Widerständigkeit“.

Exbundespräsident Joachim Gauck teilt Deine Phobien offenbar nicht, wackerer Hans. Er sagte letzte Woche in einem Interview mit dem „Spiegel“, es gebe auch bei der AfD Menschen, mit denen es zu reden lohne. Er persönlich halte die Partei zwar für verzichtbar. Weil sie aber da sei, müsse man mit ihr streiten. Schade, dass so ein prima Präsident aus Schloss Bellevue ausziehen musste, um einem Sonntagsredner Platz zu machen.

Der einzige Teilnehmer, der an der Linkslastigkeit der Veranstaltung Anstoß nahm, war Stefan Ruppert, Protestant und kirchenpolitischer Sprecher der FDP. Er bemängelte vor allem die politische Einseitigkeit, wie er anmerkte. Die Liberalen seien zwar nicht wie die AfD von den Podien ausgeladen worden. Viele liberale Christen fühlten sich aber ausgegrenzt.

Bedford-Strohm gegen Ketzerei

Bischof Bedford-Strohm hat die evangelischen Christen dazu aufgefordert, Ramelow von den Linken bei der Aufarbeitung des DDR-Erbes eine Chance zu geben. Wie wäre es, wenn er den Rechten auch ihre Chance gäbe? Stattdessen erklärte er, wenn jemand sage, er sei „zuerst Deutscher und dann Christ, dann ist das Ketzerei“. Und aus der Geschichte der Inquisition weiß man, wie so was endet.  

Für konservative evangelische Christen wie mich stellt sich die Frage, ob sie den roten Muff ihrer Kirche weiter stumm ertragen sollen. Ich bin evangelischer Christ und will es auch bleiben. Aber es gibt legitime Alternativen, wie Du weißt. Du warst ja selbst früher Katholik. 

Der galoppierende Linkstrend in der protestantischen Kirche bleibt gewiss nicht ohne Folgen. Letzte Woche erschien die Studie der Universität Freiburg, in der die Halbierung der Kirchensteuerzahlerbestände bis zum Jahr 2060 vorausgesagt wurde. Auf dem Dortmunder Kirchentag habe ich keine Indizien dafür entdecken können, dass die EKD daraus Konsequenzen ziehen will.

PS: Wenn Du mich einer Antwort würdigen willst, werde ich Broder bitten, sie auf der „Achse“ zu veröffentlichen.

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Rudolf Dietze / 23.06.2019

Es ist der Tanz ums goldene Kalb. Der letzte Schrei des Zeitgeistes wird verherrlicht. Als evangelischer Christ der sich an den dresdner Kirchtages 1983 erinnert (Das Motto war: Vertrauen wagen, damit wir Leben können), kann mit der Masse an Poliprominenz und so manchen schrägen Veranstaltungen nichts mit seinem Christsein verbinden.

Gert Köppe / 23.06.2019

“Die Pfaffen sollen beten und nicht regieren”! Dem Spruch kann ich mich nur anschließen. Ein heuchlerischer Kirchentag, ein Papst, der auch schon mal gelegentlich seine eigene christliche Religion verleumdet und verrät, in dem er schon mal das Kreuz versteckt und deutsche Kirchenfürsten, die plötzlich einen politischen “Linksdrall” haben. Scheinbar haben sie ganz bewußt vergessen was linke Systeme von der Kirche halten, oder sie blenden es absichtlich aus. Nein, diese Kirche in Deutschland dient nicht mehr der Allgemeinheit, sie dient sich selbst und sie wanzt sich mehr und mehr den politischen Machthabern an. Aber das ist ja nicht das erste Mal in der deutschen Geschichte. Ich bin froh dieser Kirche nicht anzugehören. Auch in der Kirche stinkt der Fisch vom Kopf her zuerst.

Herbert Frankel / 23.06.2019

zu Oliver Lang: ““Verstehe mich richtig, ich bin kein AfD-Versteher. ....” Dass dies erstens als Exkulpation und zweitens als Pflichttext verstanden wird, zeigt mehr als der Rest des Textes wohin die deutsche Reise geht.” Genau so ist es. Ich habe 55 Jahre gebraucht zu verstehen, wie es zum Tausendjährigen Reich kommen konnte. Seit 2015 weiß ich es. Wieder geht alles von vorne los, wieder wird zunächst ein Feind, ein “Volksschädling” medial aufgebaut, wieder wird zuerst mundtot gemacht, und - nicht mehr weit - in realiter. Die neue SAntifa ist auf dem “besten” Weg. Und weil noch nicht genug, küsst man auch noch dem Islam die Füsse. Dumm, dümmer, Deutschland. Wenn ich könnte, würde ich auswandern.

Michael Fasse / 23.06.2019

„Mein Reich ist nicht von dieser Welt“, erklärte Jesus dem politischen Machthaber Pilatus auf dessen Frage, ob Jesus ein König sei (Lukas 18,33ff.) Pilatus meinte seine Frage rein politisch, da sein Denken als römischer Statthalter keine andere Kategorie zuließ. Genauso beschränkt auf politische Kategorien ist die Denke auf diesem Kirchentag. Der steht mit seiner politischen Ausrichtung ziemlich sicher unter dem Urteil des Herrn: Thema verfehlt! Und dabei ist es völlig wurscht, Herr Wiedemann, ob ein „linker“ Leyendecker oder ein „rechter“ Wiedemann den Laden führt. Insofern geht auch Ihr, für politisch konservativ Denkende durchaus erfreulicher Beitrag, am Thema vorbei. Das Thema der Kirche ist nämlich nicht Politik, sondern ausschließlich die Beantwortung der Frage: Wie bekomme ich einen gnädigen Gott? In das Reich, dass Jesus meinte, kommt man nicht hinein, indem man die richtige politische Einstellung hat, sondern indem man eine Beziehung zum Herrn dieses Reiches aufweisen kann. Bei der Einlasskontrolle wird nicht gefragt, ob man die richtige Partei gewählt, oder sich für ein gesundes Klima auf diesem Planeten eingesetzt hat. Es geht dann nur noch um die Frage, ob in unserer Seele ein gesundes Klima herrscht. Wer bis dahin sein ganz persönliches Schuldproblem nicht gelöst hat, wird sich in Ewigkeiten die Haare raufen, dass er hier das Thema verfehlt hat.

Dr. Gerhard Giesemann / 23.06.2019

Was MICH beeindruckt hätte, wäre das Malen von Frauen gewesen, denen die Vulva “beschnitten” worden ist. Auch und gerade die von kleinen Mädchen. DAS wäre doch lehrreich gewesen, oder? Sicher hätte man eine “Wüstenblume” gefunden, die das berichten könnte. Oder ein Thema, dem sich Unicef ständig widmen muss: Kinderehen. Das sind viele hundert Millionen, hauptsächlich Mädchen, die Kerle sind zumeist schon erwachsen. Hauptkulturen: Moslem und Hindu, weniger die Euros, Japaner etc., gucksdu unter den Stichworten “unicef, prangert Kinderehen” an im ww-net, ganz rezent.  Merkwürdig, dass das nur so einen Perv… wie mich interessieren täte, wo sind die Frauenrechtlerinnen, die Beschützer*Innen der Kindheit, die Wahrer der Grundrechte auch für muslimische Mädchen hier, bei uns, in Deutschland? Artikel 1 und 2 GG, körperliche Unversehrtheit, Recht auf freie Entfaltung der Persönlichkeit. Ach, ein Gott ist der Mensch, wenn er träumt, ein Bettler, wenn er nachdenkt - und wenn die erste Begeisterung vorüber ist, dann ist er wie der missratene Sohn, den der Vater aus dem Hause weist und er zählt seine verbliebenen Pfennige. Werden eigentlich auch missratene Töchter aus dem Hause gewiesen, wenn sie sich nicht misshandeln lassen wollen? Brauchen sie dann Polizeischutz? Interessante Details bei “sabatina-ev.de”, die website von Sabatina James, konvertierte Pakistanerin, Polizeischutz, gucksdu auch bei youtube. Und viele Andere mehr, die auch sehr mutig sind, Frau Balci (“Jungfrauenwahn”, mit A. Mansour), Laila Mirzo, Bassam Tibi, Hamed natürlich usw. Die alle haben dem Kirchentag sehr gefehlt. Gruß an Hans Leyendecker, den auch ich mal sehr geschätzt habe, als man die SZ noch lesen konnte.

Hjalmar Kreutzer / 23.06.2019

Ich bin Atheist und nicht so bewandert, was Kirchentage so leisten und bewirken sollen. Ich habe mal das Programm des diesjährigen Kirchentages überflogen und frage mich danach, was die umfassende Präsentation der ohnehin ständig (über)präsenten politischen und medialen Prominenz mit der Kirche und dem Glauben an Jesus Christus zu tun haben sollen? Früher bin ich mit gläubigen Mitmenschen aus dem Freundes- oder Bekanntenkreis gern mal zu Weihnachten in die Kirche gegangen, habe mir auch die Krippenspiele der Jungen Gemeinde angesehen, war bei der Konfirmation eines Verwandten dabei. Seit ich befürchten muss, auch in einer Kirche vorwiegend politisch-ideologischer Propaganda über „die Flüchtlinge“ und „das Klima“ ausgesetzt zu werden, verzichte ich darauf. Was aber können Christen tun, die sich in dieser „Amtskirche“ nicht mehr zu Hause fühlen, aber ihren christlichen Glauben leben und auch feiern wollen? Private Bibelstunden? Hauskirchen? Selbst Funktionäre der AfD raten ihren christlichen Mitgliedern ja vom Kirchenaustritt ab, obwohl die Kirchen ihrerseits Mitgliedern und Wählern der AfD Zugang zu Ämtern in den Gemeinden verweigern wollen. Christliche Nächstenliebe?

Dr. J. Pelz / 23.06.2019

Das interessante ist doch, dass der Gauckler erst anders spricht, seit er nicht mehr in Bellevue lebt. Vielleicht sollte man den versprochenen Anblick oder Ausblick (mein Französisch ist zu schlecht) nicht mit Weitblick verwechseln. Zur roten Ideologie in den Kirchen war auch die im DLF hörbare Podiumsdiskussion zum Kirchenasyl interessant. Man nimmt es gerne wahr, auch wenn man weiß, dass man sich teils offen gegen rechtsstaatliche Urteile gestellt hat und kritisiert dann auch noch den Staat, dass man als Gemeinde auf den Kosten sitzen bleibe. Auch die vielen Bürgen für Einwanderer waren später überrascht, dass man sie wirklich zur Kasse bittet. Die müssten man Ende auch nicht zahlen, soweit ich informiert bin, Barmherzigkeit sollte schließlich nicht bestraft werden. Bei staatlichen Zahlungen allerdings wird ja glücklicherweise niemanden etwas weggenommen… Dagegen zu argumentieren ist dann ganz schwierig, da man immer die Moral gegen sich hat, das Ende der Diskussionskultur im Lande.

C. Schwede / 23.06.2019

@Frank Volkmer „...Ein EKD-Ratsvorsitzender, der beim Besuch des Tempelbergs auf Aufforderung sein Kreuz und damit seinen Glauben ablegt…“ Nur zur Info - es wurde eingeräumt, dass es diese Aufforderung nie gab. Er hat die Israelis also auch noch fälschlich beschuldigt, dieses gläubige Vorbild.

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