Frau Schunke, den Philologenverband haben Sie in dieser Frage nicht hinter sich. Wir erinnern uns: Der Philologenverband in Sachsen-Anhalt (in Person von Dr. Mannke) wollte schon 2015 junge Mädchen durch Warnung und Aufklärung schützen. “Junge, kräftige, meist muslimische Männer” kämen ohne ihre Familie oder Frauen und “sicher nicht immer mit den ehrlichsten Absichten” nach Deutschland. Weil Frauen in muslimischen Ländern “nicht gleichberechtigt angesehen und oft nicht gerade würdevoll behandelt” würden, müsse man sich nun um die deutschen Mädchen sorgen. Immer wieder käme es zu sexuellen Belästigungen in öffentlichen Verkehrsmitteln und in Supermärkten. Mitglieder des Philologenverbandes sollten “unsere jungen Mädchen im Alter ab 12 Jahren so aufklären, dass sie sich nicht auf ein oberflächliches sexuelles Abenteuer mit sicher oft attraktiven muslimischen Männern einlassen”. Das öffentliche Echo: Der Bundesvorsitzende des Philologenverbands, Heinz-Peter Meidinger: “Nicht berechtigt und nicht akzeptabel” – “Aufgreifen von unbestätigten Gerüchten” – “in der schon jetzt aufgeheizten Situation mit Sicherheit nicht der richtige Weg” Sachsen-Anhalts Kultusminister Stephan Dorgerloh (SPD) warf Mannke vor, er würde “Gerüchte verstärken” – “Halbwahrheiten verbreiten”. Landes-Fraktionschefin der Grünen, Claudia Dalbert: “Das ist inhaltlich auf einem unterirdischen Niveau, das bedient Vorurteile und den rechten Rand” Linken-Landeschefin Birke Bull: “Hetze!” Entsetzen allenthalben, Rücktritt von Dr. Jürgen Mannke. Das private Echo: Von 3 100 Zuschriften aus ganz Deutschland waren nur 270 wirklich gegen Dr. Mannke gerichtet. Dr. Mannke schildert den Fall aus seiner Sicht 2017 in dem Buch “Im Land der verschwiegenen Wahrheiten - Auf dem Schafott der politischen Meinungsbildung”
Malte-Thorben wird hingegen früh klar, dass Murats Schwestern unerreichbar bleiben,selbst wenn diese gerne in seiner »Funktions-Jackenwelt« leben würden. Danke für die treffende Analyse,Frau Schunke.
Na, dann hoffe ich doch sehr, dass die werte Autorin ihre Geschlechtsgenossinnen mit dem Beschriebenen auch erreicht. Denn die, denen daran liegt, besitzen, wie von Ihr treffend erkannt, oftmals einfach nur das falsche Geschlecht, um Gehör zu finden. Es grüßt Sie: Der deutsche Mann, der diesem Dilemma langsam aber sicher den Rücken kehrt !!!
Von meiner Warte aus würde ich die Beiträge auf der Achse wie folgt (grob) einordnen: Gut, Verdammt Gut, Unverschämt Gut. Die Ihrigen, verehrte Frau Schunke, zähle ich zur letztgenannten Kategorie. Bleiben Sie gesund resp. in bester Verfassung und halten Sie uns weiter auf dem Laufenden bzw. Trab ;-)
Sehr gut erörtert - Bravo!
Wir 30jährigen Eingeborenen, die wir nicht erwachsen werden wollen, werden auch 2018 wie vorgeschrieben den Blick senken, wenn wir einer Gruppe dieser netten jungen Männer begegnen.
Die österreichisch-amerikanische Soziologin Cheryl Benard belegt in ihrer Studie am Beispiel von Österreich, dass Afghanen bei besonders brutalen und verachtenden sexuellen Gewalttaten gegen Frauen einen auffallenden Spitzenplatz einnehmen. Es ist bezeichnend für die absolute Verantwortungslosigkeit der zahlreichen Schönredner auch und besonders der Medien, dass solche sachlichen Fakten nicht einmal dann an den Mann bzw. die Frau gebracht werden, wenn es für Mia zu spät für Warnungen ist, man aber anderen Mädchen und Frauen noch damit helfen könnte. Und stattdessen wie immer die Relativierer opportun aus dem Hut gezaubert werden, die nach einem grausamen Mord mit “besonderer Wertschätzung von Frauen in Afghanistan” durch die Medien ziehen dürfen. Gut, dass Sie hier einmal Schuld und Verantwortung thematisieren, Frau Schunke. Ich dachte, die Zeiten von Menschenopfern für irrationale und destruktive Ideologien hätten wir in Deutschland hinter uns gelassen.
Was in unserem rundrum abgesicherten, verplanten und durchrationalisierten Leben verloren gegangen ist, ist das Unmittelbare des Lebens. Das Abenteuerliche, nicht Voraussehbare, das Leidenschaftliche. Genau dieser Umstand war für die Nachkriegsgenerationen ein Segen, denn sie hatten von „Abenteuer“ die Nase voll. Sicherheit und Ruhe wurde stattdessen angestrebt. Die heutigen Generationen sind nun eben dieser Sicherheit und Ruhe überdrüssig, sie sehnen sich teilweise nach dem Ungewissen, sie wollen das Magische des Lebens erspüren. Nicht Lebensversicherung und Aktiendepot, sondern der kriegsgestählte, verletzte, so geheimnisvolle, Leidenschaft und Gefühl versprechende Murat scheint ihnen verlockend. Er wirkt männlich, nimmt sich, was er möchte und hat doch schon so viel durchgemacht. Seinen Körper und seine Seele wieder gesund zu pflegen, erscheint viel aufregender als eine Beziehung zum Bankkaufmann von nebenan. Dass dieses Abenteuer möglicherweise seinen Preis hat, weiß eine 15-jährige nicht. Und wenn ihr dann klar wird, dass sie vielleicht doch lieber den Bankkaufmann hätte wählen sollen, kann es zu spät sein.
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