Zwei Schwüre hat Angela Merkel abgelegt. Nie wieder neoliberal! Nie wieder pro-Krieg! Die Aversion gegen radikale Wirtschaftsreformen wuchs bei ihr durch das bescheidene Ergebnis der letzten Bundestagswahl. Die noch größere Angst hat sie jedoch vor einer Wiederholung des Wahlkampfes aus dem Jahr 2002. Die Anti-Irakkriegswelle, auf der Gerhard Schröder ritt, war stärker als die etwas altmodisch klingende Beschwörung der transatlantischen Solidarität. Das Schlimmste, was Merkel und der Union passieren könnte, wäre also eine Neuauflage des Krieg-und-Frieden-Wahlkampfes. Etwa durch Afghanistan.
http://www.tagesspiegel.de/meinung/kommentare/Nato-Afghanistan;art141,2472328