Ex-Kanzler Gerhard Schröder war im Iran. Dort traf er den Präsidenten, Holocaustleugner, Scharia-Fan und Israelfeind Mahmud Ahmadinedschad. Prompt wurde Schröder kräftig kritisiert. Er hofiere das Regime, leiste Wahlkampfhilfe für Ahmadinedschad, stelle als Gasprom-Lobbyist die Wirtschaftsinteressen vor die Moral. Schließlich sei Schröder ein international angesehener Politiker, ein „elder statesman“. Doch aus einer falschen Prämisse folgt keine richtige These. Denn die Wahrheit lautet: Schröder überschätzt sich, und das Publikum überschätzt ihn, und weil es das tut, fühlt er sich in seiner Selbstüberschätzung bestätigt. Ein Teufelskreis.
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