Ich bin schon sehr beeindruckt, dass hier mal ein Beitrag erscheint, der Trump nicht zum "GPaZ" (größten Präsidenten aller Zeiten) hochstilisiert. Mit komplexen Zusammenhängen hat er Schwierigkeiten. Sein Weltbild ist ein sehr einfaches, wichtig ist nur was in Entenhausen passiert. Ich bin nicht abergläubig, aber "Donald" könnte ein Zeichen sein. Solange seine Beratertruppe ihn einigermaßen im Griff hat, bei einem so narzistischen Typus extrem schwierig, funktioniert die Präsidentennummer so einigermaßen. Ist er dagegen als Selbstfahrer unterwegs, pendelt die Show zwischen Comedy und Horror. Man kann nur hoffen, dass immer schnell genug mit Hirn gesegnetes Personal im Hintergrund nachwächst. Bei der bisher an den Tag gelegten "Fire"-Wut dieses Poltergeistes ist das keine Selbstverständlichkeit. Zu Putin kann man unterschiedliche Meinungen haben, aber ein emotional gesteuerter Irrläufer ist er nicht, und er ist Trump intelektuell weit überlegen. Interessant ist übrigens die Aussage: "Kein Volk hat in den vergangenen dreihundert Jahren eine expansivere Politik betrieben als sie (die Russen), auch wenn dies manchem heute nicht mehr bewusst ist. Ohne Blut und Betrug, ohne Rücksichtslosigkeit, ohne Gewalt hätten es die Russen sonst nie fertiggebracht, das umfangreichste Landreich aller Zeiten zu errichten." West-Europa hat nach Westen expandiert, Winnetou kann leidvoll davon berichten und in Rio gibt's Karneval. Ost-Europa hat nach Osten expandiert. Der einzige Unterschied ist, dass die westeuropäische Kleinstaaterei zusätzlich zu extremen Reibungsverlusten unter den Eroberern führte. Hinsichtlich Amerika haben's die Russen voll verpennt. Und wenn man dann noch an die Nummer mit Alaska denkt ...
Danke für den gelungenen Trump'schen Überblick. Die Kritik über Trumps Antwort auf die Frage nach der russischen Einmischung in den Wahlkampf geht in Ordnung. Eigentlich.Da Trump aber in den USA verdächtigt und regelrecht gehetzt wird, die russ. Wahlkampfhilfe bestellt zu haben, war die Frage des amerikanischen Journalisten während der Pressekonferenz eigentlich eine ungehörige, ja landsesverräterische, Fangfrage, mit der man den eigenen Präsidenten im Feindesland bloßstellen wollte. Es gelang. Der US-Journalis warf seinen Präsidenten unter den Bus.Es gab in den USA mal eine Zeit, in denen den US-Geheimdiensten der Vorwurf der Unfähigkeit bzw. der Lüge gemacht wurde, siehe Irakkrieg. Was und wieviele Jahre wurde darob neuropaweit geläster und praktisch nichts mehr aus dieser Ecke geglaubt. Der Glaube kehrte erst wieder zurück, als die erfolgreichen Abhöraktionen des NSA bis hin zu Merkel gemeldet wurden. Im übrigen muss ich gestehen, Trump gefällt mir, obwohl überhaupt nicht mein Typ ist. Endlich mal ein Regierungschef, bei dem man weiß, woran man ist. Der anpackt und umsetzt, was er im Wahlkampf versprochen hat. Der korrigiert, was schiefläuft. Kaum Verstellung, keine Heuchelei. Ein echtes Unikat. Nur mit den diplomatischen Umgangsformen sollte er sich doch vertraut machen. Aber bitte nur ETWAS.
Sehr geehrter Herr Somm, für diesen Beitrag erhalten Sie von mir die Note sechs aus dem ganz einfachen Grund weil Sie sich auf Newt Gingrich berufen ohne die Quelle genauer zu zitieren.Ich lese gerade von Newt Gingrich folgende Werke: 1. ) Understanding Trump und 2. Trump's America. Nachdem was ich da gelesen habe, fällt es mir schwer, zu glauben, dass ausgerechnet Gingrich der Vater Ihrer Eindrücke sein soll.... daher habe ich so sehr die Quellenangabe Ihrerseits vermisst. Die beiden Werke von Gingrich seien Ihnen und den Lesern empfohlen. Vielleicht gibt es ja bereits eine Übersetzung für jene die es einst nicht so mit dem Lernen englischer Vokabeln hatten.... Ansonsten, übersetzt das e book (nicht nur kindle) unbekannte vokabeln wenn sie sie berühren, nachdem Sie das Lesegerät vorher einstellten.Viel Spaß beim Lesen! Was er beschreibt und brilliant analysiert wird ihnen vertraut vorkommen (deshalb habe ich Schwierigkeiten das Buch wegzulegen und lese beide Werke momentan fast zeitgleich). Zur Diskussion: Sie erinnert an das Getöse wenn die Mitglieder bestimmter Parteien, deren Name nicht ausgesprochen werden darf vom Recht auf freie Meinung Gebrauch machen und Dinge thematisieren an denen sich vor 30 Jahren kein Mensch gestoßen hätte da es der gängige Diskurs konservativer CDU, FDP, ja auch SPD Kreise war. Erst etwa seit den 90er Jahren, als wir die "Ost Eliten" erbten, die nach Gorbi wohl neue Pöstchen suchten, ist das was einst liberal konservativ war zum Faschismus mutiert. Erst seit dieser Zeit scheint es schick dem Gegner mit Agitprop zu Leibe zu rücken. Die Masche ist immer die Gleiche. Agitprop schreit entsetzt , die andern fragen warum, man macht einen harmlosen Gegenstand des Anstoßes aus und definiert diesen dabei gleich um zum neuen "Bösen"....Was wird erreicht? Eine Neudefinition von Gut und Böse sowie Ablenkung von eigentlichen Problemen-
Lieber Herr Somm, mit der von Ihnen gewählten Bezeichnung "gewählter Diktator" erklären Sie die Mehrheit der russischen Wähler schlicht zu ungebildeten Dumpfbacken. Dies entspricht exakt dem Sprech westeuropäischer Altparteienvertreter, welche sich bei den Wählern gerade eine Abfuhr abgeholt haben. Vielleicht sollten Sie noch einmal in Ruhe darüber nachdenken, ob ihre Ausführungen etwas mit der Realität zu tun haben. Stur gegen die eigene Bevölkerungsmehrheit zu regieren, ist nämlich keine russische, sondern derzeit eher eine deutsche Spezialität.
Was das Versagen - besser: die Blauäugigkeit - Trumps bei dem Helsinki - Gipfel betrifft, so scheinen die Medien aus dem gefundenen Fressen eine Dauerverstopfung machen zu wollen. Doch schon im nächsten Monat wird Gras darüber gewachsen sein. Die EinschätzungM. Somms, was den "gewählten Diktator " und das von seinen Vorgängern zusammen geklaubte Reich betrifft, unterschreibe ich mitÜberzeugung. Übrigens: Es ist doch nicht der erste Diktator, der sich "wählen" ließ. Üble Vorbilder gibt es nicht wenige. Er alternierte jedoch immer mal vom Ministerpräsidenten zum Präsidenten und umgekehrt. Eine dreiste Politgroteske !Aber einen Einspruch darf ich anbringen. Sie schreiben: "Niemand bezweifelt, dass die Russen derzeit alles tun, um den Westen zu unterminieren – ( .....) "Dies ist wohl glücklicherweise in der Schweiz der Fall. In Deutschland muss der historisch einigermassen sattelfeste Bürger sich fremdschämen, wenn er das Apeasement - Gelabere eines M. Platzeck oder die Anbiederung eine G. Schöder - immerhin unser aller Kanzler a. D. - erlebt. Und statt klare Oppositionsaussagen zu machen, fädelt Gauland eine Annäherung seiner AfD - Jugend mit der Putinschen Jugendorganisation ein. Und das sind nur die Spitzen einen unheilvollen politischen Misthaufens !
"Niemand bezweifelt, dass die Russen derzeit alles tun, um den Westen zu unterminieren" Kleine Ergänzung: "Und Niemand bezweifelt, dass die USA derzeit alles tun, um Russland zu unterminieren"
Ich sehe das Treffen mit Putin als ein Herantasten beider. Von Natur aus sind die Menschen aehnlich, durch ihre Sozialisation und Erziehung entfernen sie sich voneinander. Reden miteinander ist immer gut, die durchaus auch mehr Haerte verlangt. Das, kommt noch von meinem Presidente, sicher...
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