Ihre Überschrift ist völlig zutreffend! Mir missfiel insbesondere noch folgende Passage von Gudi Guttenberg, alias Hans-Peter Betz: “selten habe er gesehen, dass, wie bei Beatrix von Storch, politische und äußere Hässlichkeit in Zusammenhang steht.” (aus dem Gedächtnis zitiert). Sicherlich ist Schönheit stets eine individuelle, subjektive Wahrnehmung. Objektiv zu sehen hingegen war der BMI (Body-Mass-Index) des Gudi, sicherlich weit jenseits des von der WHO empfohlen Werts, Spitzenreiter dieser Disziplin und kaum zu toppen war allerdings der Sitzungspräsident. Mutti kann sich wie einst General Paulus auf ihre Beamten, Gudi ist Direktor einer Realschule, felsenfest verlassen.
Danke! Als glühender Fan der politischen Büttenrede in Mainz, der ich einst war, bin ich nun angewidert. Solch eine Verrohung der Sprache! Ob gegen Nahles oder Dobrindt o.a. Wirklich schlimm! Der Gipfel war die Aufforderung, Migrationssgegner per Schlauchboot über das Mittelmeer abzuschieben. Interessant war jedoch die Beobachtung, dass hinsichtlich der AfD nicht einmal zum Mittel der sprachlichen Verfremdung gegriffen wurde, sondern die allgemeine Propaganda einfach wiederholt wurde. Was zeigt uns das? Die Bütt steht nicht nur in Mainz.
Nachtrag. Ihr Beitrag zieht Kreise….mein sehr guter, sehr gut deutsch sprechender polnischer Freund aus Krakau, Doktor der Philosophie und der Geschichte, hat sich das, worüber Sie schreiben angesehen. Heute rief er mich an. Zum Glück war das ZDF nur nebensächlich. Sein Kommentar:” Michael, wie sagt ihr Deutschen? Wer zuletzt lacht, lacht am besten?” Ja, Wojtek, genauso sagen wir.
Sind für diese Entgleisungen nicht vor allem die Karnevalsvereine, allen voran der Mainzer Carneval-Verein (MCV) zu kritisieren, die das Ganze veranstalten? Das ZDF überträgt diese Unsäglichkeiten nur. Ursprünglich nutzte man den Karneval, um die Obrigkeit zu kritisieren, was zuweilen noch Mut erforderte. Heute findet man wohl nur noch politkorrekten Pseudohumor.
Unser Sohn bat uns, die Sendung ansehen zu düfen und so sahen wir bis 21 Uhr zu. Der “Till Eulenspiegel” zu Beginn hatte mir schon gerecht. “Staatshumor” im “Staatsfernsehen” beim “Staatskarneval”. Gut, daß ich nicht weiter geschaut habe. Apropos Polenwitze und Wodkasaufen. Im letzten Zentralorgan der Wahrheit, das ich noch (!) lese, der FAZ, war gestern ein Interview mit dem polnischen Justizminister abgedruckt. Da wird deutlich, wer hier den Wodka intus hat und wer nicht.
Beim Marsch durch die Institutionen war auch der Elferrat gemeint.
Ich fand es auch schlimm, gerade die von Ihnen erwähnte Geschmacklosigkeit war der absolute Tiefpunkt. Knapp drüber blieb der Gutenberg, der ebenfalls manche Boshaftigkeit völlig humorfrei und nur noch giftig präsentierte. Aber der Meßdiener und die Werbefuzzis haben mir gefallen, und die Hofsänger sowieso. Und daß die Sponheimer noch lebt, wußte ich gar nicht. Ich habe aus Termingründen seit Ernst Negers Zeiten nur noch selten Karnevalssendungen gesehen :) Zwar versucht man verkrampft politisch-korrekt zu bleiben, aber die Zahl der Sitzungsübertragen hat seit damals ja sogar zugenommen (zweimal Köln), so daß mir dabei zugleich in Zeiten wie diesen eine pegidesk-bodenständige Sehnsucht nach Heimat und Beständigkeit durchscheint. Ein “Jetzt erst recht” war in allen Sendungen für mich immer spürbar. Als in meiner Kindheit Tina York geträllert hat “Wir lassen uns das Singen nicht verbieten” habe ich immer gedacht “Mein Gott, wer will das denn?” Heutzutage wird Fröhlichkeit wohl tatsächlich etwas trotziger. Man ahnt, was man noch nicht zugeben will: Wir werden mit Spaßbremsen bereichert.
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