Thomas Rietzschel / 18.09.2020 / 10:00 / Foto: Raimond Spekking / 79 / Seite ausdrucken

Madame „einmalig“ hat es wieder getan

„Wer einmal lügt, dem glaubt man nicht“, sagt das Sprichwort. Stimmt nicht, sagen die notorischen Lügner. Weil sie immer weiter lügen, müssen sie den Zweifel nicht fürchten. Sie sind nun mal, wie sie sind. Die Belogenen gewöhnen sich an den Schwindel, bis er ihnen kaum noch auffällt.

Als die Bundeskanzlerin ihren Regierungssprecher jetzt ausrichten ließ, bei der Aufnahme von 1.553 Menschen aus dem abgebrannten Lager „Moria“ auf der Insel Lesbos und anderen Camps handle es sich um eine „einmalige Aktion“, gab es kein Hohngelächter. Im Gegenteil wölbte sich über Merkels Haupt abermals der Heiligenschein edler Menschlichkeit. Wieder übernahm sie im Namen der Deutschen in einer „einmaligen Notsituation“ humanitäre Verantwortung. 

Wer wollte es da wagen, ihrem Versprechen der Einmaligkeit zu misstrauen. Wenige nur kamen noch auf den Gedanken, dass es sich bei der Aufnahme von über 400 Familien, größeren und kleineren, um einem Anfang handeln könnte, dem das dicke Ende auf dem Fuß folgt, ebenso wie 2015.

Auch damals, nach der autokratisch verfügten Grenzöffnung, war von einem „einmaligen“ Akt der Nächstenliebe die Rede gewesen. Ausgeschlossen wurde eine fortdauernde Einwanderung aus Arabien sowie aus Afrika, ein Zustrom, der nun schon gute fünf Jahre andauert. Allein für das Jahr 2019 zählte die Statistik wieder 165.939 „Flüchtlinge“, nicht mitgerechnet die inoffiziell eingereisten. Allesamt „einmalige“ Einzelfälle. 

Die Kanzlerin ist ein Profi

Die Vortäuschung der Einmaligkeit beherrscht die Kanzlerin professionell. Keine Krise, bei der sie uns nicht umgehend versprochen hätte, ihrer mit einem Handeln Herr zu werden, das sich nicht wiederholen würde. Gleich, ob es um den Lockdown nach dem Ausbruch der Corona-Pandemie ging oder um ein Konjunkturprogramm von 750 Milliarden Euro zum gemeinschaftlichen Abbau der Überschuldung einzelner EU-Staaten, immer hat sie uns den gleichen Bären aufgebunden; immer sollte und soll es sich um eine „einmalige Kraftanstrengung“ handeln. Wenn diese sich nachher zu einem Dauerzustand auswächst, das Verschweigen sich als Lüge erweist, gibt es keine Umkehr mehr. Der Schwindel am Anfang ist Schnee von gestern. Kein Politiker bekommt deshalb kalte Füße. 

Schon 1999 verriet Jean Claude Junker gegenüber dem Spiegel: „Wie beschließen etwas, stellen es dann in den Raum und warten einige Zeit ab, was passiert. Wenn es dann kein großes Geschrei gibt und keine Aufstände, weil die meisten gar nicht begreifen, was da beschlossen wurde, dann machen wir weiter – Schritt für Schritt, bis es kein Zurück mehr gibt.“ Der alte Rosstäuscher wusste, „wenn es ernst wird, muss man lügen“.

Angela Merkel ließ sich das nicht zweimal sagen. Mit ihren Schwindel der „einmaligen Aktionen“ hat sie die politische Lüge perfektioniert. Und niemand sollte sich wundern, wenn statt der 1.553 demnächst 3000, 4000 oder 5.000 Flüchtlinge von Lesbos und anderen Locations nach Deutschland eingeflogen werden. Darauf, das Volk so zu nasführen, dass es keine Widerworte gibt, es nicht wagt aufzumucken, versteht sich „Madame einmalig“ durchaus. 

Foto: Raimond Spekking CC BY-SA 4.0 via Wikimedia Commons

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Klaus Biskaborn / 18.09.2020

Nun, über 40% der Deutschen, das bestätigen 2 Umfrageinstitute, wollen Menschen aus Moria in Deutschland aufnehmen, nur 10%, entspricht dem aktuellen Wählerpotenzial der AfD, wollen keine Migranten aufnehmen. Also, die Deutschen sind auf Merkel Linie.

Harald Unger / 18.09.2020

Hallo Thomas Taterka, kein Problem, wenn Ihnen das TDS auf die Peristaltik schlägt und Sie sich mal Erleichterung verschaffen müssen. Was Sie schon ganz gut machen, ist die Großschreibung, bemängeln muss ich allerdings, daß Sie nur zu einem einzigen Ausrufezeichen griffen. Da geht noch was. Bessern Sie sich.

Karla Kuhn / 18.09.2020

P.F Hilker, genau so ist es !  Auch wenn die CDU 2017 Wahlverluste erlitten aber sich mit der Steigbügelhalter SPD, die noch MEHR Stimmen verloren hat, wieder in den Sessel gehievt hat ,muß ich trotzdem sagen,  ALLE, die dieser Person und den Roten ihre Stimme gegen haben,  sollten absolut still sein. Ich glaube dieser FRAU NULL !! Weder hören noch sehen will ich dies Person ! SIE haben Merkel erst die Möglichkeit gegeben so zu handeln, wie sie handelt. Merkel hätte NIEMALS die Chance erhalten dürfen, überhaupt in der Politik mitzumischen, bei ihrer politischen Vergangenheit im UNRECHTSSTAAT ! Ebenso hätte KEIN LINKER; STASI ODER SED ler je in der BRD Politik Fuß fassen dürfen. Genau wie nach 1945 die Entnazifizierung im Westen in die Hose gegangen ist ( im Osten ebenso, da sind etliche gleich in der SED untergekommen) hat die EHRLICHE Aufarbeitung der STASI , mit ihren IM und dem verheerendem DENUNZIANTENTUM NIE richtig stattgefunden. Es gibt ja auch nicht umsonst diesen wahren Spruch:” Nur die dümmsten Kälber, wählen ihre Schlächter selber.”  Wie gewählt, so erhalten. ABER nach dem GG, Artikel 20/4, könnte wir ja diese Personen wieder wegjagen, allerdings DIEJENIGEN, bzw. viele davon, die das wirklich können,  schreiben lieber Bücher, geben Interviews, gute Ratschläge, etc, anstatt PRAKTISCH zu handeln. Gut, Ärzte für Aufklärung, eine Hand voll Anwälten, z. B. RA HAINTZ ( sind die “stummen” zu feige zum Widerstand ??)oder auch viele Professoren,  z. B. BHAKDI und seine Frau Karina Reiss, kämpfen unermüdlich aber es sind einfach VIEL ZU WENIGE !! ÜBRIGENS, das SEEHOFER DOUBLE ist aus der CSU ausgetreten !

Horst Kruse / 18.09.2020

Von zentraler Bedeutung ist die Bekämpfung der Fluchtursachen , Die gravierendste Fluchtursache ist diese Rautenfrau !

Uta Buhr / 18.09.2020

Leider hat diese Frau mit dem “freundlichen Gesicht” viele Helfershelfer. Man denke nur an die Griechenlandhilfen, die laut dem Madame hündisch ergebenen Schäuble (das war der mit den 100.000 Mark in der Schublade, von denen er gaaaar nichts wusste), einmalig und natürlich auch alternativlos sein sollten. Dann gab es die zweite Hilfe, dann die dritte usw. Und jedes Mal wurde das dumme Volk mit dem Versprechen hinter die Fichte geführt, dies sie nun wirklich die letzte gewesen. Wie bei einem Herionsüchtigen, der auch verspricht, dass der nächste Schuss nun wirklich der aller letzte war, bevor alles gut wird. Nichts wird gut in Doofland. Merkel wird weiter lügen, und Medien und Wähler klatschen ihr angesichts ihrer hehren “Humanität” Beifall. Bis zum Kassensturz, der dem erstaunten Publikum offenbart, dass die Schatztruhe gähnend leer ist und nur der am Boden aufgemalte Hund seine gefletschten Zähne zeigt. Aber Deutschland ist doch ein so reiches Land…Ich habe noch nie begriffen, wie man auf diese verfettete uncharismatische Stotter- und Tatter-Trulla hereinfallen konnte und es immer noch kann. Ein Freund von mir ist so begeistert von “ihrem Lächeln” hinter dem diese Megäre ihre Bösartigkeit zu verbergen sucht. Mir wird jedes Mal speiübel, wenn ich sie auf der nicht rechtzeitig abgeschalteten Glotze über das Parkett watscheln sehe. Meine inständige Bitte an die Achse: Um Gotteswillen verzichtet in Zukunft auf Fotos von dieser Person, die ein Witzbold von “Fortune” uns als die “mächtigste Frau der Welt” verkauft hat. Die ganz Bekloppten in diesem Irrenhaus glauben das immer noch. Non est remedium stultitia!

Gabriele Kremmel / 18.09.2020

Einmalig ist der narrative Bruder vom Einzelfall.

Manfred Lang / 18.09.2020

“Wenn es ernst wird, muss man lügen”, soll Jean Claude Juncker 2011 in einem seiner nüchternsten Momente gesagt haben. Und “unsere”, nicht meine Bandeskunzlerin Merkel ist nicht Lehrling dieses ebenfalls der selbsternannten politischen Christdemokraten. Sie ist schon weiter als der oft schlingernde Jean Claude. Sie hat den höchsten Grad der Wahrhaftigkeit erreicht, indem sie je nach Situation ihre Deutung der Wirklichkeit dem geneigten Wahlvolk mitteilt bzw. von den willfährigen MSM verkünden lässt. So werden als “einmalig” deklarierte Flüchtlingsaufnahmen in tieferem Sinne “einmalig”. Zumindest sind sie einmalig für die Opfer von Messerattentaten oder Bahnhofschubsern, von Vergewaltigern und Partygängern. Und diese Akademiker aus Syrien, Afghanistan und Nordafrika sind in der Tat einmalig. Sie kommen ein Mal und bleiben immer. Auch wenn die Bürgerkriegsbedrohung oder sonstige Fluchtgründe schon lange nicht mehr existieren. Aber ein Gutes hat die Räumung von Moria vielleicht doch. Unter Umständen könnte man erwägen, ob man seinen nächsten Griechenland-Urlaub mal wieder in Moria machen könnte. Eine ganz andere Art der Wahrheit, ganz im Stile Merkel.

Heiko Loeber / 18.09.2020

Schon als junges Kind habe ich dank der Sesamstraße gelernt: Jeder Mensch ist einmalig. Jeder Mensch ist etwas Besonderes.

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