Manfred Haferburg / 01.08.2016 / 14:00 / Foto: Bildarchiv Pieterman / 10 / Seite ausdrucken

Mach meine Angie nicht an!

Wow, ich habe einen gängigen Begriff NICHT bei Wikipedia gefunden: „Merkelhasser". Auch in der Denunziationsanleitung „Hetze gegen Flüchtlinge in sozialen Medien“ der neuen deutschen Gedankenpolizei Amadeu-Antonio-Stiftung kommt der Begriff „Merkelhasser“ nicht vor.

Was ist das also, ein Merkelhasser? Gibt es einen Straftatbestand „Merkelhassen“? Der entsprechende Paragraph im Strafgesetzbuch wird gerade von Heiko Maas im Justizministerium erarbeitet, um dann rückwirkend in der neuen Rechtsprechung – Moment mal, geht das überhaupt noch: „Rechtsprechung“? Sollte es nicht besser Linkssprechung heißen? - angewandt zu werden.

Der bekannteste „Merkelhasser“ ist wohl der slowakische Europaabgeordnete Richard Sulik. Da hagelt es schon mediales Aufjaulen, wenn der überhaupt irgendwo im Fernsehen auftritt. In einem einzigen Artikel der Bild-Zeitung macht sich Sulik folgender Vergehen schuldig: „Schockt mit Krawall-Sätzen; bläst zur Attacke auf die Bundeskanzlerin; haut rhetorisch auf die Pauke; zofft sich mit Sigmar Gabriel; zieht mächtig vom Leder; gibt Ralf Stegner Keile; motzt; wettert; plustert sich auf; keift; rotzt; haut auf den Putz; giftet“ – wohlgemerkt, alles in einem Artikel auf einer halben Seite. Immerhin wissen wir jetzt, wie sich „Merkelhasser“ artikulieren. Indizien.

Als „Merkelhasser“ kann man sich nicht bewerben, man wird ernannt

Als „Merkelhasser“ kann man sich nicht bewerben, es gibt auch kein Berufsbild.  Zum „Merkelhasser“ wird man ernannt - wahlweise von der Bild-Zeitung, der FAZ oder der Huffington Post. Sozusagen: honoris causa. Allerdings sind die „Merkelhasser“ eine vom Aussterben bedrohte Spezies, sie werden nämlich immer weniger. Denn zum Glück für Angela Merkel hat sie einen wortgewaltigen Fürsprecher, den Kölner Rapper Eko Fresh (keine Sorge, ich kannte ihn auch nicht). Er hält unheimlich viel von Angela Merkel: “Jeder, der meine Angie anmacht, kriegt es jetzt mit uns zu tun“. Die AfD hingegen ist für ihn die Abkürzung für „Alles Fotzen, Digga“. Und Frauke Petry „muss mal durchgebürstet werden“. Ich empfehle den Clip Eko Fresh a cappella.

Siehe auch: Merkerls Sommer von Douglas Murray

Foto: Bildarchiv Pieterman

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Leserpost

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Roland Schmiermund / 02.08.2016

Die FAZ jongliert mit Zahlen. Gut, dass man sich ein eigenes Bild machen kann. Es waren rund 3000 Bürger bei der Demo.

Emmanuel Precht / 01.08.2016

“gibt Ralf Stegner Keile” - Das ist ja so was von sympathisch! Wohlan…

Peter Maier / 01.08.2016

Ja da gehöre ich wohl dann auch dazu :-), Heikolein!

Marc Bisop / 01.08.2016

Im Zusammenhang mit “Bild” wird immer von Zeitung gesprochen; gibt es denn niemanden, der diesen Irrtum richtigstellt? Neulich am Kiosk habe ich mich aus Versehen diesem Schmierenblatt auf Lesebrillenabstand genähert. Da stand doch tatsächlich - klein, aber noch lesbar - unter den 4 Großbuchstaben: Unabhängig Überparteilich! Mein spontanes Gelächter hat den Kiosk-Besitzer schon etwas irritiert…

Sepp Kneip / 01.08.2016

“Zum „Merkelhasser“ wird man ernannt - wahlweise von der Bild-Zeitung, der FAZ oder der Huffington Post. Sozusagen: honoris causa. ” Wie viele nicht mit h.c. ausgezeichnete Merkelhasser wird es wohl geben in Deutschland?` Ich glaube kaum, dass die Zahl sehr gering ist. Wer soviel dazu beiträgt, dass man sich im eigenen Lande nicht mehr so recht wohl fühlt, kann nicht damit rechnen, geliebt zu werden. Eher staut sich ein Hass auf. Mehr und immer mehr. Aber wie wir gelesen haben, nicht nur im eigenen Lande. Auch außerhalb Deutschlands staut sich etwas auf. Der einzige, der Angie liebt, ist Barack Obama. Jedenfalls tut er so, wenn er mit ihr zusammen kommt. Ist ja auch kein Wunder. Merkel tut genau das, was die USA wollen, ob es dem deutschen Bürger passt, oder nicht. Manchmal hat man den Eindruck, dass sie letzteres am liebsten tut. Daher die vielen Merkelhasser.

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