Es mag stimmen, dass LowCarb keine herausragende Stellung innerhalb der Gewichtsabnahme-Diäten hat. Ich selber und zwei Bekannte konnten aber damit - zum Erstaunen der jeweiligen Hausärzte - unsere HbA1c-Werte stark senken (zwischen 1,0 und 2,7 Prozentpunkte; Achtung: Prozentpunkte, nicht Prozent!). Denjenigen, die betroffen sind, sagen diese Zahlen etwas. Verstärken kann man diesen Effekt durch häufigen Verzehr von Haferflocken und Verzicht auf Alkohol. Kann sein, dass das anekdotische Beobachtungen sind, aber wir drei sind begeistert davon. Der LDL-Wert blieb bei mir innerhalb der statistischen Schwankungsbreite konstant. Der Effekt funktioniert auch unabhängig von einer Gewichtsabnahme. Zusätzliches Abnehmen wird allerdings vom Hausarzt natürlich gern gesehen.
Im Artikel heißt es über das effektive Abnehmen: “Der „Geheimcode in Kürze“ lautet: Sie müssen Ihren eigenen, ganz persönlichen Weg, der perfekt zu Ihnen passt, finden und gehen – und dann konsequent dauerhaft darauf bleiben.” Dies ist keine brauchbare Anleitung, sondern einfach nur eine Ausflucht. Was ist denn bitte schön mein eigener, ganz persönlicher Weg, effektiv abzunehmen? Wenn ich das wüsste, brauchte ich solche schwachen Artikel nicht zu lesen. In dem Artikel wird eigentlich nur gesagt: Es gibt keine universelle Methode, effektiv abzunehmen. Na toll, da weiß ja nun jeder dicke Mensch ganz genau, was er zu tun hat: Er muss es mit einer individuellen, ganz persönlichen Methode versuchen. Allerdings kennt er diese Methode leider nicht. Auch der Autor des Artikels kennt diese Methode offenbar nicht - tut aber so, als wüsste er, wie’s wirklich geht. Nee, weiß er nicht. Er tut nur die Dicken für dumm verkaufen.
Ich habe selbst lange keine Gewichtsprobleme mehr gehabt, ernähre mich aber trotzdem Low(er)-Carb. Meine Erkenntnisse decken sich mit denen im Kommentar von @Holger Lundstrom. Low-Carb ist für mich hilfreich, auch wenn letztlich nur die Energiebilanz entscheiden sollte. Seit ich tagsüber kein Brot, Süsses, Nudeln… mehr esse, ist es ein Kinderspiel das Gewicht zu halten. Zusätzlich bin ich seitdem tagsüber quasi nie mehr müde.
Wer sich mit seiner Ernährung außerhalb rein kulinarischer Erwägungen befasst hat eh die Kontrolle über sein Leben vollständig verloren.
Man isst automatisch weniger, wenn es nicht so gut schmeckt. Also nur noch unattraktiv kochen und essen und allenfalls etwas Bitteres oder Saures beifügen. Sonst geht es einem wie dem Feldhasen im Rapsfeld, dessen Bitterstoffe weggezüchtet worden sind: Man frisst sich zu Tode.
Die einzig vernüftige Weise abzunehmen: Normal frühstücken, normal Mittagessen, ab 16 Uhr nur noch ein oder 2 Stückchen Käse. Fertisch.
Ich kann nur sagen, dass Low-Carb oder wie in meinem Fall eine der extremeren Varianten Keto, mir eine ganze Menge ueber meinen Koerper beigebracht hat. Ich probiere aus und sehe mir an, was passiert. Also das, was dieser Artikel als ‘persoenliches Herangehen’ fordert, um allerding selbst sofort mit einer grossen Mythoskeule und einem Hype-Pejorativ um die Ecke zu kommen. Ich hatte Keto angesetzt, um schnell Gewicht zu verlieren. Welches nicht extrem war, aber dessen Einfluss auf einen hohen Blutdruck ich mir gern einmal von der Unterkante ansehen wollte. Man muss dazu wissen, dass man damit in einen ziemlich verschiedenen Energieverwertungsmodus kommt. Der heisst Ketose und ist nicht irgendeine Spinnerei, sondern physiologisch real. Er basiert auf Fett- statt Kohlehydratverbrennung und ist Ausdauersportlern z.B. in der Form des “Mannes mit dem Hammer” oder des “Hungerasts” bekannt. Dieser Modus hat fuer solche Zwecke verschiedene Vorteile. V.a.D zuegelt er Heisshungergefuehle. Er beruhigt auch oft die Psyche, man wird konzentrationsfaehiger. Das hat er er tatsaechlich getan, was den Blutdruck ganz ueberraschend unabhaengig von Gewichtsfragen positiv beeinflusst hat. Auch das ist keine Zauberei, sondern eine Folge der Umstellung des Gehirns von Kohlehydraten auf Ketone als Energiespender. Was noch so mitkommt: Das Gefuehl fuer Ueberzuckerung von Speisen: Eine 99%-Schokolade kann man ziemlich schnell in ihrer originalen Form geniessen - im Wortsinn - etwas, was bei gaengigem Essverhalten den meisten Leuten kaum mehr moeglich ist. Das gesagt: Man kann sich natuerlich trotzdem ueberfressen, zuviel Kalorien bleiben zuviel Kalorien. Mit der Grundmenge an aufgenommenem Fett wird das Widerstehen aber dauerhaft erleichtert. 2) Ich esse auch gerne einmal wieder Brot oder Reis oder Obst, deswegen mache ich das nicht pausenlos. Mit einer Mischung aus drei Monaten Keto + einem Monat sehr moderaten Low-Carb fahre ich jedenfalls sehr gut.
Was wir jedoch wissen ist, dass jahrelanger Verzicht auf Salz das Gehirn zerstört. Siehe Karl Lauterbach.
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