Die einzig vernüftige Weise abzunehmen: Normal frühstücken, normal Mittagessen, ab 16 Uhr nur noch ein oder 2 Stückchen Käse. Fertisch.
Ich kann nur sagen, dass Low-Carb oder wie in meinem Fall eine der extremeren Varianten Keto, mir eine ganze Menge ueber meinen Koerper beigebracht hat. Ich probiere aus und sehe mir an, was passiert. Also das, was dieser Artikel als ‘persoenliches Herangehen’ fordert, um allerding selbst sofort mit einer grossen Mythoskeule und einem Hype-Pejorativ um die Ecke zu kommen. Ich hatte Keto angesetzt, um schnell Gewicht zu verlieren. Welches nicht extrem war, aber dessen Einfluss auf einen hohen Blutdruck ich mir gern einmal von der Unterkante ansehen wollte. Man muss dazu wissen, dass man damit in einen ziemlich verschiedenen Energieverwertungsmodus kommt. Der heisst Ketose und ist nicht irgendeine Spinnerei, sondern physiologisch real. Er basiert auf Fett- statt Kohlehydratverbrennung und ist Ausdauersportlern z.B. in der Form des “Mannes mit dem Hammer” oder des “Hungerasts” bekannt. Dieser Modus hat fuer solche Zwecke verschiedene Vorteile. V.a.D zuegelt er Heisshungergefuehle. Er beruhigt auch oft die Psyche, man wird konzentrationsfaehiger. Das hat er er tatsaechlich getan, was den Blutdruck ganz ueberraschend unabhaengig von Gewichtsfragen positiv beeinflusst hat. Auch das ist keine Zauberei, sondern eine Folge der Umstellung des Gehirns von Kohlehydraten auf Ketone als Energiespender. Was noch so mitkommt: Das Gefuehl fuer Ueberzuckerung von Speisen: Eine 99%-Schokolade kann man ziemlich schnell in ihrer originalen Form geniessen - im Wortsinn - etwas, was bei gaengigem Essverhalten den meisten Leuten kaum mehr moeglich ist. Das gesagt: Man kann sich natuerlich trotzdem ueberfressen, zuviel Kalorien bleiben zuviel Kalorien. Mit der Grundmenge an aufgenommenem Fett wird das Widerstehen aber dauerhaft erleichtert. 2) Ich esse auch gerne einmal wieder Brot oder Reis oder Obst, deswegen mache ich das nicht pausenlos. Mit einer Mischung aus drei Monaten Keto + einem Monat sehr moderaten Low-Carb fahre ich jedenfalls sehr gut.
Was wir jedoch wissen ist, dass jahrelanger Verzicht auf Salz das Gehirn zerstört. Siehe Karl Lauterbach.
Jeder kann für sich herausfinden, wie viel Energie er in welcher Form unter Beachtung sonstiger Umstände wie Bewegung, Schlaf etc. zu sich nehmen kann, um im Normalbereich zu bleiben. Man muss es freilich wollen und dann auch umsetzen. Da liegt der Hase im Pfeffer.
Die Ernährungstheorien kommen und gehen, der Schlüssel bleibt, zu lernen, auf seinen Körper zu hören. Wahrscheinlich ist auch das nicht perfekt, aber doch verläßlicher alles die wechselhaften Heilslehren.
Der Reiz von Low Carb war in Wahrheit nie, dass diese Ernährungsweise in irgendeiner Form besonders gesund wäre. Dafür gibt es auch keine nennenswerten Anhaltspunkte, außer dass wie jeder weiß, simple Kohlenhydrate (also Zucker und Weißmehl) nicht effektiv sättigen und sehr unfreundlich zum Blutzucker sind. Eine Low Carb Ernährung hat aber dreierlei Vorteile: erstens, sie erlaubt die meisten ungesunden Lebensmittel nicht, da diese aus einer Kombination von Zucker und (meist Pflanzen-)Fett bestehen, also Schokoriegel, Chips etc., und so werden Kalorien eingespart; zweitens, sie ist relativ leicht einzuhalten, da der Rahmen klar ist, Nährstofftabelle lesen und bei zu vielen Kohlenhydraten einfach nein sagen; drittens, Low Carb bedeutet meist automatisch mehr Protein, welches einen sättigenden und thermogenen (kalorien-verbrennenden) Effekt hat. Diese drei Vorteile der Low Carb-Ernährung erlauben es willigen Menschen, von der üblichen ungesunden westlichen Ernährung in ein gesünderes und weniger kalorienintensives Schema zu wechseln. Das ist insgesamt eine positive Veränderung und unterstützt den Gewichtsverlust, womit der allerwichtigste Schritt zur Gesundheit in der westlichen Gesellschaft getan ist. Das Problem einer Low Carb-Ernährung ist aber, ähnlich wie bei der veganen Ernährung (die sich ebenfalls sehr gut zum Gewichtsverlust eignet, wobei statt Protein die Ballaststoffe den positiven Effekt ausmachen), dass es sich um eine Restriktionsdiät handelt, also eine Ernährungsform mit stark eingeschränkter Lebensmittelauswahl. Denn zusammen mit den Süßigkeiten gehen auch gesunde Hülsenfrüchte und Vollkorngetreide flöten. Darum ist es schwierig, eine Low Carb-Ernährung auf Dauer zu verfolgen, und es ist fraglich, ob die eingeschränkte Lebensmittelauswahl alle wichtigen Nährstoffe enthält (das tut sie nicht, es sei denn Organe wie Leber werden ebenfalls verzehrt). Zur kurz- und mittelfristigen Gewichtsabnahme eignet sich Low Carb für willige Personen aber durchaus.
Stimmt, und Dosenbier macht schlau. Beweis: Früher, als ich noch ein Bergbauernbub war, hat man den jüngeren Söhnen immer Bier in die Nuckelflasche gefüllt, damit die erstens nicht so quengeln und zweitens schön dumm bleiben. Weil bloß der Älteste den Hof kriegt, braucht der schließlich auch paar Knechte. Ich wurde ins Waisenhaus gebracht - weil nicht klar war, wer der Vater ist. So hat alles seinen eigenen Segen.
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