Jeden Morgen stehe ich auf und versuche positiv zu denken ... bis ich die Achse-Artikel gelesen habe, dann bin ich ernüchtert, zurück auf den Boden der Irrationalität unserer Situation, die durch die Politdarsteller aus Berlin und Brüssel jeden Tag weiter verschärft wird. Wer stoppt diesen Irrsinn? Wann wacht der Michel auf? Wann steht er auf und lässt sich diesen Wahnsinn nicht mehr gefallen? Die Energieversorger bereiten sich im Übrigen auch schon auf massiv steigende Zahlen von Stromsperren vor, die sie selber vornehmen werden. Denn es sind immer mehr Haushalte dank der Regierungsmaßnahmen nicht mehr in der Lage ihre Stromrechnungen zu bezahlen.
Spitzenglättung und Servicebeitrag. Diese verbalen Nebelkerzen sind scheinheilig und fast schon niedlich. Sie erinnern mich in ihrer Qualität an den damaligen DDR-Jargon: Sättigungsbeilage statt Kartoffeln, Luftdusche statt Fön.
Ist doch super, es soll ja nicht jeder Auto fahren. Bald wird die Regierung feststellen, daß die Batterieproduktion Unmengen Energie frißt und die Entsorgung unklar ist. Also ist zu erwarten, daß mit dieser Erkenntnis E-Autofahrer demnächst zu Umweltsäuen gemacht werden, die uns auch noch den Strom aus dem Netz klauen und in ihre Kobolde einbauen. Vielleicht kommt dann die Stromschiene für Autos und man fährt nur, wenn solcher eingespeist wird? Mercedes ergreift die Gunst der Stunde und produziert schon mal nur noch in China Verbrennungsmotoren. Die Erkenntnis, daß diese weiterentwickelt werden, wird wohl unter dem Teppich wiederzufinden sein. Erst recht, wenn durch die Weiterentwicklung die Umweltbilanz weiter besser als die des E Autos ist.
Es wird nicht nur nicht genügend Strom erzeugt zum massenhaften Betrieb von Elektrofahrzeugen. Selbst wenn es gelänge, ihn zu erzeugen - auch mit vorhandenen UND zusätzlichen (!) Kraftwerken - wäre es z.Zt. nicht möglich, ihn durch die vorhandenen Netze zu liefern. Denn die sind für die wesentlich höhere Belastung (Leitungsquerschnitte) nicht ausgelegt. UND wenn die Energie, die zur Zeit noch aus den Kraftstoff-Zapfsäulen fließt, als ZUSÄTZLICHE elektrische Energie geliefert werden sollte, dann müssten ZUSÄTZLICHE Kraftwerke ans Netz gehen. Es sind offensichtlich Ideologen bzw. Wunschdenker am Werk. Aber wer wüsste das hier nicht sowieso schon längst?
In Afrika nennt man das “load shedding”. Ich erlebe das tagtaeglich seit 20 Jahren und habe mich daran gewoehnt, aber Deutschland steht einiges bevor. Dann wird das grosse Heulen und Klagen anfangen. Schlimm ist nur, dass es ueberhaupt so weit kommen muss.
Ja, Herr Haferburg, das war schon lange abzusehen. Jeder Elektriker im ersten Lehrjahr konnte sich das ausrechnen. So etwas kommt eben heraus, wenn Entscheider in der Politik von der Energietechnik soviel Ahnung haben wie ein Ochse vom Tontaubenschießen. Keine Ahnung alleine wäre ja nicht ganz so schlimm, aber wenn dann noch die linksgrüne Klimareligion mit Unterstützung von verlogenen PIKeuren und den mangelhaft gebildeten jungen Grünschnäbeln ohne Schulabschluss - grün im doppelten Sinne - mitreden und mehr auf laut statt Inhalt und Logik gehört wird, dann gute Nacht, auch im doppelten Sinne.
Die deutsche Energiepolitik ist wie China ohne Strom. China überholen, ohne einzuholen. Kommt davon, wenn man Phantasten in Regierung und Opposition wählt. Phantasien sind grundsätzlich ok, man braucht sie, um zu forschen, testen, verbessern. In Regierungsverantwortung hingegen sind solch Mitbürger am falschesten Platz.
Die Leute werden sich zu helfen wissen. Ein Kollege aus Polen erzählte mir, dass die Leute dort auf dem Lande ihre vor 20 Jahren angeschafften modernen und sauberen Ölheizungen aufgrund exorbitant gestiegener Kosten so umrüsten, dass sie alles verdauen, was irgendwie brennt. Jetzt riecht es dort im Winter wieder so, wie man es aus den 70er Jahren kennt. Aber es friert niemand. Das wird man in Deutschland ja wohl auch schaffen, zumal die noch nicht so lange dort Lebenden sicher tatkräftig dabei helfen, denn sie sind aus ihren Heimatländern Pragmatismus in dieser Hinsicht gewohnt. Auch das ist Energiewende.
Leserbriefe können nur am Erscheinungstag des Artikel eingereicht werden. Die Zahl der veröffentlichten Leserzuschriften ist auf 50 pro Artikel begrenzt. An Wochenenden kann es zu Verzögerungen beim Erscheinen von Leserbriefen kommen. Wir bitten um Ihr Verständnis.