Lockdown oder nicht? Entscheider im Irrgarten

Wird die “Lock Down”-Strategie der Weltgemeinschaft dem Ziel gerecht, den Virus Corona 19 einzudämmen. Oder ist sie sogar kontraproduktiv? Was sagen uns die Zahlen?

Vorbemerkung: Vielen Lesern mag meine Betrachtung „darwinistisch” oder zynisch vorkommen. Es geht mir aber darum, auf der Basis der dürftigen vorliegenden Informationen zu bewerten, ob es gerechtfertigt, angemessen und erfolgversprechend ist, eine wirtschaftliche Depression auszulösen. Der Nobelpreisträger Rogoff erklärte gegenüber dem Manager-Magazin, dass zur Beendigung der Krise in Europa und Amerika ein ökonomischer Impuls von je einer Billion Dollar nötig sei. Man muss diese Meinung nicht teilen, die Aussage belegt aber die Dimension des bereits eingetretenen Schadens. 

Ein fiktives Presse-Briefing

„Guten Tag, meine Damen und Herren, mein Name ist Prof. Dr. Lothar H. Wieler, ich bin Fachtierarzt für Mikrobiologie, Präsident des Robert-Koch-Instituts und begrüße Sie zu unserem Pressebriefing am 19.03.2020. Ich stelle Ihnen heute die aktuellen Entwicklungen der COVID 19 Infektionen in Deutschland vor. 

Insgesamt wurden bisher ????? Tests auf diesen Virus durchgeführt, davon waren 12.327 positiv. Am 18.03. wurden ???? Testverfahren durchgeführt oder gemeldet, davon waren 2.960 positiv. Mittlerweile sind ???? genesen und 28 verstorben. ???? befinden sich in häuslicher Quarantäne und sind nicht oder nur leicht erkrankt. 616 (????) befinden sich in stationärer Behandlung, davon 90 (?????) auf der Intensivstation und davon ?? unter Beatmung. Von den positiv getesteten waren ?? Prozent unter 20 Jahren, ?? Prozent unter 40 Jahren, ?? unter 60 Jahren und ?? Prozent über sechzig Jahren. Von den stationär aufgenommenen Patienten hatten ?? eine oder mehrere Vorerkrankungen, ?? waren unter 60 Jahren und ?? waren über siebzig Jahren. Wir können durch diese Daten die Risikogruppen noch stärker eingrenzen und schützen.“    

Dieses Pressebriefing des Präsidenten des Robert Koch Instituts (RKI) ist leider reine Fiktion. Wieler hatte Besseres zu tun, als 80 Millionen Menschen darüber zu unterrichten, wann sie wieder Spaß am Leben haben, Einkommen generieren und ihr Vermögen, wenn vorhanden, nicht länger verbrennen müssen. Das Pressebriefing fand nicht statt. Auch wenn es stattgefunden hätte, hätte Wieler all die Zahlen, die mit Fragezeichen versehen sind, nicht genannt. Wahrscheinlich, weil sie nicht erhoben wurden und er sie nicht kennt. Stattdessen hat die Kanzlerin mit Moral Suasion Angst und Schrecken verbreitet. 

Die Rahmenbedingungen 

1. Das statistische Bundesamt weist für 2017 954.874 Todesfälle aus. Das sind 79.573 im Monat und 2.652 am Tag. 344.530 davon starben an Herz-Kreislauf-Erkrankungen, 227.600 an Krebs und 68.400 an Atemwegserkrankungen. Weltweit waren die drei höchsten Todesursachen laut WHO 2006 Atemwegserkrankungen (3,9 Mio.), Aids (2,9 Mio.), und 2,1 Mio. starben an Durchfallerkrankungen. 

2. Auf die Sterblichkeit in Europa hat sich das Corona 19 Virus bisher nicht ausgewirkt. EURO MOMO veröffentlicht die Zahlen wöchentlich. Die Sterblichkeit aller Europäer liegt sowohl in Italien als auch in der EU in der 10. Woche unter dem langjähren Mittel. Übrigens sterben in Europa auch ohne Corona in der Woche zwischen 50.000 und 60.000 Menschen.

3. Das Deutsche Ärzteblatt berichtet am 11.03.2019 von einer rollenden Grippewelle in Rheinland-Pfalz. In einer Woche infizierten sich 1.300 Menschen neu, fast 7.000 Fälle sind im Land registriert, 9 davon sind laut Totenschein ursächlich an der Influenza gestorben. 

Ebenfalls im Deutschen Ärzteblatt wird darauf hingewiesen, dass seit Oktober 2019 insgesamt 119.228 Influenzafälle labordiagnostisch festgestellt wurden, 17 Prozent mussten stationär aufgenommen werden. „Da nur ausgewählte Praxen Influenzaproben an das RKI schicken, dürfen die realen Fallzahlen höher liegen. Sie werden erst nach dem Ende der Grippesaison auf Deutschland hochgerechnet. Bisher wurden 202 Todesfälle an das RKI übermittelt. 87 Prozent der gestorbenen Patienten waren älter als 60 Jahre. 

Laut des Präsidenten des RKI Lothar Wieler kamen bei der Grippewelle 2017/18 25.100 Menschen ums Leben. Es gab 9 Millionen Arztbesuche und rund 45.000 stationäre Aufenthalte.

Die Corona-Statistik

Grundsätzlich muss man feststellen, dass die gesamte Statistik der Epidimie aus verschiedenen Gründen sehr ungenau und lückenhaft ist, auch weil die verschiedenen Länder nach unterschiedlichen Kriterien testen und offensichtlich auch die mögliche Todesursache anders bewertet wird. Vergleicht man die Daten der unterschiedlichen Länder, erscheinen die im Einzelfall nicht vergleichbar und widersprüchlich.  

Die Interpretation erfolgt auf der Basis der Abfrage vom 18.03. um 19.11 Uhr auf Worldometer, einer Seite, die ständig aktualisiert wird. Die Daten sind deutlich höher als die des Robert Koch Instituts, das sich meist später auf den selben Level einpendelt.

Ungefähr vier Prozent aller Infizierten sind weltweit gestorben. Ungefähr 35 Prozent sind genesen. Von den verbliebenen Active Cases, am 19.03. rund 145.000 Fälle, sind 5 Prozent in ernsthafter oder kritischer Verfassung. Ihr Anteil sinkt stetig. 

Die Lage in Italien ist in der Tat dramatisch, aber wohl nicht repräsentativ. Monika Hausammann hat freundlicherweise folgendes übersetzt: 

Istituto Superiore di Sanità, Italien, 17.03.2020: „Das Durchschnittsalter verstorbener und COVID-19-positiver Patienten beträgt 79,5 Jahre. (...) Insgesamt wiesen 3,4% der Patienten 0 Vorerkrankung auf, 23,7% eine Vorerkrankung, 25,4% zwei Vorerkrankungen und 47,6% drei oder mehr Vorerkrankungen.(...) Bisher (17. März) sind 17 COVID-19-positive Patienten unter 50 Jahren verstorben. 5 von ihnen waren unter 40 und wiesen schwerwiegenden Vorerkrankungen auf (Herz-Kreislauf-, Nieren-, psychiatrische Pathologien, Diabetes, Fettleibigkeit)."

Zu Deutschland: Auf Rückfrage einer Journalistin auf der Pressekonferenz am 16.03.2020 erklärte der Vizepräsident des Robert-Koch-Instituts, er wisse nicht, wie viele Erkrankte derzeit stationär in einem Krankenhaus behandelt würden. Auch dem Gesundheitsminister des größten und am meisten betroffenen Bundeslandes Nordrhein Westfalen, Karl-Josef Laumann, waren diese Zahlen nicht bekannt. Er schätzte, dass viele schon genesen und 80 Prozent zu Hause seien.  

Ich habe an die Pressestelle des RKI darauf hin per Mail ein paar Fragen gestellt: Wie viele Infizierte erkrankt seien, wie viele davon schwer, und wie viele stationär behandelt würden. Als ich keine zureichende Antwort bekam, habe ich gemutmaßt, dass das Robert-Koch-Institut über die entsprechende Informationen nicht verfügt. Ich erhielt von der Pressesprecherin folgende Antwort

Mo., 16. März, 18:53 

„Bitte interpretieren Sie es so, dass wir keine Kapazität haben, Fragelisten abzuarbeiten, es gibt im Situationsbericht einiges an Daten, aber vieles in der Tat von dem was Sie wissen wollen nicht.“

Mir scheint, das deutsche Gesundheitswesen ist ausschließlich damit beschäftigt, Infektionsketten zu durchbrechen. Aber das reicht nicht. 

Ich habe mich dann am 18.03. bei der Deutschen Krankenhausgesellschaft nach den stationär Behandelten erkundigt. Dort konnte man mir immerhin sagen, dass sich mehrere hundert an COVID 19 Erkrankte in stationärer Behandlung befinden, eine zweistellige Anzahl davon auf der Intensivstation (Und nicht zwei) 

Für das Robert-Koch-Institut ist das Thema eine Blackbox. Die besteht aus der Meldung der Infizierten und der Meldung der Toten. Dazwischen scheint nichts. 

Die Aussagekraft der Statistik

Zahlen suggerieren Objektivität. Aber manchmal ist das eben eine Illusion, weil sie eine Vergleichbarkeit herstellen, die nicht gegeben ist. 

1. Die Teststrategie

Über die tatsächliche Infektionsrate in der Bevölkerung würde man nur eine verlässliche Information gewinnen, wenn man entweder, wie früher bei den Tuberkulose-Reihenuntersuchungen, alle Menschen testen würde, oder aber zumindestens eine repräsentative Stichprobe in einer Stadt odere einem Landkreis, und dabei bewusst auch jene Menschen testen würde, die keine Symptome aufweisen. Ebenso wichtig wäre es, auf Antikörper zu testen, weil diejenigen dann die Infektion schon ohne Symptome überstanden haben, sie ja nicht weiter verbreiten. 

Weil der Test aber relativ teuer ist (man spricht von 69 bis 300 Euro) und die Kapazitäten der Labors beschränkt sind, werden fast überall nur Menschen getestet, bei denen ein Anfangsverdacht besteht. Die entsprechenden Kriterien sind von Land zu Land so unterschiedlich, dass auch die Testergebnisse in den einzelnen Ländern nicht vergleichbar sind. 

Die Tatsache, dass auch in Deutschland nur Menschen mit einem Anfangsverdacht getestet werden, verzerrt auch die Ergebnisse. Wie wir wissen, gibt es Menschen mit keiner oder einer schwachen Symptomatik. Die werden gar nicht getestet, würden aber einen positiven Einfluss auf den Anteil der schweren Verläufe und der Mortalitätsrate haben.

Wenn es also plötzlich Sprünge in der Meldung der Infizierten gibt, kann das auch damit zu tun haben, dass einfach mehr Menschen getestet wurden, die schon lange vorher infiziert waren. Und in Deutschland werden gerade immer mehr Testkapazitäten bereitgestellt. Wie viele, weiß keiner. 

2. Infiziert ist nicht gleich krank

Eine Infektion mit dem Corona-Virus wirkt für viele wie eine Impfung mit starken Nebenwirkungen. Für andere ist sie wie eine leichte, für manche wie eine mittlere Erkrankung. Der jeweilige Mensch bildet binnen 14 Tagen Antikörper, ist danach nicht nur geheilt, sondern auch weitgehend immun. Je mehr Menschen folgenlos infiziert sind, desto besser. Da wir aber diejenigen mit unauffälligen  Symptomen möglicherweise gar nicht testen, wissen wir nicht, wie viele mittlerweile immun sind und den Virus gar nicht mehr weiter verbreiten können. 

Und je mehr Menschen getestet werden, desto geringer ist der Anteil der schweren Verläufe. Als ich am vergangenen Sonntag das „Worldometer” das erste Mal aufgerufen habe, lag der Anteil der schwer kranken oder kritischen Verläufe bei 9 Prozent. Jetzt sind es nur noch 5 Prozent. Anders gesagt: Je mehr Menschen als infiziert getestet werden, desto geringer wird der Anteil der kritischen Verläufe. 

3. Keine verlässlichen Zahlen über Erkrankungen und Genesungen

Ob das Robert-Koch-Institut diese Zahlen überhaupt erfasst, bezweifle ich. Auch die Deutsche Krankenhausgesellschaft hat keine genauen Zahlen. Sie nennt mehrere hundert stationär Behandelte. Davon sei ein zweistelliger Bereich auf Intensivstation. Das bedeutet noch nicht zwingend, dass diese Menschen beatmet werden müssen. Das erscheint plausibel. Legt man die fünf Prozent kritischen Kranken der Daten der Johns Hopkins Unversität zugrunde, wären das in Deutschland nicht zwei (wie zum Zeitpunkt des Verfassens dieses Textes offiziell ausgewiesen) sondern ca. 616 in stationärer Behandlung (bei 500.000 Krankenhausbetten) und maximal 90 (bei 28.000 Intensivbetten). 

Was lernen wir daraus?

Wie bei der Euro-Rettung, der Energiewende und der Flüchtlingskrise handelt auch diese Regierung unter der Bundeskanzlerin Angela Merkel ohne hinreichende Entscheidungsgrundlage. Da alle anderen demokratischen Staaten sich nicht anders verhalten, löst diese Panik der politischen Klasse eine Depression aus, deren Ausmaß nicht abgeschätzt werden kann. Diese Depression kann durch Suizide, Herzinfarkte und vergleichbare stressbedingte Krankheiten leicht die Anzahl der Opfer übertreffen, weil Milliarden Menschen davon betroffen sind. (Ein solches Phänomen wurde beispielsweise nach dem Atomunfall von Tschernobyl offenbar, wo etwa 1.500 Menschen starben, weil sie panikartig aus Pflegeheimen und Krankenhäusern gezerrt wurden, es aber nur wenige direkten Strahlentoten gab).

In jedem Fall entsteht schon jetzt ein Vermögensschaden von mehreren Billionen Euro. Der Staat überfordert und überschätzt sich, wenn er meint, er könne das kompensieren. Die Zeche zahlt am Ende der Bürger über einen Vermögensverlust durch Geldmengenausweitungen der EZB, die wirkungslos bleiben werden. Oder aber durch Steuerzahlungen, -erhöhungen oder ausbleibende -senkungen. Jeder Einzelne von uns wird diese Rechnung bezahlen, nicht der Finanzminister. 

Betrachte ich die Aussagen der Virologen und Epidemiologen, so erscheinen mir deren Angaben als sehr hoch gegriffen. 

„Ein an Corona erkranktes Kind, das acht Wochen nicht erkannt wird, steckt rund 3.000 Menschen an. Davon müssen 200 bis 300 auf die Intensivstation, etwa 15 sterben.” Das sagt der Direktor des Instituts für Medizinische Mikrobiologie an der Universität Halle-Wittenberg, Alexander Kekulé. Bisher haben wir 28 Tote insgesamt (Stand 19.03., 10.54 Uhr). Demnach ginge die ganze Pandemie auf zwei Kinder zurück. 

Ganz so einfach ist es natürlich nicht. Aber eine ausreichende Datenbasis für eine solche Schätzung kann Kekulé nicht haben. 

Auch der Präsident des Robert-Koch-Instituts verbreitet Ahnungen von zehn Millionen Infizierten, falls wir „nichts tun”. Auch diese Aussage ist letztlich eine Schätzung, die auf die weltbekannte Formel Pi mal Daumen zurückgeht. Übrigens lag die Zahl der Grippe-Epedimie von 2017/18 auf diesem Niveau von bis zu 10 Millionen Infizierten. 

Der renommierte Ökonom Thomas Straubhaar hat in der Welt vorgeschlagen, gezielt die von einer schweren Infektion besonders gefährdeten Risikogruppen zu schützen. Also Alte über siebzig Jahren und solche mit sogenannten „Vorerkrankungen“. Man könnte noch weiter gehen und würde diese Gruppen für vier Wochen zwangsweise isolieren, in Altenheimen, Seniorenresidenzen und ggfs. auch Hotels oder Krankenhäusern. 

Ich würde auch weiterhin für einen Monat Veranstaltungen mit mehr als 50 Personen nicht durchführen. Restaurants, Bars, Hotels und Geschäfte würde ich umgehend wieder öffnen. Die Grenzen selbstverständlich auch. Und die Schulen spätestens nach den Osterferien. 

In diesem Monat können dann die erforderlichen Daten erhoben werden. Jedes Bundesland kann eine Datenbank einrichten, in der folgende Parameter pro Tag und insgesamt ermittelt werden können: Tests, Infektionen, abgeschlossene Fälle, davon Todesfälle, Aufnahme- und Entlassungsdatum stationär aufgenommener Patienten, davon auf Intensivstation, davon beatmet, davon verstorben, Dauer der Behandlung. Alter, Vorerkrankungen je Patient. 

Am besten wäre es, die US-Universität Johns-Hopkins damit weltweit zu beauftragen, die in diesem Bereich schon heute einen weitaus besseren Job verrichtet als das staatliche Robert-Koch-Institut, das die starre Meldekette über die überforderten Gesundheitsämter nutzt und mit seinem Reporting hinterher hinkt. 

Nachdem die ökonomische Depression bereits im vollen Gange ist, lässt sie sich vielleicht auf diesem Wege einbremsen. 

Angst ist ein schlechter Ratgeber. Panik erst recht. 

 

Fundstück zum Thema:

Zum Mangel an Daten für weitreichende Entscheidungen in Sachen Corona hier auch ein Beitrag (auf Englisch) von John P.A. Ioannidis/ Stanford University "A fiasco in the making? As the coronavirus pandemic takes hold, we are making decisions without reliable data". Zitat: "One can only hope that, much like in 1918, life will continue. Conversely, with lockdowns of months, if not years, life largely stops, short-term and long-term consequences are entirely unknown, and billions, not just millions, of lives may be eventually at stake."

Foto: Andrea Schaufler CC BY-SA 3.0 via Wikimedia Commons

Sie lesen gern Achgut.com?
Zeigen Sie Ihre Wertschätzung!

via Paypal via Direktüberweisung
Leserpost

netiquette:

Detlef Fiedler / 20.03.2020

Sehr geehrter Herr Jancke, Ihre Darlegungen sind keineswegs darwinistisch oder zynisch. Verlässliche und nach gleichen Standards gewonne Zahlen gibt es nicht, sie wären für eine realistische Einschätzung jedoch unabdingbar. So reicht logischerweise die Spannbreite der subjektiven Interpretation von “garnicht so schlimm” bis “morgen sind wir alle tot”. Leute mit genug Lebenserfahrung wissen jedoch, die Wahrheit liegt immer irgendwo dazwischen. Manche Kommentatoren meinen, es gäbe hier im Blog Wodarg-Jünger. Ich frage mich ganz besorgt, wessen Jünger diejenigen sind, die einen solchen unglaublichen Bullshit schreiben. Wenn man von einer Regierung bzw. von sämtlichen offiziellen Stellen, vom ÖR-Rundfunk, in Vergangenheit übelst hinters Licht geführt und belogen wurde, dann informiert man sich eben künftig woanders. Und bewahrt sich sein selbständiges Denken. Das hat mit “Jünger” und “Verehrung” eben gerade nichts zu tun. Denn es gilt die Vorgänge um diesen Virus vernünftig ins Verhältnis zu setzen, nicht durchzudrehen und palettenweise Klopapier zu kaufen. Niemand steigt schliesslich in sein Auto ein mit dem Gedanken: “Oh, dieses Jahr gab es schon 3000 Verkehrstote”. Ich vermute, die Reaktionen in Wuhan/China (erst Vertuschung, dann drastische Massnahmen) waren dem anfänglichen Verdacht geschuldet, es könnte sich möglicherweise um ein Virus aus dem dortigen Biolabor handeln. Alles weitere war eine Reaktion auf diese merkwürdige chinesische Reaktion. Herr Peterson könnte zum Thema Massenhysterie bestimmt erhellendes schreiben. Ob es tatsächlich ein Virus aus dem Labor oder eins aus freier Wildbahn war, wird man vielleicht später oder auch nie erfahren. Das ist aber eigentlich völlig Wurscht, denn laut Greta sind wir ja ohnehin alle bald verglüht.

Jens Keller / 20.03.2020

Oje, Herr Hensel, lesen Sie doch einfach den Beitrag und beantworten Sie sich die Frage, ob die Sterblichkeit in Italien deutlich höher ist als sonst. Viel Erfolg!

Helge Grimme / 20.03.2020

Sie übersehen die Dynamik der Entwicklung. Nicht immune Bevölkerung, hohe Ansteckungsrate und mindestens 10x höhere Sterblichkeit wie bei der echten Grippe, Kriegen wir unkontrolliert 50 Millionen Kranke in kurzer Zeit, dann müssen wir mit wahrscheinlich mindestens 500.000 Toten rechnen, in 2 bis 3 Monaten. Das wirkt sich schon etwas auf die jährliche Sterblichkeitsstatistik aus. Ob die Wirtschaft dabei so brummt wie die Krematorien bleibt auch zu hinterfragen.

Gabriele Klein / 20.03.2020

an 1. Stelle stehen jetzt die überlasteten Krankenhäuser die es zu entlasten gilt durch Verringerung physischersozialer Kontakte.Allerdings scheint es mir wenig sinnvoll wenn das eine Bundesland die Lokale dicht macht und das andere das mit den sozialen Kontakten eher großzügig sieht wie es der Fall zu sein scheint. Wahrscheinlich geht es darum, dass am Ende mindestens eine Corona Hochburg übrig bleibt die die anderen Bundesländer dann wieder ansteckt, Es sei denn die Bundesländer machen die Grenzen dicht, was bei unterschiedlichen Regelungen nur konsequent wäre. Speisen können anscheinend weiterhin gebraut und nach draußen gereicht werden. Nur was wenn einer der positiv ist nun da für die Öffentlichkeit kocht?  In einer kochenden Suppe stirbt das Virus vermutlich aber nicht dann wenn da einer am Ende ohne Maskenschutz versehentlich auf den Döner oder Hamburger niest.  Und, wer so was trägt wird ja anscheinend verspottet. D.h. Positive, und Köche runter mit der Maske sonst seid ihr nicht “mainstream”. Aber ich vermute die Frage mit dem öffentlich verabreichten Essen dürfte sich erledigen denn niemand bei Verstand dürfte unter solchen Voraussetzungen öffentlich essen wollen.  Die Hygiene im öffentlichen Bereich, Bäckereien etc. erlebte ich bereits vor Corona als schlichtweg katastrophal und ekelhaft.  Die Fingernägel teils so lang dass sie bald als Tortenschaufel dienen können,  oder mit Handschuhen die man vorsichtshalber in der Farbe Schwarz nutzt. Und das wohin man auch blickt. Irgendwie zieht nicht die Boutique sondern Arztpraxen, das Bäcker und Metzgergewerbe, trotz DIN die Trägerinnen mit den längsten lackierten Fingernägel an sich.  D.h. in Zeiten von Corona ist man vermutlich nur mit Bananen, Babygläschen und maschinell abgepackter Nahrung sicher, Was man den letzten Mohikanern an der Front vielleicht reichen sollte,  In Zeiten des Internets und Mobilfunks sind im Grunde KEINE physischen Treffen notwendig egal. wie viele Teilnehmer.

Wolf Aldi / 20.03.2020

Exponentielles Wachstum. Deshalb werden ab nächster Woche die Zahl der Kranken explodieren. Das wollten wir eigentlich nicht erleben und haben es dem zu zögerlichen Reagieren unserer Regierung zu verdanken. Und solchen ahnungslos naiven Artikeln wie diesem hier. Haltet Abstand und hofft, dass das noch etwas nützt. Das ist mittlerweile simple Mathematik.

Sam Lowry / 20.03.2020

Fasse folgende 4 Szenarien ins Auge: 1. Du hast Recht und unternimmst nichts dagegen, dann hattest Du Glück gehabt. 2. Du hast Recht aber bleibst 6 Wochen zu Hause, dann hast Du 6 Wochen einen solidarischen Akt der Menschheit geleistet. Hast halt 6 Wochen im Internet verbracht. 3. Du hast Unrecht und Dich der Empfehlung zu Hause zu bleiben widersetzt, dann hast Du Beihilfe zur Ausbreitung eines Virus beigetragen, das Dir vielleicht nicht schadet aber einer bestimmten Risikogruppe, denen eine heimische Grippe nicht so gefährlich gewesen wäre. 4. Du hast Unrecht und bist der Empfehlung nachgegangen und zu Hause geblieben, dann hast Du nicht nur den Virus effizient gegen die Ausbreitung bekämpft, sondern auch eine Katastrophe abgewendet.

Dr. R. Möller / 20.03.2020

@Dr.Schleuning. Werter Herr Kollege, ich akzeptiere Ihre Auffassung, teile sie dennoch nicht. Bei der Einschätzung sozial engagiert sind bei mir alle Alarmglocken angesprungenen. Ich glaube dieser „Experte“ ist nicht in erster Linie sozial engagiert, sondern sozial manipuliert. Eine kritischen, sachgerechte und objektive Bewertung jeder Lange fordert Distanz nicht Engagement. Das ist wie mit dem „Haltungsjournalisten“ - jetzt kommen die „Haltungsexperten“.

F.Bothmann / 20.03.2020

Wenn man “Bericht zur Risikoanalyse im Bevölkerungsschutz 2012” in eine Internetsuchmaschine eingibt, findet man einen entsprechenden Bericht der Bundesregierung. Hierin ist auch eine SARS-Pandemie als Bedrohungslage für die Bevölkerung analysiert worden. Verfasser dieser Analyse ist das Robert-Koch-Institut mit einigen anderen relevanten Bundesbehörden oder Fachinstituten. Das jetzige Krisenmanagement und die Wahrnehmung der Pandemie (soweit ich es einschätzen kann) folgt der Denkweise aus dieser Gefährungsabschätzung. Um hier das Drehbuch in der Hand halten zu können sind kritische andere Meinungen derzeit nicht gewünscht Das Gute ist, dass es also eine strukturelle Auseinandersetzung mit so einer Gefährdungslage seitens der Bundesregierung und verschiedener Fachbehörden gegeben hat. Nach meiner Wahrnehmung sind jedoch Erkenntnisse hieraus nicht hinreichend operationalisiert worden. Also im Sinne von Bevorratung von bestimmten Materialien oder Krankenhauskapazitäten. Das Verschenken von einigen Tonnen von Schutzmasken an China kann man vor dem Hintergrund als dilettantisch einstufen. Auch ist das Konstruieren von hypothetischen “Klimanotständen” vor diesem Hintergrund der größte Witz des Jahres 2019. Man muss also, was das Krisenmanagement der derzeitigen Regierung angeht, kritisch bleiben.

Weitere anzeigen Leserbrief schreiben:

Leserbrief schreiben

Leserbriefe können nur am Erscheinungstag des Artikel eingereicht werden. Die Zahl der veröffentlichten Leserzuschriften ist auf 50 pro Artikel begrenzt. An Wochenenden kann es zu Verzögerungen beim Erscheinen von Leserbriefen kommen. Wir bitten um Ihr Verständnis.

Verwandte Themen
Carl Christian Jancke, Gastautor / 09.12.2021 / 10:00 / 72

Der Vize-Kanzler: Autorität oder autoritär?

Der smarte Wuschelkopf Robert Habeck kommt harmloser daher, als er ist. Er liebäugelt mit autoritären Mustern, etwa Grundrechtseinschränkungen zum Wohle des Klimas. „Freiheit ist die…/ mehr

Carl Christian Jancke, Gastautor / 18.11.2021 / 06:00 / 158

Und ewig grüßt die Merkel-Runde

Heute kommt die „MPK" wieder zusammen, um neue und härtere „Maßnahmen“ aufgrund der „Zahlen” zu beschließen. Das Kuriose ist, dass diese Zahlen die anstehenden Corona-Restriktionen nicht…/ mehr

Carl Christian Jancke, Gastautor / 03.11.2021 / 12:00 / 27

Die renitente Resistenz gegen die Realität

Unter künstlicher Intelligenz versteht man üblicherweise selbstlernende Systeme. Aber sie sind kein Heilmittel. Sie können nur erkennen, was ihre Programmierer erwarten. Von dem politischen System…/ mehr

Carl Christian Jancke, Gastautor / 12.10.2021 / 14:00 / 24

Zerschlagt Facebook!

Das Oligopol von Facebook, YouTube & Co. macht die Nutzer der sozialen Netzwerke machtlos. Sie sind der Willkür des Algorithmus ausgesetzt. Die vermachteten Strukturen gehören…/ mehr

Carl Christian Jancke, Gastautor / 03.09.2021 / 13:00 / 36

Wahlumfragen: Von Irrtümern und selbsterfüllenden Orakeln

Die SPD im Meinungshoch? Meinungsforschung mag ein Indikator für Stimmungen und Entwicklungen sein, ist aber keine exakte Wissenschaft. Schon oft lagen die Demoskopen gehörig daneben. …/ mehr

Carl Christian Jancke, Gastautor / 10.08.2021 / 06:00 / 55

Die Pandemie in Zahlen

Die Zahlen rechtfertigen keine epidemische Lage von nationaler Tragweite. Für den 6. August wurden 16 „Corona-Tote” gemeldet. Das sind 0,0000191 Prozent der Gesamtbevölkerung und 0,04% der…/ mehr

Carl Christian Jancke, Gastautor / 05.05.2021 / 15:00 / 62

Nüchtern betrachtet: Die Urteilsfähigkeit des Verfassungs-Gerichtes

Das Bundesverfassungsgericht hat gesprochen. Luisa Neubauer aus dem Elbvorort ist in ihrer zukünftigen Freiheit eingeschränkt, weil das Klimaschutzgesetz nicht rigide genug ist. Deshalb, so das…/ mehr

Carl Christian Jancke, Gastautor / 28.04.2021 / 12:00 / 75

Die Feinde der offenen Gesellschaft machen sich kenntlich

Die 53 Schauspieler haben eins erreicht. Sie sind aufgefallen und haben die Schlagzeilen beherrscht. Ob jeder, der darüber geschrieben hat, verstehen wollte, was sie bewegt,…/ mehr

Unsere Liste der Guten

Ob als Klimaleugner, Klugscheißer oder Betonköpfe tituliert, die Autoren der Achse des Guten lassen sich nicht darin beirren, mit unabhängigem Denken dem Mainstream der Angepassten etwas entgegenzusetzen. Wer macht mit? Hier
Autoren

Unerhört!

Warum senken so viele Menschen die Stimme, wenn sie ihre Meinung sagen? Wo darf in unserer bunten Republik noch bunt gedacht werden? Hier
Achgut.com