Lockdown oder nicht? Entscheider im Irrgarten

Wird die “Lock Down”-Strategie der Weltgemeinschaft dem Ziel gerecht, den Virus Corona 19 einzudämmen. Oder ist sie sogar kontraproduktiv? Was sagen uns die Zahlen?

Vorbemerkung: Vielen Lesern mag meine Betrachtung „darwinistisch” oder zynisch vorkommen. Es geht mir aber darum, auf der Basis der dürftigen vorliegenden Informationen zu bewerten, ob es gerechtfertigt, angemessen und erfolgversprechend ist, eine wirtschaftliche Depression auszulösen. Der Nobelpreisträger Rogoff erklärte gegenüber dem Manager-Magazin, dass zur Beendigung der Krise in Europa und Amerika ein ökonomischer Impuls von je einer Billion Dollar nötig sei. Man muss diese Meinung nicht teilen, die Aussage belegt aber die Dimension des bereits eingetretenen Schadens. 

Ein fiktives Presse-Briefing

„Guten Tag, meine Damen und Herren, mein Name ist Prof. Dr. Lothar H. Wieler, ich bin Fachtierarzt für Mikrobiologie, Präsident des Robert-Koch-Instituts und begrüße Sie zu unserem Pressebriefing am 19.03.2020. Ich stelle Ihnen heute die aktuellen Entwicklungen der COVID 19 Infektionen in Deutschland vor. 

Insgesamt wurden bisher ????? Tests auf diesen Virus durchgeführt, davon waren 12.327 positiv. Am 18.03. wurden ???? Testverfahren durchgeführt oder gemeldet, davon waren 2.960 positiv. Mittlerweile sind ???? genesen und 28 verstorben. ???? befinden sich in häuslicher Quarantäne und sind nicht oder nur leicht erkrankt. 616 (????) befinden sich in stationärer Behandlung, davon 90 (?????) auf der Intensivstation und davon ?? unter Beatmung. Von den positiv getesteten waren ?? Prozent unter 20 Jahren, ?? Prozent unter 40 Jahren, ?? unter 60 Jahren und ?? Prozent über sechzig Jahren. Von den stationär aufgenommenen Patienten hatten ?? eine oder mehrere Vorerkrankungen, ?? waren unter 60 Jahren und ?? waren über siebzig Jahren. Wir können durch diese Daten die Risikogruppen noch stärker eingrenzen und schützen.“    

Dieses Pressebriefing des Präsidenten des Robert Koch Instituts (RKI) ist leider reine Fiktion. Wieler hatte Besseres zu tun, als 80 Millionen Menschen darüber zu unterrichten, wann sie wieder Spaß am Leben haben, Einkommen generieren und ihr Vermögen, wenn vorhanden, nicht länger verbrennen müssen. Das Pressebriefing fand nicht statt. Auch wenn es stattgefunden hätte, hätte Wieler all die Zahlen, die mit Fragezeichen versehen sind, nicht genannt. Wahrscheinlich, weil sie nicht erhoben wurden und er sie nicht kennt. Stattdessen hat die Kanzlerin mit Moral Suasion Angst und Schrecken verbreitet. 

Die Rahmenbedingungen 

1. Das statistische Bundesamt weist für 2017 954.874 Todesfälle aus. Das sind 79.573 im Monat und 2.652 am Tag. 344.530 davon starben an Herz-Kreislauf-Erkrankungen, 227.600 an Krebs und 68.400 an Atemwegserkrankungen. Weltweit waren die drei höchsten Todesursachen laut WHO 2006 Atemwegserkrankungen (3,9 Mio.), Aids (2,9 Mio.), und 2,1 Mio. starben an Durchfallerkrankungen. 

2. Auf die Sterblichkeit in Europa hat sich das Corona 19 Virus bisher nicht ausgewirkt. EURO MOMO veröffentlicht die Zahlen wöchentlich. Die Sterblichkeit aller Europäer liegt sowohl in Italien als auch in der EU in der 10. Woche unter dem langjähren Mittel. Übrigens sterben in Europa auch ohne Corona in der Woche zwischen 50.000 und 60.000 Menschen.

3. Das Deutsche Ärzteblatt berichtet am 11.03.2019 von einer rollenden Grippewelle in Rheinland-Pfalz. In einer Woche infizierten sich 1.300 Menschen neu, fast 7.000 Fälle sind im Land registriert, 9 davon sind laut Totenschein ursächlich an der Influenza gestorben. 

Ebenfalls im Deutschen Ärzteblatt wird darauf hingewiesen, dass seit Oktober 2019 insgesamt 119.228 Influenzafälle labordiagnostisch festgestellt wurden, 17 Prozent mussten stationär aufgenommen werden. „Da nur ausgewählte Praxen Influenzaproben an das RKI schicken, dürfen die realen Fallzahlen höher liegen. Sie werden erst nach dem Ende der Grippesaison auf Deutschland hochgerechnet. Bisher wurden 202 Todesfälle an das RKI übermittelt. 87 Prozent der gestorbenen Patienten waren älter als 60 Jahre. 

Laut des Präsidenten des RKI Lothar Wieler kamen bei der Grippewelle 2017/18 25.100 Menschen ums Leben. Es gab 9 Millionen Arztbesuche und rund 45.000 stationäre Aufenthalte.

Die Corona-Statistik

Grundsätzlich muss man feststellen, dass die gesamte Statistik der Epidimie aus verschiedenen Gründen sehr ungenau und lückenhaft ist, auch weil die verschiedenen Länder nach unterschiedlichen Kriterien testen und offensichtlich auch die mögliche Todesursache anders bewertet wird. Vergleicht man die Daten der unterschiedlichen Länder, erscheinen die im Einzelfall nicht vergleichbar und widersprüchlich.  

Die Interpretation erfolgt auf der Basis der Abfrage vom 18.03. um 19.11 Uhr auf Worldometer, einer Seite, die ständig aktualisiert wird. Die Daten sind deutlich höher als die des Robert Koch Instituts, das sich meist später auf den selben Level einpendelt.

Ungefähr vier Prozent aller Infizierten sind weltweit gestorben. Ungefähr 35 Prozent sind genesen. Von den verbliebenen Active Cases, am 19.03. rund 145.000 Fälle, sind 5 Prozent in ernsthafter oder kritischer Verfassung. Ihr Anteil sinkt stetig. 

Die Lage in Italien ist in der Tat dramatisch, aber wohl nicht repräsentativ. Monika Hausammann hat freundlicherweise folgendes übersetzt: 

Istituto Superiore di Sanità, Italien, 17.03.2020: „Das Durchschnittsalter verstorbener und COVID-19-positiver Patienten beträgt 79,5 Jahre. (...) Insgesamt wiesen 3,4% der Patienten 0 Vorerkrankung auf, 23,7% eine Vorerkrankung, 25,4% zwei Vorerkrankungen und 47,6% drei oder mehr Vorerkrankungen.(...) Bisher (17. März) sind 17 COVID-19-positive Patienten unter 50 Jahren verstorben. 5 von ihnen waren unter 40 und wiesen schwerwiegenden Vorerkrankungen auf (Herz-Kreislauf-, Nieren-, psychiatrische Pathologien, Diabetes, Fettleibigkeit)."

Zu Deutschland: Auf Rückfrage einer Journalistin auf der Pressekonferenz am 16.03.2020 erklärte der Vizepräsident des Robert-Koch-Instituts, er wisse nicht, wie viele Erkrankte derzeit stationär in einem Krankenhaus behandelt würden. Auch dem Gesundheitsminister des größten und am meisten betroffenen Bundeslandes Nordrhein Westfalen, Karl-Josef Laumann, waren diese Zahlen nicht bekannt. Er schätzte, dass viele schon genesen und 80 Prozent zu Hause seien.  

Ich habe an die Pressestelle des RKI darauf hin per Mail ein paar Fragen gestellt: Wie viele Infizierte erkrankt seien, wie viele davon schwer, und wie viele stationär behandelt würden. Als ich keine zureichende Antwort bekam, habe ich gemutmaßt, dass das Robert-Koch-Institut über die entsprechende Informationen nicht verfügt. Ich erhielt von der Pressesprecherin folgende Antwort

Mo., 16. März, 18:53 

„Bitte interpretieren Sie es so, dass wir keine Kapazität haben, Fragelisten abzuarbeiten, es gibt im Situationsbericht einiges an Daten, aber vieles in der Tat von dem was Sie wissen wollen nicht.“

Mir scheint, das deutsche Gesundheitswesen ist ausschließlich damit beschäftigt, Infektionsketten zu durchbrechen. Aber das reicht nicht. 

Ich habe mich dann am 18.03. bei der Deutschen Krankenhausgesellschaft nach den stationär Behandelten erkundigt. Dort konnte man mir immerhin sagen, dass sich mehrere hundert an COVID 19 Erkrankte in stationärer Behandlung befinden, eine zweistellige Anzahl davon auf der Intensivstation (Und nicht zwei) 

Für das Robert-Koch-Institut ist das Thema eine Blackbox. Die besteht aus der Meldung der Infizierten und der Meldung der Toten. Dazwischen scheint nichts. 

Die Aussagekraft der Statistik

Zahlen suggerieren Objektivität. Aber manchmal ist das eben eine Illusion, weil sie eine Vergleichbarkeit herstellen, die nicht gegeben ist. 

1. Die Teststrategie

Über die tatsächliche Infektionsrate in der Bevölkerung würde man nur eine verlässliche Information gewinnen, wenn man entweder, wie früher bei den Tuberkulose-Reihenuntersuchungen, alle Menschen testen würde, oder aber zumindestens eine repräsentative Stichprobe in einer Stadt odere einem Landkreis, und dabei bewusst auch jene Menschen testen würde, die keine Symptome aufweisen. Ebenso wichtig wäre es, auf Antikörper zu testen, weil diejenigen dann die Infektion schon ohne Symptome überstanden haben, sie ja nicht weiter verbreiten. 

Weil der Test aber relativ teuer ist (man spricht von 69 bis 300 Euro) und die Kapazitäten der Labors beschränkt sind, werden fast überall nur Menschen getestet, bei denen ein Anfangsverdacht besteht. Die entsprechenden Kriterien sind von Land zu Land so unterschiedlich, dass auch die Testergebnisse in den einzelnen Ländern nicht vergleichbar sind. 

Die Tatsache, dass auch in Deutschland nur Menschen mit einem Anfangsverdacht getestet werden, verzerrt auch die Ergebnisse. Wie wir wissen, gibt es Menschen mit keiner oder einer schwachen Symptomatik. Die werden gar nicht getestet, würden aber einen positiven Einfluss auf den Anteil der schweren Verläufe und der Mortalitätsrate haben.

Wenn es also plötzlich Sprünge in der Meldung der Infizierten gibt, kann das auch damit zu tun haben, dass einfach mehr Menschen getestet wurden, die schon lange vorher infiziert waren. Und in Deutschland werden gerade immer mehr Testkapazitäten bereitgestellt. Wie viele, weiß keiner. 

2. Infiziert ist nicht gleich krank

Eine Infektion mit dem Corona-Virus wirkt für viele wie eine Impfung mit starken Nebenwirkungen. Für andere ist sie wie eine leichte, für manche wie eine mittlere Erkrankung. Der jeweilige Mensch bildet binnen 14 Tagen Antikörper, ist danach nicht nur geheilt, sondern auch weitgehend immun. Je mehr Menschen folgenlos infiziert sind, desto besser. Da wir aber diejenigen mit unauffälligen  Symptomen möglicherweise gar nicht testen, wissen wir nicht, wie viele mittlerweile immun sind und den Virus gar nicht mehr weiter verbreiten können. 

Und je mehr Menschen getestet werden, desto geringer ist der Anteil der schweren Verläufe. Als ich am vergangenen Sonntag das „Worldometer” das erste Mal aufgerufen habe, lag der Anteil der schwer kranken oder kritischen Verläufe bei 9 Prozent. Jetzt sind es nur noch 5 Prozent. Anders gesagt: Je mehr Menschen als infiziert getestet werden, desto geringer wird der Anteil der kritischen Verläufe. 

3. Keine verlässlichen Zahlen über Erkrankungen und Genesungen

Ob das Robert-Koch-Institut diese Zahlen überhaupt erfasst, bezweifle ich. Auch die Deutsche Krankenhausgesellschaft hat keine genauen Zahlen. Sie nennt mehrere hundert stationär Behandelte. Davon sei ein zweistelliger Bereich auf Intensivstation. Das bedeutet noch nicht zwingend, dass diese Menschen beatmet werden müssen. Das erscheint plausibel. Legt man die fünf Prozent kritischen Kranken der Daten der Johns Hopkins Unversität zugrunde, wären das in Deutschland nicht zwei (wie zum Zeitpunkt des Verfassens dieses Textes offiziell ausgewiesen) sondern ca. 616 in stationärer Behandlung (bei 500.000 Krankenhausbetten) und maximal 90 (bei 28.000 Intensivbetten). 

Was lernen wir daraus?

Wie bei der Euro-Rettung, der Energiewende und der Flüchtlingskrise handelt auch diese Regierung unter der Bundeskanzlerin Angela Merkel ohne hinreichende Entscheidungsgrundlage. Da alle anderen demokratischen Staaten sich nicht anders verhalten, löst diese Panik der politischen Klasse eine Depression aus, deren Ausmaß nicht abgeschätzt werden kann. Diese Depression kann durch Suizide, Herzinfarkte und vergleichbare stressbedingte Krankheiten leicht die Anzahl der Opfer übertreffen, weil Milliarden Menschen davon betroffen sind. (Ein solches Phänomen wurde beispielsweise nach dem Atomunfall von Tschernobyl offenbar, wo etwa 1.500 Menschen starben, weil sie panikartig aus Pflegeheimen und Krankenhäusern gezerrt wurden, es aber nur wenige direkten Strahlentoten gab).

In jedem Fall entsteht schon jetzt ein Vermögensschaden von mehreren Billionen Euro. Der Staat überfordert und überschätzt sich, wenn er meint, er könne das kompensieren. Die Zeche zahlt am Ende der Bürger über einen Vermögensverlust durch Geldmengenausweitungen der EZB, die wirkungslos bleiben werden. Oder aber durch Steuerzahlungen, -erhöhungen oder ausbleibende -senkungen. Jeder Einzelne von uns wird diese Rechnung bezahlen, nicht der Finanzminister. 

Betrachte ich die Aussagen der Virologen und Epidemiologen, so erscheinen mir deren Angaben als sehr hoch gegriffen. 

„Ein an Corona erkranktes Kind, das acht Wochen nicht erkannt wird, steckt rund 3.000 Menschen an. Davon müssen 200 bis 300 auf die Intensivstation, etwa 15 sterben.” Das sagt der Direktor des Instituts für Medizinische Mikrobiologie an der Universität Halle-Wittenberg, Alexander Kekulé. Bisher haben wir 28 Tote insgesamt (Stand 19.03., 10.54 Uhr). Demnach ginge die ganze Pandemie auf zwei Kinder zurück. 

Ganz so einfach ist es natürlich nicht. Aber eine ausreichende Datenbasis für eine solche Schätzung kann Kekulé nicht haben. 

Auch der Präsident des Robert-Koch-Instituts verbreitet Ahnungen von zehn Millionen Infizierten, falls wir „nichts tun”. Auch diese Aussage ist letztlich eine Schätzung, die auf die weltbekannte Formel Pi mal Daumen zurückgeht. Übrigens lag die Zahl der Grippe-Epedimie von 2017/18 auf diesem Niveau von bis zu 10 Millionen Infizierten. 

Der renommierte Ökonom Thomas Straubhaar hat in der Welt vorgeschlagen, gezielt die von einer schweren Infektion besonders gefährdeten Risikogruppen zu schützen. Also Alte über siebzig Jahren und solche mit sogenannten „Vorerkrankungen“. Man könnte noch weiter gehen und würde diese Gruppen für vier Wochen zwangsweise isolieren, in Altenheimen, Seniorenresidenzen und ggfs. auch Hotels oder Krankenhäusern. 

Ich würde auch weiterhin für einen Monat Veranstaltungen mit mehr als 50 Personen nicht durchführen. Restaurants, Bars, Hotels und Geschäfte würde ich umgehend wieder öffnen. Die Grenzen selbstverständlich auch. Und die Schulen spätestens nach den Osterferien. 

In diesem Monat können dann die erforderlichen Daten erhoben werden. Jedes Bundesland kann eine Datenbank einrichten, in der folgende Parameter pro Tag und insgesamt ermittelt werden können: Tests, Infektionen, abgeschlossene Fälle, davon Todesfälle, Aufnahme- und Entlassungsdatum stationär aufgenommener Patienten, davon auf Intensivstation, davon beatmet, davon verstorben, Dauer der Behandlung. Alter, Vorerkrankungen je Patient. 

Am besten wäre es, die US-Universität Johns-Hopkins damit weltweit zu beauftragen, die in diesem Bereich schon heute einen weitaus besseren Job verrichtet als das staatliche Robert-Koch-Institut, das die starre Meldekette über die überforderten Gesundheitsämter nutzt und mit seinem Reporting hinterher hinkt. 

Nachdem die ökonomische Depression bereits im vollen Gange ist, lässt sie sich vielleicht auf diesem Wege einbremsen. 

Angst ist ein schlechter Ratgeber. Panik erst recht. 

 

Fundstück zum Thema:

Zum Mangel an Daten für weitreichende Entscheidungen in Sachen Corona hier auch ein Beitrag (auf Englisch) von John P.A. Ioannidis/ Stanford University "A fiasco in the making? As the coronavirus pandemic takes hold, we are making decisions without reliable data". Zitat: "One can only hope that, much like in 1918, life will continue. Conversely, with lockdowns of months, if not years, life largely stops, short-term and long-term consequences are entirely unknown, and billions, not just millions, of lives may be eventually at stake."

Foto: Andrea Schaufler CC BY-SA 3.0 via Wikimedia Commons

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Gerhard Rachor / 20.03.2020

An dem Artikel richtig ist, dass das RKI einen miesen Job macht. Dieses Institut gehört umgehend geschlossen. Es agiert politisch und nicht wissenschaftlich. Selbst letzte Woche, als Kanzler Kurz schon weitgehende Maßnahmen verkündet hatte und China schon Wochen Millionen von Menschen abriegelte, stand in der Risikoeinschätzung für Deutschland Stand 5.3.2020 „niedriges Risiko“. Nachdem aber Frau Merkel am Mittwoch hohe Gefahr verkündet hat, traut sich auch das RKI und hat das Risiko auf hoch geschätzt. Punkt 2 ist richtig und falsch zugleich. Die Immunität nach durchlaufender Krankheit ist bei diesem Virus nicht bewiesen. Studien aus Hongkong lassen den Schluß zu, dass eine erneute Erkrankung möglich ist. Das Schlimme an dem Virus ist, dass auch Infizierte Personen, die keine Symptome zeigen, ansteckend sind. Diese asymptomatische Ansteckung kann man sogar beim RKI nachlesen. Da haben die auch lange gebraucht, aber dann doch auf die vielen Studien dazu reagiert. Die Maßnahmen in China sind erfolgreich wie die Infektionszahlen zeigen. Deshalb sind alle Maßnahmen, die eine Ausbreitung des Virus verhindern, richtig!

Gudrun Dietzel / 20.03.2020

Chapeau, Herr Jancke für diese kluge, unaufgeregte Analyse. Ich hege seit längerem den Verdacht, daß, bleiben wir mal in Deutschland, ein Schlagabtausch zwischen Drosten und Kekule stattfindet, der zugunsten von Drosten durch die Regierenden präferiert wird. Außerdem lese ich heraus, wovon ich überzeugt bin, daß die größten Hysteriker in der Bundesregierung und im RKI sitzen und sich vornehmlich auf mathematische Modelle aus irgendwelchen Rechnern stützen. Manche Mediziner machen diesen Hype mit, andere Kliniker halten das gegenwärtige Szenario für reine Hysterie. Was soll man davon halten, wenn die Schere dermaßen auseinander geht? Keine Frage: Drohende Epidemien müssen eingehegt werden, aber was in Deutschland und anderen Ländern aufgrund der Datenlage abgeht, ist unfaßbar.

H. Hoffmeister / 20.03.2020

Herr Janke, sehe die Situation wie Sie: Ohne Kenntnis der fehlenden Daten - s. Ihr Text - ist eine Maßnahmenableitung bei gegebender Situation sehr fehlerbehaftet und kann gegebenenfalls sogar kontraproduktiv sein, immer in der Messgröße Übersterblichkeit bewertet. Und nein, das darzustellen ist kein Sozialdarwinismus, sondern im besten Sinne human, weil nach der Lebensjahre-optimierenden Maßnahme suchend und nicht nach Bauchgefühl handelnd.

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