Kürzlich hat Norman Paech, außenpolitischer Sprecher der Linksfraktion im Bundestag, dem FDP-Generalsekretär Dirk Niebel eine Abmahnung geschickt: Niebel sollte einen Auszug aus einem von Benjamin Weinthal verfassten Beitrag in der Jerusalem Post, in dem es hieß, Paech vergleiche Israel mit dem nationalsozialistischen Deutschland, von seiner Website nehmen. Seine zunächst tatsächlich abgegebene Unterlassungserklärung hat der Freidemokrat inzwischen widerrufen. Und das aus gutem Grund, denn für Weinthals Einschätzung finden sich wahrlich genügend Belege: Paech warf Israel unter anderem das Führen eines „unzulässigen Vernichtungskriegs“ gegen den Libanon vor und fühlte sich beim Vorgehen der israelischen Armee an die „unseligen Vergeltungsbefehle der deutschen Wehrmacht erinnert“. Diese Vergleiche schien der „Völkerrechtler“ jedoch offenkundig vergessen zu haben, als er juristisch gegen Niebel zu Felde zog.
Norman Paech (Foto) hat allerdings durchaus keine Schwierigkeiten mit seinem Gedächtnis, sondern vielmehr mit Leuten, die ihm auf die Schliche kommen und seine „Israelkritik“ das nennen, was sie ist: ordinärer Antisemitismus. Darauf reagiert der Terrorversteher dann bevorzugt mit Gegendarstellungen oder Klagen – wobei jeder dieser Versuche, die gegen ihn gerichteten Vorwürfe zurückzuweisen, unweigerlich zu deren eindrucksvoller Bestätigung führt. Und wenn Paech mal nicht gegendarstellt oder klagt, lässt er sich von ihm gewogenen Medien interviewen – mit dem gleichen Ergebnis. Henryk M. Broder über einen Postkommunisten, der nicht nur mit der Wirklichkeit, sondern auch mit der Semantik nachhaltig auf Kriegsfuß steht.
http://www.lizaswelt.net/2008/12/semantiker-des-semitismus.html