Litauens Außenminister Gabrielius Landsbergis hat angesichts der stark steigenden Zahl illegal Einreisender, die via Weißrussland in sein Land kämen, ein strikteres Vorgehen der Europäischen Union gefordert, meldet faz.net. „Wenn die Migrationssituation in Litauen sich weiter zuspitzt, muss es neue und härtere europäische Sanktionen gegen Belarus geben“, habe Landsbergis der «Welt» gesagt. „Das habe ich bereits im Rat vorgeschlagen. Das hier ist keine Flüchtlingskrise, sondern eine ‚hybride Kriegsführung‘ gegen uns.“
Der weißrussische Machthaber Alexander Lukaschenko habe der EU wiederholt damit gedroht, als Reaktion auf die gegen sein Land verhängten Sanktionen Flüchtlinge aus Kriegsgebieten passieren zu lassen. In den vergangenen Wochen hätten deshalb mehrere Hundert Migranten illegal die Grenze überschritten. Litauen habe deshalb jüngst seine Asylregelungen verschärft.
„Wir müssen unsere Anstrengungen in Europa bündeln, um das Schmuggelnetzwerk von Lukaschenko zu zerschlagen“, so Landsbergis weiter. Das Regime in Minsk bereichere sich, „In den Herkunftsländern sind belarussische Firmen aktiv, die die Reisen organisieren. Von einem unserer Nachbarländer also werden für 7000 oder 8000 Euro Tickets vertrieben, mit denen Menschen illegal in die EU gelangen sollen.“