Dirk Maxeiner / 05.11.2018 / 17:19 / Foto: Heinrich-Böll-Stiftung / 50 / Seite ausdrucken

Linksradikale Kräfte in der SPD? Kleine Erinnerung für Frau Nahles

Die „Abschiedsrede“ des Verfassungsschutzpräsidenten ist heute überall im Wortlaut  nachlesbar, inzwischen ist Maaßen von Horst Seehofer in den einstweiligen Ruhestand geschickt worden. Besondere Aufregung gibt es über folgende Passage:

„Die Medien sowie grüne und linke Politiker, die sich durch mich bei ihrer Falschberichterstattung ertappt fühlten, forderten daraufhin meine Entlassung. Aus meiner Sicht war dies für linksradikale Kräfte in der SPD, die von vorneherein dagegen waren, eine Koalition mit der CDU/CSU einzugehen, der willkommene Anlass, um einen Bruch dieser Regierungskoalition zu provozieren. Da ich in Deutschland als Kritiker einer idealistischen, naiven und linken Ausländer- und Sicherheitspolitik bekannt bin, war dies für meine politischen Gegner und für einige Medien auch ein Anlass, um mich aus meinem Amt zu drängen.“

Dies, so heißt es jetzt vielfach, sei „ein krudes Verschwörungsszenario“. Auch seine Erwähnung von „linksradikalen Kräften“ in der SPD wird heftig kritisiert und als „Realitätsverlust“ gewertet. „Er sieht Dinge, die es offensichtlich nicht gibt", schreibt ein Spon-Kommentator.

Deshalb schauen wir uns doch mal die Realität in der SPD an. Nicht irgendwo, sondern ganz oben in der Parteispitze. Bei der heutigen Parteivorsitzenden Andrea Nahles gibt es laut Wikipedia seit 2006 eine verdiente Mitarbeiterin Namens Angela Marquardt. Nach dieser Quelle ist Frau Marquardt zugleich „Geschäftsführerin des Arbeitskreises Denkfabrik der SPD.“

Dorthin gelangte sie über Stationen unter anderem als PDS-Vorstandsmitglied. So etwas kann passieren, aber Frau Marquardt setzte ihre segensreiche Zusammenarbeit mit Linksradikalen auch in ihrer Zeit als Mitarbeiterin von Andrea Nahles fort. So meldete die Mitarbeiterin von Andrea Nahles für den 2.06.2007 bei der Stadt Schwerin eine Demonstration „Gegen Faschismus und Kapitalismus, für eine Welt ohne Grenzen“ an. Zu diesem Zeitpunkt fand in Heiligendamm der G8 Gipfel statt, der von gewalttätigen Auschreitungen durch Autonome und dergleichen begleitet war. 

Aus der unmittelbaren Umgebung der heutigen Parteivorsitzenden Andrea Nahles wurde somit eine Demonstrations-Veranstaltung „Gegen Faschismus und Kapitalismus, für eine Welt ohne Grenzen“ in Schwerin angemeldet, gleichsam Hand in Hand mit der Antifa. Die entsprechenden Schriftstücke liegen der Achse vor. Möglicherweise sollte die SPD den Ball flach halten, wenn es um das Thema „linksradikale Kräfte und die SPD“ geht. Der Realitätsverlust könnte sie schnell einholen. Dazu gelernt hat Frau Marquardt in den vergangenen 11 Jahren übrigens nichts, wie man unschwer dem Parteiorgan Vorwärts entnehmen kann. Dort schreibt Sie, was ihrer Chefin nicht entgangen sein dürfte: "Im Kampf gegen rechts braucht die SPD auch die Antifa."

Übrigens: Selbst die Fatah wurde 2012 von Andrea Nahles im Willy-Brandt-Haus willkommen geheißen. Einer nach dem Treffen verbreiteten Pressemitteilung konnte man entnehmen, dass SPD und Fatah „gemeinsame Werte“ verbinden.

Anno 2018 wurde die Nähe zur Antifa sogar im bereits erwähnten Parteiblatt "Vorwärts" von anderen SPD-Mitgliedern kritisiert. Sabine Sieble, Geschäftsführerin in der SPD-Regionalgeschäftsstelle Südwestsachsen in Chemnitz, schrieb da zu einer SPD-Demonstration: "Mich hat gleichwohl manch fröhlich-unbedarfter Demotourismus befremdet und erst Recht eine militante Antifa. Als die Situation an unterschiedlichen Orten in der Stadt zu eskalieren drohte und auf unserer Demo eine Band mit ihren Songtexten und Ansprachen alles tat, um das Motto „Herz statt Hetze“ ins Gegenteil zu verkehren, habe ich geweint."

Achgut.com ist auch für Sie unerlässlich?
Spenden Sie Ihre Wertschätzung hier!

Hier via Paypal spenden Hier via Direktüberweisung spenden
Leserpost

netiquette:

Wolfgang Lang / 05.11.2018

Die SPD jault nur deshalb, weil sie sich von Maassen ertappt fühlt. Wahrheit kann wehtun.

Gert Köppe / 05.11.2018

Herr Maaßen hatte in seiner Rede zuviel Wahrheitsgehalt. Das geht garnicht! Also muss er weg. Das Wahrheitsmonopol haben hier schließlich nur das Kartell der linksverblendeten Deutschlandvernichter und ihre opportunen Sprechblasenerzeuger in den ÖR Medien. Wieder so ein Paradebeispiel der “freien Meinungsäußerung” in diesem Land! Horridoo! Mit Vollgas an die Wand mit diesem deutschen Land!

Otto Auburger / 05.11.2018

“Der scheidende Präsident des Bundesamts für Verfassungsschutz (BfV) hat offensichtlich in seiner Abschiedsrede ein ziemlich krudes Verschwörungsszenario entworfen.” (Knut Krohn 05. November 2018 - 09:18 Uhr StN.de). Betonung liegt für mich auf “offensichtlich”. Für mich sind von ihm Tatsachen benannt worden, im Gegensatz zu den “Hetzjagden”-Fakes der ÖR. Dass er aus diesen Tatsachen noch naheliegende Schlüsse zieht - das können natürlich die Fake-in-die-Weltsetzer gar nicht billigen. Und Herr Seehofer, er war mir zwischendurch fast sympathisch - zuletzt scheint zu gelten : einmal Bettvorleger, immer Bettvorleger.

Peter Müller / 05.11.2018

“Die entsprechenden Schriftstücke liegen der Achse vor. ” - na dann stellt sie doch bereit. Die Andeutungen im Artikel sind ziemlich schwammig!

Karsten Paulsen / 05.11.2018

Herr Maaßen hat klar Schiff gemacht. Er hat dafgür gesorgt, dass er sich auch morgen selbst im Spiegel anschauen kann. Besser geht es nicht.

Karl Mallinger / 05.11.2018

Gerade eben bin im Gästebuch von der ARD-Talkshow “Hart aber Fair” mit folgendem Beitrag zensiert worden: Ach, Frau Wehling, wer HAT denn das letzte mal in Deutschland von “Auf die Fresse!” geredet? Doch wohl die SPD-Vorsitzende Andrea Nahles, oder? Ist Frau Nahles dann also, nach Ihrer Theorie über die Aktivierung der Amygdala, also auch mitverantwortlich für Terror in Deutschland? Oder wie sehen Sie das?

Hans-Peter Dollhopf / 05.11.2018

Sarrazin und Maaßen sind in ihrer Feuerkraft identisch und die Rebellion verfügt über ein weiteres Schlachtschiff! Die Elite der Republik zerteilt sich unter den gegebenen Verhältnissen an der Schneide der allein bestimmenden und einzig authentischen Zugehörigkeit: Nepotisten oder Meritokratie!

Weitere anzeigen Leserbrief schreiben:

Leserbrief schreiben

Leserbriefe können nur am Erscheinungstag des Artikel eingereicht werden. Die Zahl der veröffentlichten Leserzuschriften ist auf 50 pro Artikel begrenzt. An Wochenenden kann es zu Verzögerungen beim Erscheinen von Leserbriefen kommen. Wir bitten um Ihr Verständnis.

Verwandte Themen
Dirk Maxeiner / 16.02.2025 / 06:05 / 197

Der Sonntagsfahrer: Die Unschuldigen vom Dienst

In München erzählte der Vizepräsident der USA 30 Minuten lang, was Achgut.com seit 20 Jahren schreibt und verschreckte das Establishment wie der Jäger das Kitzlein. Da…/ mehr

Dirk Maxeiner / 09.02.2025 / 06:00 / 88

Der Sonntagsfahrer: Puff, Puff, Putin

Bauschaum-Sabotage an deutschen Autoauspuffen! Medienalarm! Spur zu Putin! Falsche Fährte zu den Grünen! Aber halt. Unsere Regierung stopft doch dem ganzen Land den Auspuff. Finden Sie den Fehler!…/ mehr

Dirk Maxeiner / 02.02.2025 / 06:15 / 113

Der Sonntagsfahrer: Der Teufel fährt Tesla

Elon Musk mutierte in kurzer Zeit vom Heiland zum Paria der Umweltschickeria. Die hat am Steuer ihres Tesla plötzlich kein gutes Gewissen mehr, sondern ein schlechtes…/ mehr

Dirk Maxeiner / 29.01.2025 / 12:52 / 74

Mit Correctiv unterwegs im Märchenland

Wir hatten uns schon Sorgen gemacht. Es ist ein wenig still geworden um die sogenannten "Faktenchecker", seit die großen US-Netzgiganten sie ausmustern. Gestern erhielten wir…/ mehr

Dirk Maxeiner / 26.01.2025 / 06:05 / 82

Der Sonntagsfahrer: Crashtest-Dummys an der Brandmauer

Erstaunlicherweise sind Crashtests in der Politik immer noch Menschenversuche. Gegen Schimpansen sprechen ethische Gründe, gegen Dummys nichts, sie müssten nur ein bisschen sprechen können, so…/ mehr

Dirk Maxeiner / 19.01.2025 / 06:05 / 100

Der Sonntagsfahrer: Ufos über Wolfsburg

Über Deutschland wurde eine Rekordzahl von Ufos gesichtet, darunter Friedrich Merz, die Firma BlackRock und Volkswagen, das sich mit einem außerirdischen Reichweiten-Rekord für E-Autos blamiert.…/ mehr

Dirk Maxeiner / 12.01.2025 / 06:00 / 61

Der Sonntagsfahrer: Sondermodell Lauterbach

Das Auto soll dank „Viralparametern“ zu einer überwachten Intensivstation für seine Insassen werden. Getreu dem Motto: Gesund ist nur, wer nicht ausreichend untersucht wurde. Bisher sollten…/ mehr

Dirk Maxeiner / 05.01.2025 / 06:00 / 105

Der Sonntagsfahrer: Schumi darf kein Vorbild sein

Die Stadt Kerpen hat Michael Schumacher viel zu verdanken. Zum Ehrenbürger will man den seit einem tragischen Skiunfall schwer Gehandicapten aber nicht ernennen. Stattdessen gibt…/ mehr

Unsere Liste der Guten

Ob als Klimaleugner, Klugscheißer oder Betonköpfe tituliert, die Autoren der Achse des Guten lassen sich nicht darin beirren, mit unabhängigem Denken dem Mainstream der Angepassten etwas entgegenzusetzen. Wer macht mit? Hier
Autoren

Unerhört!

Warum senken so viele Menschen die Stimme, wenn sie ihre Meinung sagen? Wo darf in unserer bunten Republik noch bunt gedacht werden? Hier
Achgut.com