Ein Linksextremist war mehrere Monate Hausmeister bei der Berliner Polizei – ausgerechnet am Sitz der Spezialeinheiten in Lichterfelde, meldet berliner-zeitung.de. In der Dienststelle am Augustaplatz seien unter anderem das SEK und die Aufklärer untergebracht, die sich als Zivilbeamte zum Beispiel unter 1.-Mai-Demos mischen, um zu beobachten, wer sich mit Pflastersteinen aufmunitioniere. Nach Informationen der Berliner Zeitung habe der 54-jährige Hausmeister im Juli dieses Jahres in der Dienststelle angefangen. Er sei auch für das Gebäude an der Ringbahnstraße zuständig gewesen, in dem derzeit das neue Anti-Terror-Zentrum aufgebaut werde.
Vor wenigen Tagen sei er auf dem Gelände am Augustaplatz beim Kiffen erwischt worden. Bei den Ermittlungen, die die Polizei aufgenommen habe, hätte sich herausgestellt, dass der Hausmeister unter der Rubrik „PMK – Links“ (Politisch motivierte Kriminalität Links) als Straftäter geführt werde. Der 54-Jährige sei nach Informationen der Berliner Zeitung über die landeseigene Berliner Immobilienmanagement GmbH angestellt worden, die die Polizeiliegenschaften verwalte. Warum bei der regulären Zuverlässigkeitsüberprüfung der Polizei dieser „PMK-Links“-Eintrag niemandem auffiel, sei unklar. Dem Mann soll seitens der Polizei Berlin mit sofortiger Wirkung ein Hausverbot ausgesprochen worden sein.
Benjamin Jendro von der Gewerkschaft der Polizei habe von einem unglaublichen Vorfall gesprochen, der an Peinlichkeit kaum zu überbieten wäre. „Wir reden hier von einer Dienststelle mit hoch sensiblen Tätigkeiten und Einheiten, für die Anonymität überlebenswichtig ist.“ Der Fall zeige, dass die obligatorische Sicherheitsüberprüfung lückenhaft sei. „Außerdem muss Berlins Politik endlich verstehen, dass wir ein eigenes Facility Management für die Polizei und andere staatliche Liegenschaften benötigen, um mit eigenen Leuten zu arbeiten, eine engere Bindung herstellen und genau so etwas zu verhindern.“