Der Hamburger Amtsrichter geriet durch die Verhängung von Haftstrafen für G20-Randalierer ins Visier der linksextremen Szene.
Mutmaßlich Linksextremisten haben bereits in der Nacht zu Donnerstag einen Anschlag auf das Wohnhaus des Hamburger Amtsrichters Johann Krieten in Buxtehude verübt, melden Welt und NDR. Die Täter hätten Gläser mit Farbe und Buttersäure gegen das Haus geworfen, in dem sich mehrere Familienangehörige aufgehalten hätten. Verletzt worden sei niemand. Der Anschlag sei mutmaßlich dem linksextremen Spektrum zuzurechnen, habe es in einer Mitteilung der Justizbehörde geheißen. Der Staatsschutz der Polizei Niedersachsen ermittle. Krieten war insbesondere mit Urteilen gegen G20-Randalierer ins Visier der linksextremen Szene gerückt.
Die Hamburger Justizsenatorin Anna Gallina (Grüne) habe den Angriff scharf verurteilt, meldet der NDR. „Das ist eine Schande", habe Gallina demnach gesagt. Wer einen Richter angreife, weil ihm die Urteile nicht gefielen, agiere „weit außerhalb unseres Rechts- und Wertesystems." Auch der Präsident des Amtsgerichts habe von einem „beschämenden Tabubruch“ gesprochen. Mit politischem Protest oder legitimer Justizkritik hätte eine solche Attacke nichts zu tun. Im Internet sei mittlerweile ein Bekennerschreiben aufgetaucht. Darin heiße es, man hätte Krietens Haus fünf Jahre nach G20 „ungemütlich" gemacht.