In Buenos Aires, der Hauptstadt Argentiniens, ist es zu gewalttätigen Auseinandersetzungen zwischen Demonstranten und der Polizei gekommen.
Die Proteste richteten sich gegen ein Reformpaket der ultraliberalen Regierung unter Präsident Milei. Vermummte Demonstranten warfen Steine und Brandsätze auf die Polizisten, während diese mit Schlagstöcken und Tränengas reagierten. Mehrere Autos gerieten in Brand und etwa 20 Verdächtige wurden verhaftet.
Im Parlament diskutierten derweil Senatoren über das umfangreiche Reformpaket der Regierung, das unter anderem die Privatisierung von staatlichen Unternehmen, Steuererleichterungen für Investoren sowie Arbeitsmarkt- und Steuerreformen vorsieht. Die linke Opposition und ihre Vorfeldorganisationen kritisieren diesen Katalog als neoliberal und unsozial.
Argentinien steckt in einer tiefen Wirtschaftskrise, mit einer Inflation von fast 290 Prozent, einer geringen Produktivität der Industrie sowie einer großen Schattenwirtschaft. Präsident Milei versucht das Land mit einem radikalen Sparprogramm wieder auf Kurs zu bringen, was jedoch auf massiven Widerstand stößt. Laut der Katholischen Universität Argentiniens leben knapp 56 Prozent der Menschen im Land in Armut und rund 18 Prozent in extremer Armut. Die mehrheit der Bevölkerung steht weiterhin hinter Milei und seinen Reformen.
(Quelle: Tagesschau)