Bei öffentlich-rechtlichen Medien hat man keine Wahl, aber ansonsten kann man sich das Medium der Information durchaus aussuchen. Vielleicht sind auch die Leser links, jedenfalls die zahlungsbereiten. Einige Herausgeber linker Organe sind privat gar nicht so links. Herr Markwort war und ist Mitglied der FDP, Rudolf Augstein genauso. Das ist Marktwirtschaft.
Die Partei hat immer recht… und wenn nicht, dann ist der Gegner eben ein Nazi und die Diskussion hat sich dann so oder so erledigt. Das kommt anscheinend davon, wenn man “irgendwas mit Medien” studiert. Traurig…
Wir bewegen uns auf das Mittelalter zurück. Häresie konnte damals die Inquisition auf den Plan rufen und im schlimmsten Falle auf dem Scheiterhaufen enden. Linke Glaubenssätze heute öffentlich anzuzweifeln oder gar zu bekämpfen bringt die Political Correctness in Rage und kann mit Ausgrenzung und beruflichen Boykott enden. Immerhin: Es fehlt heute das Zwischenstadium der mittelalterlichen “hochnotpeinliche Befragung”, sprich: Folter, aber auch da dürfte das linke Spektrum in Zukunft um eine passende Äquivalenz nicht verlegen sein.
Ihre Meinung Teile ich. Was mich interessiert: wie kommt es dazu? Werden Linke überdurchschnittlich oft Journalisten, oder wird in den einschlägigen Kaderschmieden der Journalisten (welche sind das?) eine links-drift vermittelt? Sind die Ausbildungsinhalte der Journalistenschulen frei zugänglich?
Der Artikel wechselt mehrmals zwischen Ernsthaftigkeit und Ironie, was ihn etwas mühsam zu lesen macht und seine Aussage verschleiert. Klarheit wäre angebracht, auch bei diesem Thema. Man könnte z.B. den Unterschied herausarbeiten zwischen Menschen, die eher altruistisch veranlagt sind und denen, die eher zu Distanz, Nachdenklichkeit und wissenschaftlicher Forschung neigen. Altruisten haben häufig eine Abneigung gegen Zahlen und Statistiken, sie beziehen ihre Meinung über die Gesellschaft vorrangig aus den Kontakten in ihrem engsten Umfeld. Ihre Geschwätzigkeit führt sie häufig in den Beruf des Journalismus. Dort kommt es darauf an, möglichst viele Artikel in möglichst kurzer Zeit zu generieren, denn das bringt Umsatz, aber es hat natürlich mit wissenschaftlich präziser Analyse der Realität nichts zu tun.
Ich liebe Satire - danke!
In den 60er/70er Jahren hatte kritischer Journalismus, der von links kam, eine gesellschaftliche Funktion. Das öffentliche Leben war in Westdeutschland geprägt von einem Konservativismus, von dem teilweise noch faschistischer Stallgeruch ausging. „Links sein“ war zu dieser Zeit Widerstand, es gehörte ein gewisser Mut dazu, sich etwa im Gymnasium gegen rechte Lehrer zu behaupten und eine schlechte Note zu riskieren. Diese Generation der Linken, die heute auf die Pensionierung zusteuert, will nicht wahrhaben, dass sich die Zeiten geändert haben. Heute gehört zu „links sein“ kein Mut mehr. Nein, links ist Mainstream. Links ist, was für „anständige“ Bürger in den 60ern die katholische Kirche war. „Links sein“ gehört zum guten Ton, wird tagtäglich in den Abendnachrichten eingefordert, gilt als neue Anständigkeit. Wer heute für sich beansprucht mutig zu sein, kann alles sein, doch sicher nicht links. Wer links ist, fühlt sich eher auf Mama und Papas Schoß noch ganz wohl.
“Sind die Journalisten links, weil sie so kritisch denken oder weil es einfach so bequem ist?” Kann es nicht sein, daß viele, nicht nur Journalisten gerade ihren Kopf dort hin drehen, wo der Wind weht ?? Die besten Beispiele lieferte doch die Wende. Gestern waren noch viele stramme Kommunisten und oh wie Wunder, plötzlich haben sie alle gewußt, daß der Kommunismus zum scheitern verurteilt war und haben sich nahtlos ins kapitalistische System eingefügt. Pharisäer gab es schon immer und sie werden nicht aussterben. Schlimm wird es nur, wenn sie die “Andersdenkenden ” missionieren wollen. ” Deswegen ist es auch unnötig, die mediale Linksdominanz zu problematisieren. Das Problem sind vielmehr wir, die Schüler, die noch nicht begriffen haben, wie heilsam unsere Lehrer wirken.” Ich glaube da irren Sie sich, WIR (die meisten) haben begriffen, daß diese “Lehrer” überflüssig sind wie ein Kropf. Die linken Phasen hatten in der Geschichte nie lange Bestand. In Russland 80 Jahre, in (OST) Deutschland 40 Jahre. Die Kriege und Aufstände in verschiedenen arabischen und afrikanischen Ländern, haben nach meinem Verständnis nichts mit links oder rechts zu tun, sondern einfach mit der himmelschreienden Ungerechtigkeit. WARUM konnte sich ein Mugabe überhaupt so lange halten ? Die Antwort weiß jeder, der sch dafür interessiert.
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