Lindner kündigt lange Zeit der Entbehrungen an

Finanzminister Christian Lindner erwartet in den kommenden Wochen und Monaten eine „sehr besorgniserregende Situation“. Es bestehe die „Gefahr einer sehr ernstzunehmenden Wirtschaftskrise“. Ach was?!

Im biblischen Buch Genesis wird erzählt, wie der Pharao von sieben gutaussehenden, wohlgenährten Kühen am Nilufer träumt und dann plötzlich sieben magere und sehr hässliche Kühe auftauchen und die fetten Kühe auffressen. „Sie verschwanden in ihrem Bauch, aber man merkte nicht, dass sie darin waren; sie sahen genauso elend aus wie vorher.“ Der Hebräer Josef, gerade inhaftiert, sagt ihm, dies bedeute, dass sieben Jahre Hungersnot heraufzögen: „Da wird der ganze Überfluss in Ägypten vergessen sein und Hunger wird das Land auszehren.“ 

Für uns werden die guten Jahrzehnte immerhin eine Erinnerung bleiben, von nun an geht’s mit erheblichem Wuppdich bergab. In einem Interview im „heute journal“ sagte Bundesfinanzminister Christian Lindner am Dienstagabend:

„Meine Sorge ist, dass wir in einigen Wochen und Monaten eine sehr besorgniserregende Situation haben könnten. Und in dieser Situation dürfen wir nicht wählerisch sein. Es geht ja um drei bis vielleicht fünf Jahre der Knappheit und dafür müssen wir eine Antwort finden.“

„Knappheit“ nennt Lindner das, was er schon Anfang März, als er einen „volkswirtschaftlichen Wohlstandsverlust“ voraussagte, so konkretisierte: „Man kann das übersetzen, dass wir alle ärmer werden.“ Nicht nur sein Gesichtsausdruck macht klar: Er bereitet uns auf dauerhafte Entbehrungen vor. „Es besteht die Gefahr einer sehr ernstzunehmenden Wirtschaftskrise aufgrund der stark gestiegenen Energiepreise, aufgrund der Lieferketten-Probleme, aufgrund auch der Inflation.“

Der Einäugige unter den Blinden am Kabinettstisch

Aufgrund vor allem einer fehlgeleiteten Politik, die hochverschuldete Länder mit deutschen Geldern „rettete“, eine vollkommen verantwortungslose „Energiewende“ auf den Weg gebracht hat und Milliarden und Abermilliarden Euro für Millionen von illegalen Migranten aufbringen muss, noch dazu hunderte Millionen in den Kampf gegen Windmühlen vulgo eine weitgehend imaginierte Gefahr von „rechts“ investiert und auch sonst jeden ideologiegetriebenen Mist mit Steuermillionen alimentiert und Regenbogenfahnen an Bundesgebäuden aufzieht, während sie gleichzeitig Schlüsselindustrien des Landes (Stichwort: Automobilbranche) vor die Wand fahren lässt. 

Lindner selbst ist noch der Einäugige unter den Blinden am Kabinettstisch, er plädiert immerhin für eine Laufzeitverlängerung der verbliebenen drei Kernkraftwerke und stellt fest, dass wir „Öl- und Gasvorkommen in der Nordsee und an Land“ haben, womit er offenbar auch Fracking nicht ausschließt. Das Problem ist nur, dass im Kabinett „gegenwärtig kein Einvernehmen“ besteht, Rote und Grüne sich also mit Händen und Füßen dagegen wehren, ihre Heiligen Kühe zu schlachten – es sei denn, es bleibt ihnen gar kein anderer Ausweg mehr.

Auszuschließen ist das nicht, den Verantwortlichen steht die Verzweiflung seit einiger Zeit ins Gesicht geschrieben. Jetzt beginnt sich alles zu rächen. Und es wird wohl kaum bei „drei bis vielleicht fünf Jahren“ der „Knappheit“ bleiben, wir haben keinen Josef, der rechtzeitig vorgesorgt hätte, sondern Genossen, die uns von einem unberechenbaren Autokraten abhängig gemacht haben, und die vielen Geister, die sie riefen, jetzt nicht mehr loswerden. Vor allem haben wir keinen Churchill, der eine Blut-Schweiß-und-Tränen-Rede halten und dann auch durch eine schwere Krise führen kann. Wir haben Olaf Scholz. 

Foto: Heinrich-Böll-Stiftung / Stefan Röhl CC BY-SA 2.0 via Wikimedia Commons

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Leserpost

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Philip Weintraub / 22.06.2022

Wie heißt es so schön: “Über sieben Brücken musst du geh’n, sieben dunkle Jahre übersteh’n ...”. Loriot hätte gesagt: “Ach was?” Der Lindner ist schon ein Blitzmerker und spricht das aus, was viele längst wissen. Ein offenes Geheimnis,vsozusagen.

S. Wietzke / 22.06.2022

Immer wieder dieser Unfug mit den “Blinden” und “Blöden”. Da ist niemand blind oder blöd, das ist alles so gewollt. Und zwar zuerst von der tatsächlich verblödeten Bevölkerung.

D. Blümke / 22.06.2022

Ich bin wahrlich kein Scholz Fan, aber wenn ich mich recht erinnere, hat er am Anfang des Konflikts versucht, Deutschland bei den Waffenlieferungen weitgehend herauszuhalten. Da hat die Baerbock schon voll im US-Sinn uns voll in die Sch…. reiten lassen. Als Scholz von wem auch immer eingenordet worden war und erkennen mußte, wer hier weltpolitisch das Sagen hat, mußte er immer größeren Waffenlieferungen und Sanktionen zustimmen. Jetzt geschieht das Absehbare: Putin fängt an, den Gashahn abzudrehen. Hoffen wir, dass die Sache nicht weiter eskaliert.

A. Ostrovsky / 22.06.2022

Ich begreife es nicht. Ich begreife nicht, wieso die “Blut, Schweiß ind Tränen”-Redner nicht wegen Vollversagen und unbehebbarer Inkompetenz vom Acker gejagt werden, sondern nein auch Jahre nach dem Beginn des von ihnen verursachten Desasters immer noch im “Amt” sind und sich in den Geschichtsbüchern die Lobreden überschlagen. Das muss eine Sollbruchstelle der menschlichen Zivilisation sein. Man MUSS DEN MÜLL RAUSSCHAFFEN und nicht überlegen, was man aus den Scherben und bekleckerten Verpackungen Schönes basteln kann. Das Paradebeispiel war doch der Brite Churchill. Überall wo er war, war Krieg, Massenmord, Verachtung und Gewalt. Er hat von Afrika bis Europa eine blutige Spur gezogen. Er hat auch nie versucht, einen Krieg zu vermeiden uder gar zu beenden. Den zweiten WK haben nicht die Briten beendet, sondern die Russen. Aber er hat bis heute seine kreischenden Verehrer*Innen. Irre!

Lutz Herrmann / 22.06.2022

Betrifft ja wohl nur den kranken Mann Europas. Der Rest der Welt kann sich am eigenen Schopf aus dem Sumpf ziehen.

giesemann gerhard / 22.06.2022

Tuet Buße, rückt zusammen, schränkt euch ein, macht Platz, denn sie werden immer mehr und sie werden euren Platz beanspruchen. Die Bombe tickt immer lauter, “countrymeters.” im ww-net Und fette, wehrunfähige Kühe sind die ideale Beute - leider kann mensch sie nur einmal fressen, sorgfältiger melken wäre weit besser. Aber die Gier, die Gier ... . Die Botschaft lautet: Macht Platz, damit sich die Hyperfertilen umso ungehemmter ausbreiten können. Nur die Schlauen ziehen Grenzen und Zäune.

Ulrich Dikus / 22.06.2022

Ich muss in diesen Tagen immer an ein Zitat von Helmut Schmidt denken: „Die Dummheit von Regierungen sollte niemals unterschätzt werden.“ Oder die ganze Sache läuft planmäßig nach einer bestimmten Agenda mit dem Ziel der kreativen Zerstörung. Dann ist es ein Verbrechen. Wenn man die Scholz-Rede beim WEF so hört, dann kommt nur noch die zweite Vermutung in Betracht.  

Roland Bieler / 22.06.2022

Den Grünen sollte es vorbehalten sein, solche Botschaften zu verkünden. Wie tief ist dieser Lindner gesunken das er dies für Roth, Baerbock und Habeck übernimmt? Der Mann hat ja überhaupt keine Selbstachtung mehr, und 16 Jahre Merkel- CDU hat es auch nicht gegeben. Würg!

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