Henryk M. Broder / 10.07.2020 / 11:00 / Foto: Acgut.com / 76 / Seite ausdrucken

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Aus Gründen, die ich weder Ihnen noch mir erklären kann, bin ich auf den Verteiler der "CDU-nahen" Konrad-Adenauer-Stiftung (KAS) geraten. Gut, es gibt Schlimmeres, z.B. die "Belltower News – Netzwerk für digitale Zivilgesellschaft" oder die "pax-christi Nachrichten & Informationen"; am Katzentisch der Zivilgesellschaft gibt es auch ein Plätzchen für die KAS, die ein Zeichen gegen Antisemitismus, Rassismus und Fremdenfeindlichkeit setzen will, eine Idee, auf die bis jetzt noch niemand gekommen ist. Schauen Sie bitte:

Lieber Hendryk Broder, 
rechtsextreme Strömungen und Verlautbarungen werden in unserem Land zunehmend in der Öffentlichkeit sichtbar und offen zum Ausdruck gebracht. 
Zusammen mit Ihnen wollen wir ein Zeichen gegen Antisemitismus, Rassismus und Fremdenfeindlichkeit setzen
Die Konrad-Adenauer-Stiftung hat zum 11. Mal den bundesweiten Jugendwettbewerb denkt@g unter der Schirmherrschaft von Bundestagspräsidenten a.D. Prof. Dr. Norbert Lammert gestartet! 
Wir rufen Jugendliche auf, sich in mit der NS-Diktatur und dem Holocaust, aber auch mit aktuellen Fragen zu Antisemitismus, Rechtsextremismus und Fremdenfeindlichkeit in unserer Gesellschaft auseinanderzusetzen. Die Beiträge gilt es dann kreativ und mediengerecht in Form einer Website aufzubereiten und bis Ende Oktober 2020 einzureichen. 
Wir würden uns sehr freuen, wenn Sie sich bereit erklären würden, ein kleines Testimonial mit zwei bis drei Sätzen zum Wettbewerb und zu dessen Themen Holocaustaufarbeitung, Fremdenfeindlichkeit oder auch Antisemitismus in der Gesellschaft abzugeben. Dies würden wir dann gerne gemeinsam mit einem Foto (bitte unter Angabe des Copyrights) auf unserer Website, auf Instagram und Facebook veröffentlichen.
Zudem würden wir uns freuen, wenn Sie unsere Social-Media-Kanäle (@denktag_kas) liken und teilen würden. 
Unter www.denktag.de finden Sie weitere Informationen über den Wettbewerb sowie im Archiv die Beiträge der vergangenen Wettbewerbe. 
Vielen Dank für eine wohlwollende Prüfung und mit freundlichen Grüßen 

Andreas Kleine-Kraneburg
Stv. Leiter Politische Bildung 
und Leiter Politische Bildungsforen
Konrad-Adenauer-Stiftung e.V.

Ja, auf diese Einladung, ein Zeichen gegen Antisemitismus, Rassismus und Fremdenfeindlichkeit zu setzen, habe ich schon lange gewartet. Das ist es, was ich am liebsten tue: Zeichen setzen, morgens, mittags, abends und, wenn es sein muss, auch mitten in der Nacht. Meine Role models sind Sascha Lobo und Margarete Stokowski, die führenden Zeichensetzer der Nation. Hoffentlich hat die KAS nicht vergessen, auch diese beiden anzuschreiben und um kleine Testimonials mit zwei bis drei Sätzen zu bitten. 

Denn das ist es, worauf es heute ankommt. Noch nie war es so einfach, sich zu engagieren. Für die Aufarbeitung des Holocaust, gegen Fremdenfeindlichkeit und Antisemitismus. Oder andersrum? Für Fremdenfeindlichkeit und Antisemitismus, gegen die Aufarbeitung des Holocaust? Egal, Hauptsache, es wird ein Zeichen gesetzt, das man liken und teilen kann.

Hunderte von Organisationen, die sich NGOs nennen, leben davon, dass sie aus öffentlichen Kassen alimentiert werden, u.a. aus dem Programm „Demokratie leben" des Familienministeriums. Im Jahre 2015 wurden Projekte von Organisationen, Initiativen, Vereinen und Bürgern mit 40 Millionen Euro gefördert, 2018 waren es schon 120 Millionen. 

Das Programm ist überaus erfolgreich. Je mehr Geld gegen Rechtsextremismus, Gewalt und Menschenfeindlichkeit ausgegeben wird, umso mehr Rechtsextremismus, Gewalt und Menschenfeindlichkeit gibt es. Es handelt sich offenbar um ein Naturgesetz.

Gestern stellte Horst Seehofer den Verfassungsschutzbericht für 2019 vor, Rechtsextremismus, Rassismus und Antisemitismus seien "die größte Bedrohung für die Sicherheit in Deutschland", sagte der überrascht wirkende Innenminister. Die Zahl der Straftaten im rechtsextremen Milieu sei von 2018 auf 2019 um zehn Prozent gestiegen, das rechtsextreme Potenzial in Deutschland bestehe aus 32.000 Sympathisanten, von denen 13.000 davon als gewaltbereit gelten würden.

En passant bemerkte Seehofer auch: "Wir können nicht akzeptieren, dass in unserem Lande Organisationen aktiv sind, die die Existenz Israels in Frage stellen", ohne zu erklären, warum sein Haus bis jetzt nicht einmal eine Unterorganisation der Linken verboten hat. 

Mal schauen, ob sich die KAS der Sache annimmt und einen Wettbewerb ausschreibt, bei dem es um das Existenzrecht Israels geht. Mit Gregor Gysi als Schirmherr, der seine Bewerbung bereits abgegeben hat.

Foto: Achgut.com

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Mathias Bieler / 10.07.2020

Sehr geehrter Herr Broder, soviel Aufwand benötigen sie gar nicht. Es reicht das Bild mit ihnen als wandelnde Stele am Holocaustdenkmal. Darunter das Zitat von Herr Jäckel: “Es gibt Länder in Europa,die uns um dieses Denkmal beneiden.” Sie können natürlich auch bei der KAS hinterfragen, warum das Denkmal in so einem desolaten Zustand ist, obwohl einer der verantwortlichen Erbauer bei der Eröffnung sagte, es würde mindestens 1000 Jahre halten.

Karla Kuhn / 10.07.2020

“Zusammen mit Ihnen wollen wir ein Zeichen gegen Antisemitismus, Rassismus und Fremdenfeindlichkeit setzen!”  Wow Herr Broder, sind Sie aber aufgestiegen, müssen wir Achse Leser Sie jetzt mit Majestät anreden und einen Diener, bzw. Knicks machen ?? In Ihrem Vorspann bringen sie es GANZ klar zu Wort, je mehr die Milliönchen der Steuerzahler sprudeln, je mehr kommen die “pösen RÄÄCHTEN” ans Tageslicht. “....Rechtsextremismus, Rassismus und Antisemitismus seien „die größte Bedrohung für die Sicherheit in Deutschland“  Und WAS für ein Zeichen setzten die GEGEN LINKSEXREMISMUS ??  Gegen “Asylbetrug ?”, 15.04.19 ” Braunschweig, Mehr als 1,6 Millionen Schaden…....”  Oder gegen den islamistischen Terror ?” Frankfurter Allgemeine 31.07.19, Generalbundesanwalt : “Meiste Verfahren wegen islamistischen Terrors” Oder, 27.06,19, WELT “In Deutschland leben 26560 Islamisten” Oder, 07.07.20 faz, “Guterres warnt vor Erstarken des Terrors durch Corona Pandemie”  “..... sie bedrohe den weltweiten Frieden… seine Befürchtung: Gruppen wie der Islamische Staat, Al Qaida aber auch Neonazis und andre Extremistem….”  Meint er mit ANDEREN Extremisten die LINKEN, DIE ANTIFA ??  Die wird KOMISCHERWEISE immer gerne vergessen, von den meisten der ALTparteien. WARUM wohl ?? HEUTE, 10.10.20 Fundstück, Achse,  Michal Kornblum: “MÜNCHNER OBERRABINER ANGEGRIFFEN - SCHWEIGEN IM BLÄTTERWALD” “...... Der Oberrabiner von München, Smuel Aharon Brodman wurde am Donnerstagabend von vier Muslimen angegriffen….... Die Tatsache, daß die ANGREIFER zur internationalen “Eventszene” gehören, paßt wohl nicht so gut ins Medienbild wie ein kahlköpfiger Skinhead.”  Tja Herr Broder so ein KLEINES TESTIMONIAL werden Sie doch locker zusammen bringen aber ob das von dem Herrn Kraneburg SO gewünscht ist ?? Die Statistik sollte schon stimmen, scheinen Milliönchen dran zu hängen !

Günter H. Probst / 10.07.2020

Der Ursprungsvater der CSU, FJS, dem einmal eine Nutte im Big Apple die Brieftasche geklaut haben soll, hatte für eine immerwährende Dominanz der Christlichen erkannt: Rechts von uns darf es keine politische Kraft geben. Also hatte er für eine Mitte-Rechts-Ausrichtung der CSU gesorgt und sich immer mit den Sozis und den Kommunisten angelegt; die Maoisten spielten zu seiner Zeit noch keine Rolle. Nach der Hinwendung der CDU/CSU zu den Sozialisten, Maoisten und Stalinisten tat sich rechts eine Lücke auf, die auch parlamentarisch genutzt wurde. Um den drohenden Dominanzverlust zu stoppen, griffen die Christlichen auf ein bewährtes Mittel der nationalen und internationalen Sozialisten zurück. Mit Hilfe der staatlich beherrschten Propaganda-Einrichtungen und dem staatlichen Zwangsapparat wurden Bewegungen und Parteien rechts von den Christlichen als staatsgefährdend oder gar staatszerstörend eingeordnet. Und im Vorfeld mit staatlichen Mitteln gesponserte Organisationen “Gegen Rechts” aufgebaut. Wie alle imaginären bürokratischen Bedrohungen verselbständigt sich diese Entwicklung und schafft einerseits immer mehr (Auf-)Rechte und andererseits mit den abgepreßten Steuern und Demokratieabgaben immer mehr Arbeitsplätze im staatlichen und nichtstaatlichen “Kampf gegen Rechts”.

Franz Klar / 10.07.2020

Ich kann das aufklaren : es liegt eine Verwechselung vor . Die Mail ist an HenD(!)ryk Broder gerichtet ! Nicht an Henry mit K dahinter und M punkt dazwischen .

Hans Krüger / 10.07.2020

Wer eine konservative Meinung vertritt ,sich nicht dem Meinungsbild des öffentlichen rechtlichen Fernsehens und der Mainstream Presse unterwirft bekommt leicht das Etikett ein Rechter zu sein ab.Die Jagd auf Rechte ist eben angesagt. Rechte in der Polizei,Rechte bei der Bundeswehr , Rechte in den Parlamenten.Die AFD wird mit der Rechte Nazi Keule bearbeitet.Das es keinen vernünftigen Diskurs mehr gibt ,der gar nicht gewollt ist von den Eliten ist beängstigend.

Johannes Schumann / 10.07.2020

Sie sind offenbar so außer sich, dass Sie ganz vergessen haben, sich über das “Hendryk” aufzuregen, obwohl Sie doch Henryk heißen. Da hat man sich gedacht: Schieben wir ein d ein, d wie “Demokratie leben”. :-)

HaJo Wolf / 10.07.2020

“Je mehr Geld gegen Rechtsextremismus, Gewalt und Menschenfeindlichkeit ausgegeben wird, umso mehr Rechtsextremismus, Gewalt und Menschenfeindlichkeit gibt es” - Woran machen Sie das fest? Gibt es eine aussagekräftige, unabhängige Statistik über den Zuwachs von Rechtsextremismus und rechter Gewalt in den, sagen wir, letzten 20 Jahren? Ich wäre sehr interessiert an einer solchen! Ja, die Gewalt hat zugenommen. Dramatisch. Aber och mache diesen dramatischen Zuwachs bei linksextremen und islami(sti)schen Gewalttaten aus, die zudem immer brutaler und menschenverachtender werden und sich sogar schon gegen die Polizei richten (siehe u.a. Duisburger Clan, der sich bewaffnet hat…). Obwohl es ja im Interesse der Merkel-Medien liegt, jedes Mäuschen einer möglichen Meldung über rechtsmotivierte taten zu einem Mammut aufgeblasen in Tagesschau und heute zu präsentieren sowie mindestens eine Sondersendung und einen Brennpunkt hinterher zu schieben… es herrscht diesbezüglich Flaute in den ÖR. Und linksextreme Taten werden ja entweder nicht vermeldet oder bagatellisiert und legalisiert. Also, lieber Herr Broder: wo ist der Beleg für die Zunahme rechter Gewalt?

Wolfgang Richter / 10.07.2020

@ Günter Wagner - Sehr schön auf den Punkt, insbesondere “Vitasprint” brachte meinen Kaffee zum Überschwappen. Um Ihren Text fortzuführen: Wenn die von den hiesigen Guten mit Teddybärwürfen bei der Einreise begrüßten tatsächlich als “Rechts” einzustufen wären, gar als “Rechte Antisemiten” , wie sind dann -rein Verfassungsschutz einordnend- die Massen der Begrüßungskommitees zu bewerten? Ich glaube, da müssen der Innenhorst und sein Ressortleiter noch mal den Taschenrechner zücken und anhand der Fernsehbilder der Öffis grundlegend nachrechnen.

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