Aufgrund hoher Löhne in Deutschland (verbunden mit den weltweit höchsten Standards an Sozialleistungen) sind in Deutschland produzierte Waren oftmals schlicht so teuer, dass sie nicht konkurrenzfähig sind. Daher wird die Produktion oft ins Ausland ausgelagert. Und da zeigt sich dann die ganze Heuchelei der rot-rot-grünen Traumtänzer: einerseits predigen sie grenzenlosen Globalismus, andererseits sollen aber die deutschen Arbeitsbedingungen, Löhne und Sozialleistungen überall gelten. Die rot-rot-grünen Heuchler wollen nicht wahrhaben, dass preiswerte Produkte eine preiswerte Produktion voraussetzen. Im Klartext: die Produktion von Waren, die wir in Deutschland billig kaufen können, setzt zwingend voraus, dass diese Waren in anderen Ländern unter Bedingungen hergestellt werden, die für uns unvorstellbar sind. Sich nun moralisch zu entrüsten und zu verlangen, dass die Produktionsbedingungen in diesen anderen Ländern gefälligst den deutschen Standards anzupassen seien, ist erstens strunzdumm, zweitens nicht durchsetzbar und würde drittens zu erheblichen Preissteigerungen führen. Ökonomie kann so gemein sein, nicht wahr? Zudem würde eine Verteuerung der Produktion in diesen Ländern dazu führen, dass zahlreiche Arbeitsplätze verloren gehen, da Kosten immer zuerst im Bereich des Personals eingespart werden. Es ist einfach zum Speien, dass ahnungslose, dümmlich moralisierende Schwätzer, die ihre Filterblase nie verlassen, uns und der ganzen Welt permanent erklären wollen, wie Wirtschaft zu funktionieren habe ...
Müller und seine Umgebung wissen natürlich nicht wovon sie reden (wie immer); Müller hat keinerlei Einsicht in schwarzafrikanische Zustände. Dort und anderswo sollen deutsche Firmen in die Rolle von Aufsichtsbehörden schlüpfen!? Abwegig. Zudem müsste ja überprüft werden, ob die Überprüfung durch die deutschen Firmen den Wünschen und Vorgaben von Müller entspricht. Man bräuchte also gleich zwei Kontrollstrukturen. Hilfe!
Es geht diesem Müller nicht um Haftungspflicht, sondern um Haltungspflicht für die Unternehmen, also schlicht und einfach um Ideologie statt Vernunft. Ideologie, besonders rotgrüne, und Vernunft stehen zueinander schon immer im konträren Verhältnis. Es ist eine unendliche Geschichte mit den Arbeitsbedingungen in Dritteweltländern, wo Kinder oft das einzige finanzielle Einkommen der Familie erwirtschaften. Bricht dieses Einkommen infolge deutscher gutmenschlicher Dummheit weg, ist noch mehr Verelendung programmiert. Das wollen die rotgrünvedrehten Gutmenschen kompensieren, indem sie das Elend der Welt milliardenfach nach Deutschland importieren. Es ist typisch rotgrüne Anmaßung, Menschen in der dritten Welt vorschreiben zu wollen, wie sie ihr Brot erwerben. Das müssen die Betroffenen schon selbst regeln oder so weiterleben, wie bisher. Herr Müller sollte die Vergabe von Entwicklungshilfe an die Verwirklichung von Programmen zur Geburtenreduzierung binden, aber soviel Einsicht in die Realität ist bei Ideologen wahrscheinlich zu viel verlangt. Kürzlich hatte der Herr ja behauptet, dass die Menschheit zwei Erden brauchen würde, wenn alle so wie wir Deutschen leben würden. Eine ideologische Parole, auf die nur numerische Analphabeten kommen können, denn bei der deutschen Fruchtbarkeitsrate von 1,3 bis 1,4 würde das das Aussterben des Homo sapiens bedeuten. Wofür Herr Müller in seiner vielfältigen Einfalt dann zwei Erden braucht, sollte er mal erklären. Nicht zu schreiben davon, wieviel Erden es bei den Fruchtbarkeitsraten rotgrüner Günstlinge brauchen würde.
Irgendwo, ich glaube in den „Tagesthemen“, habe ich einen Beitrag gesehen, in dem es um die darbende Textilindustrie ging. Es kam ein örtlicher Manager in Bangladesh zu Wort, der berichtete, dass auf Druck des deutschen Textileinkäufers eine Kläranlage errichtet werden musste, damit die giftige Farbbrühe nicht direkt in den Fluss strömt, in dem Kinder baden, die Frauen Wäsche waschen und in dem man sich die Zähne putzt. Seit der Corona-Krise fehlten das Geld und der Druck aus Deutschland, so dass man das Ding abgeschaltet habe. Wäre ich naiv und blauäugig, würde ich laut fragen, ob es nicht zuerst einmal Sache der Bangladeshi wäre, sich um ihre Umwelt zu kümmern, ob es in Bangladesh eine Regierung gibt, ob dort Gesetze verabschiedet werden und ob nicht die Bangladeshi hauptsächlich für den Zustand ihres Landes und ihrer politischen Verhältnisse verantwortlich sind.
Das Foto zum Artikel erinnert mich an einen Witz: Was ist der Unterschied zwischen einem Kuhschwanz und einem Schlips? Der Kuhschwanz verdeckt das ganze Arschloch. In diesem Sinne - gute Fotoauswahl!
@ Christrian Schulz Ja, der Kaffee war nur ein Beispiel. Hier noch ein weiteres Beispiel aus der Lebensmittelbranche: Deutsche trinken ca. 30 Liter Organgensaft jährlich. Das Konzentrat kommt überwiegend aus Brasilien. (Etwa die Hälfte der Weltproduktion kommt aus diesem Land). Wie will ein deutscher Hersteller oder die Supermarktketten wie Aldi, Lidl, Edeka oder Rewe garantieren, dass die von dem Gesetz gewünschten Sozialstandards eingehalten werden oder die auch in Brasilien gesetzlich vorgeschriebene Schutzkleidung gegen die versprühten Pestizide, Bissschutz gegen Schlangen etc. tragen. Immer noch werden BIO Orangensäfte angeboten. Ich entsinne mich an eine Reportage in der Journalisten vergeblich versucht hatten, die angeblichen BIO/ Fair trade Plantagen in Brasilien zu finden.
Ich sage nur: “Kobold”. Aber der Lieferkettenvorbehalt gilt offenkundig nicht für ausbeuterischen Importe, wenn sie in eine unserer großen Regierungskampagnen wie E-Mobilität gehören. Auch beim Export unseres giftigen Elektronikmülls nicht. Und für alles kann man Herrn Minister Müller auch nicht verantwortlich machen. Der eine sagt: “Zweierlei Maß”, der andere sagt: “Man muss da genau differenzieren.” Geheuchelte Fernstenliebe unter der moralischen Menschenrechtsflagge ist ein Übel, gegen das man energisch vorgehen muss. Ein bisschen Antikapitalismus kommt dabei durch.
Das läuft doch wieder darauf hinaus, dass von Deutschland aus in die Belange von unabhängigen Staaten eingegriffen wird. Viele dieser Gebiete waren vor 100 Jahren noch Kolonien von europäischen Staaten. Soll das am Ende etwa heißen, dass in der Regierung sich die Haltung durchsetzt, dass die Entlassung der Kolonien in die Unabhängigkeit ein Fehler war, da man in Deutschland besser weiß, was gut für diese Staaten ist? Solange man dem Iran noch Glückwunschtelegramme zur Revolution schickt, sollte man mit der aktiven Einmischung in die inneren Angelegenheiten von selbständigen Staaten zurückhaltender sein: Wenn man die Kinderehe beim Einen akzeptiert, wieso will man dem Anderen die Festsetzung und Durchsetzung des Mindestalters für Erwerbstätigkeit von außen aufzwingen?
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