Im Kampf gegen Lieferengpässe fordern die Gesundheitsminister der Länder „rasche Schritte“ für eine stärkere heimische Produktion, meldet welt.de. Derzeit seien knapp 300 Arzneien nicht lieferbar, darunter Medikamente zur Krebsbehandlung und Narkosemittel. „Ich fordere von der Bundesregierung rasche Schritte für eine verstärkte Arzneimittelproduktion in Deutschland und der Europäischen Union“, habe Bayerns Gesundheitsministerin Melanie Huml (CSU) der Welt am Sonntag gesagt. „Es ist wichtig, schnell etwas gegen die wachsende Abhängigkeit von außereuropäischen Ländern bei lebenswichtigen Arzneimitteln zu unternehmen.“ Die Anzahl der nicht verfügbaren Rabattarzneimittel habe sich nach Angaben der Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände (ABDA) in nur einem Jahr von 4,7 (2017) auf 9,3 (2018) Millionen Packungen verdoppelt. Neben Bayern würden auch Niedersachsen, Thüringen, Brandenburg und Sachsen für eine Rückverlagerung oder zumindest die Ansiedelung von zusätzlichen Fertigungsstätten in Europa plädieren, um auf diese Weise die teilweise angespannte Versorgungslage zu verbessern. „Die Verlagerung der Produktion von Wirkstoffen und Arzneimitteln nach Europa würde dabei vor allem die gewachsene Abhängigkeit von Drittstaaten mindern“, habe das Gesundheitsministerium Thüringen der Welt am Sonntag gesagt.