Eigentlich fühle ich mich klimatechnisch gesehen zur Zeit recht wohl. Ich liebe kalte, schneereiche Winter und zugleich möglichst warme, trockene Sommer, bei denen es aber ab und an auch schon mal ein bißchen regnen darf, der willkommenen Abkühlung wegen. Beides liegt für mich zur Zeit absolut “im grünen Bereich”. Nun gibt es jedoch leider Zeitgenossen, die permanent unzufrieden mit dem gerade vorherrschenden Wetter sind: “Zu waaarm, zu kaaalt!” So hört man sie permanent jammern, je nachdem, wie der berühmt berüchtigte Wettergott sich nun gerade mal entschieden hat. Dann platzt auch noch der Klimagipfel in Kopenhagen, weil sich die anwesenden Staatsmänner nicht auf eine “ehrgeizige” und “nachhaltige” Begrenzung der Erderwärmung um max. 2 (zwei) Grad Celsius einigen können. Und zu allem Überfluß spuckt dann ausgerechnet ein isländischer Vulkan namens Eyafjallajökull sämtlichen besorgten Umweltschützern auch noch unverschämterweise in die Suppe, nur weil man in Kopenhagen leider vergessen hat, die Tätigkeit der Vulkane ganz einfach per Kommuniqué für beendet zu erklären.
Sowas kommt von sowas! Doch Gott sei Dank gibt es ja angesichts dieses weitgehend selbstverschuldeten “Schlamassels” wenigstens noch eine bedeutende gesellschaftliche Institution in unserem Lande, die trotz aller Bedenkenträger sowie Klimaskeptiker nach wie vor an den entscheidenden Glaubensgrundsätzen des sogenannten “Klimawandels” festhält. Ich meine die “Evangelische Kirche in Deutschland”, kurz “EKD” genannt.
In Vorbereitung des nächsten “Evangelischen Kirchentages 2011 in Dresden” hat die “EKD” jetzt vor kurzem einen sog. “Klimawettbewerb” ausgeschrieben. (Ein Anmeldeformular sowie die Teilnahmebedingungen findet man im Internet unter http://www.kirchentag.de/klimawettbewerb). Bei diesem “Klimawettbewerb” soll es u.a. darum gehen, “mit konkreten Aktionen das Problem ‘Klimaveränderung’ zu thematisieren und Wege aufzuzeigen, wie sich die Arbeit von kirchlichen Einrichtungen so organisieren läßt, daß damit geringere Emissionen von Treibhausgasen verbunden sind als bisher.”
Infolge zunehmender Kirchenaustritte scheint der “Klimawandel” inzwischen immer mehr zu einer Art “Ersatzreligion” der Kirche(n) in Deutschland zu werden. Wenn es schon nicht gelingt, die Gläubigen mit ökologisch unbedenklichem Traubensaft statt Wein zum “Heiligen Abendmahl” in die Kirchen zu locken und dort nachhaltig bei Laune zu halten und der eine oder andere Kirchgänger bisweilen sogar textliche Unsicherheiten in Bezug auf das “Vater unser” und das christliche “Glaubensbekenntnis” offenbart, so ermöglicht der Glaube an den sog. “Klimawandel” als einer Art “Ersatzreligion” im Gegensatz dazu nicht nur ein tief verankertes Gemeinschaftsgefühl, sondern auch eine Art “Lightversion der biblischen Schöpfungsgeschichte”, getreu dem Motto:
“Der Kampf gegen den (angeblich von Menschen gemachten) Klimawandel dient letztlich der nachhaltigen ‘Bewahrung der Schöpfung’”.Allerdings: Während Jesus Christus dereinst noch aus Wasser Wein schuf, macht es die EKD mittlerweile eher umgekehrt. Da sie ihren Mitgliedern und Anhängern die vielfältigen diesseitigen Freunden ganz offensichtlich nicht so recht gönnen mag, macht sie stattdessen lieber in selbstauferlegter Askese.
Das mag auch durchaus in Ordnung sein, wäre da nicht ein deutlich sichtbarer, nahezu missionarischer Eifer, die eigenen Anhänger und Mitglieder zu weltweiten “Klimabotschaftern” zu machen und in die große weite Welt hinauszuschicken, um zum Beispiel Länder der “Dritten Welt”, die berechtigterweise nach mehr Wohlstand streben, von diesem gefährlichen Kurs durch einen nachhaltigen Appell an ihr schlechtes Gewissen in puncto “Umweltbewußtsein” abzubringen.
“Lieber nachhaltig arm und umweltbewußt als kurzfristig wohlhabend und klimaskeptisch!” So oder ähnlich ließe sich die offenbar in Aussicht genommene Botschaft des 33. Evangelischen Kirchentages 2011 in etwa vorwegnehmen.Aber vielleicht bringt die angesichts der ehrgeizigen Klimaziele der “EKD” drohende Kälte in so manchem Pfarrhaus ja langfristig auch einige führende Kirchenrepräsentanten hierzulande dazu, sich doch wieder etwas stärker als bisher um die eigentliche Verkündigung der “frohen Botschaft” zu kümmern und sich weiteren “brennenden Tagesfragen” neben dem “Klimawandel”, zum Beispiel. einer nachhaltigen Lösung der Nahostfrage zuzuwenden.
In diesem Sinne: “Es gibt nichts Gutes, außer man tut es!”
P.S.:Die drei ersten Preise des o.g. “Klimawettbewerbs” sind übrigens fünf Dauerkarten für den “Evangelischen Kirchentag 2011 in Dresden”, ein soenanntes. “brennerprobtes Kirchentagsrad” als Dienstrad für Pfarrer sowie mehrere Sachpreise aus dem “Kirchentagsshop”.
Eine Flasche Rotwein dürfte wohl leider Gottes nicht unter den zu gewinnenden Sachpreisen sein, es sei denn, er stammt aus garantiert biologischem Anbau und ist noch dazu “fair gehandelt”! “Le Chaim!” (“Wohl bekomms!”)