Sehr schöne Glosse, die der von mir sehr geschätzte Herr Ederer hier darbringt. Zusammengefasst könnte man sagen, dass die sich in Deutschland entblätternde, hysterische Öko-Religion schlicht eine fleischgewordene Neuauflage der Gegen-Aufklärung ist. Wir erinnern uns, dass nach Kant die Aufklärung der “Ausgang des Menschen aus seiner selbst verschuldeten Unmündigkeit” war. Demnach ist die Gegen-Aufklärung….
Als altgedienter Ingenieur und Ökonom habe ich diese sogenannte Energiewende von Anfang an als das bezeichnet, was sie im Kern eigentlich ist, nämlich ein totaler energiepolitischer Schwachsinn, verbunden mit einer äußerst unsozialen Umverteilung von unten nach oben ! Deshalb meinen Dank für diese Zeilen, einfach klasse! Mit allen guten Wünschen für Sie, Heinz Draheim
Vor einigen Jahren besuchte ich eine Diskussionsveranstaltung über Erneuerbare Energien. Gegen Ende des Lobliedes über die ‘klimaneutrale Solarenergie’ fragte ich, wie denn die CO2-Bilanz von Solarzellen aussehe. Großes Gelächter bei den Vortragenden. Daher meine Nachfrage, ob denn Solarzellen auf den Bäumen wachsen würden. Das Grinsen wich aus den Gesichtern der Vortragenden und ich wurde abgefertig mit der Bemerkung, daß die Produktion keine Rolle bei der Betrachtung der Klimarelevanz spielen würde. Aha. Wenn man den jeweiligen Herstellungs-, Wartungs- und Entsorgungsaufwand nicht berücksichtigt, dann werden sogar Solarpanels, Energiesparlampen und Offshoreanlagen zu Klimarettern
Alle die zu einer Energiewende beitragen wollen, Solar, Bio, Wind, BHKW, Energiedörfer und was es noch alles gibt sollten eines bedenken. Wenn die eigene Erzeugung ausfällt, soll sofort Ersatzenergie bereitstehen. Um dieses sicher zu stellen müssen andere Erzeugungsanlagen, in der Regel thermische Anlagen, bereitstehen. Diese Anlagen werden nicht eingeschaltet, wenn die eigene Anlage ausfällt, nein sie müssen am Netz mitlaufen, mit einem schlechteren Wirkungsgrad und immer bereit, Schwankungen auszugleichen, was wiederum dazu führt, daß diese Anlagen einem größeren Verschleiß unterliegen. Energie die erzeugt wird, egal von wem, muß auch transportiert und verteilt werden, dafür braucht man eine Infrastruktur, die aufeinander abgestimmt sein muß. Viele dezentrale Anlagen entlasten vielleicht die großen Transportwege , sie bilden zusammen aber auch wiederum ein Versorgungsgebiet in dem die Energie hin und her transportiert wird und vielleicht auch über größere Entfernungen transportiert werden muß. Außerdem müssen bezüglich der Netzqualität bestimmte Normen eingehalten werden, wer von den vielen Eigenerzeuger übernimmt dafür Verantwortung? Ein BHKW ist eine feine Sache, ein Gas oder Dieselmotor läuft nur dann, wenn Wärmebedarf besteht und erzeugt dabei Strom, selten gerade in der Größe des Eigenverbrauches, entweder zu viel oder zu wenig. Die Erzeugeranlagen schieben sich die Energie in ihrem Versorgungsbereich hin und her, mit der Gewissheit, bei einem ungünstigen Gleichzeitigkeits- Faktor steht ein überregionaler Versorger zur Verfügung, der Energie liefert oder abnimmt. Ähnlich ist es bei Solar und Wind, wer wirklich autark sein möchte, muß alle Verbindungen zum großen Versorgungsnetz kappen, oder akzeptieren, daß andere Reserveleistung in ausreichender Menge bereithalten. Man könnte ja zu der Einsicht gelangen zu sagen, dafür daß ich jederzeit Strom abgeben oder beziehen kann, bekomme ich einen saldierenden Zähler, meinen Überschuß bekomme ich so vergütet wie meinen Bezug, jeder profitiert davon, unbürokratisch wäre es auch, sofern das Finanzamt keine Idee dazu hat. Die Politik ist so verlogen wie die Klimaretter, man zerschlägt unter dem Deckmantel des Wettbewerbes die Stromversorger, die lukrativen Anteile wie die Transportnetze kaufen Investoren, der Staat setzt eine Netzregulierungsbehörde ein, die mit technisch widersinnigen Vorschriften hohe Investitionen vorschreibt, Steuern erhebt und dann soll alles billiger werden, das funktioniert wie bei der Wasserversorgung, da sind einige schon aufgewacht. Es sollten alle Anstrengungen unternommen werden, primäre Energie zu sparen, mit den regenerativen Energien ist das möglich, aber so lange keine Speichermöglichkeiten im großen Stil möglich sind, werden alle gebraucht. Nein, Wasserspeicher in der Größenordnung geht nicht, zu wenig Berge zu viele Gegner. Laufwasserkraftwerke, pro Staustufe am Rhein ca. 100MW, leider sind wir nicht in Sibirien. Winddräder? Hat schon jemand ausgerechnet wie viele Windräder und welche Infrastruktur man braucht, um kontinuierlich 8000h 1400MW zu erzeugen, das ist die Leistung und die Jahreslaufzeit eines AKW.
Am besten bei den Ökodiktatoren finde ich immer den Satz von “der Erhaltung der Schöpfung” (hört sich an wie der Satz von der Erhaltung der Energie, das wäre aber zu wissenschaftlich). Anscheinend befinden sie sich auf dem wissenschaftlichen Niveau der eigentlich von Ihnen gehassten amerikanischen Kreationisten und haben von der Evolution noch nie was gehört. Das zeigt sich auch in der Schlußfolgerung: Klimawandel -> Katastrophe, anstatt die Evolution zu bemühen, die sagt: Wandel -> Erfolg durch Anpassung. Die Klimahysteriker trauen der Menschheit also nicht zu, diese relativ geringe Herausforderung erfolgreich anzugehen. Wahrscheinlich deswegen, weil der wissenschaftliche Hintergrund bei diesen Leuten recht schwach ausgeprägt ist, der Fatalismus dafür umso stärker. Aber leider wird es die Ökolobby um die Grünen und Konsorten letztendlich doch noch schaffen, die Wissenschaft niederzuringen und durch Ideologie zu ersetzen. In Niedersachsen haben sie bereits damit angefangen (Liquidation von HannoverGen). In Baden-Württemberg sind sie gerade dabei, man überlegt ernsthaft, die Gymnasiallehrerausbildung auf Grund-/Hauptschulniveau zu nivellieren. Das könnte uns letztendlich doch zum gewünschten Ergebnis einer Katastrophe (wenn auch vor allem im Wissens- und Wirtschaftsbereich) führen. Die Amerikaner und Asiaten lachen sich jetzt schon ins Fäustchen.
Sogar ein Günter Ederer fällt auf die Lügen der GrünInnen herein und glaubt, dass die Kernenergie subventioniert würde oder worden wäre. Derweil zahlt alles der Betreiber, sowohl den Rückbau der Anlagen, Zwischenlager und Endlagerung (ausgenommen DDR-Altlasten). Diese haben dafür auch schon längst Rücklagen gebildet, Atomstrom ist und bleibt trotzdem super günstig. Wohl aber ist die Entwicklung der Kernenergie und ihres Brennstoffkreislaufs mit öffentlichen Fördermitteln unterstützt worden, wie jeder andere heute genutzte Energieträger auch. Dieser Förderbetrag ist aber insgesamt geringer, als das, was die EEG-Umlage eines einziges Jahres ausmacht.
Wie Herr Ederer sehr schön an dem Beispiel der Energiepolitik und konkret an der Person Alt herausgearbeitet hat, sind es genau solche Sachverhalte, die der SPD die meisten Prozentpunkte bei Wahlen kostet. Denn keine Partei neben der FDP kümmert sich so wenig um die eigene Klientel. Menschen aus der Mittel- und Unterschicht brauchen nicht in erster Linie staatliche Transferzahlungen. Es würde genügen, die unsägliche Umverteilung durch das EEG und die zahllosen indirekten Steuern und Gebühren einzuschränken. MwSt, Mineralölsteuer, Tabaksteuer, LKW-Maut, GEZ usf. treffen die unteren Enkommensgruppen hart. Im Falle der Mineralölsteuer ist das besonders dreist. Denn für den überwiegenden Teil der Arbeitsbevölkerung ist der ÖPNV keine Alternative. Ganz anders sieht die Sache bei der grünen Wählerklientel aus. Keine Partei ist derart rücksichtslos ggü. anderen Wählerschichten. Solange die einstige Arbeiterpartei der Enteignung im grünen Gewand hinterläuft, solange bleibt sie für viele ihrer Anhänger unwählbar. Selbiges gilt für die FDP und die Union. Letztlich stellt die Übernahme grüner Minderheitspositionen durch anderen Parteien einen schweren Schaden für die Demokratie dar.
Gratuliere, habe schon längere Zeit keine erfrischendere Darstellung der Misere unserer Medien gelesen. Die Beschreibung ist leider auf den größten Teil der Journalisten unserer öffentlichen Medien übertragbar.
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