Jahrelang haben Politiker zugeschaut, wie unsere gut ausgebildeten Ärzte in andere europäische Länder abwanderten. Sie wussten es, haben aber nichts unternommen. Genauso ist es mit den Facharbeitern, den Ingenieuren.. Soetwas war seit mindestens 10 Jahren bekannt.. Und jetzt diese Goldstücke mit ihren gefälschten Papieren?
Deutsche Ärzte, die schon länger hier praktizierten, wandern ab (gerade wieder zwei aus meinem Bekanntenkreis), dafür bekommen wir jetzt Ärzte geschenkt. Irgendwie muss ja das Märchen von den Fachkräften untermauert werden. Die meisten dieser Experten werden vermutlich in Kliniken unterkommen, also Einrichtungen, in denen Patienten nicht selten hilflos sind, da Akutfälle, Unfallopfer und Schwerkranke. Soll so vielleicht die Bevölkerungsstruktur noch ein wenig flotter in Richtung “soziales Experiment” angepasst werden? Ich frage ja bloß mal.
Voraussetzung für einen Studienplatz Medizin ist derzeit in Deutschland ein Abitur mit der Note 1 bis 1,xx. Ich kann mir nicht vorstellen, dass alle bei uns tätigen ausländischen “Medizinmänner” bei uns ein Abitur mit diesem Notenschnitt geschafft hätten. Solche Ärzte können wir auch mit deutschen Abiturienten produzieren, indem wir den Notenschnitt für ein Medizinstudium einfach heraufsetzen. Der Vorteil wäre zumindest, dass wir unserem Landsmann erklären könnten, wo`s weh tut. Warum machen wir es eigenen Leuten so schwer und den ausländischen so leicht ?
Ganz besonders ärgerlich erscheint diese bewußt in Kauf genommenen Fahrlässigkeit gegenüber der Bevölkerung durch die lässige Anstellungspraxis ausländischer ‘Kollegen’, wenn man sie mit der ansonsten so deutschen Gründlichkeit bei der Durchführung von Wirtschaftlichkeitsprüfungen vergleicht, die bereits ansässige Ärzte und Zahnärzte über sich ergehen lassen müssen. Aber wo ein Herr Montgomery das Röntgen der Mittelhand zur Altersbestimmung als Zumutung für einen Flüchtling bewertet, obgleich die vorgeschriebene Aufnahme der Lunge zum Ausschluß von Tuberkulose die wesentlich höhere Strahlendosis beinhaltet, muß man sich auch in der Medizin über ideologisch motivierte Handlungsweisen nicht mehr wundern.
Es ist ein Irrglaube durch die Erhöhung der Zahl der Studienplätze den Ärztemangel kompensieren zu können! Unzureichende Honorare sind ein Problem. Jahrzehntelanges Ärztebashing, Regresse, Budgetierung, mangelnde Planbarkeit, Krimialisierung des Berufsstandes, etc. sind die eigentlichen Auslöser des des Ärztemangels. Die jüngere Ärztegeneration ist schlicht nicht mehr bereit unter solchen Bedingungen in Praxen zu investieren. Da sucht man nach Alternativen, Letztendlich die Abwanderung ins Ausland.
Meine Frau arbeitet auf der Intensivstation einer grossen Klinik. Man könnte auch sagen Fabrik. Sie macht es jetzt ein dreivierteljahr, nach vorheriger Tätigkeit in einem anderen Krankenhaus auf der Intensiv. Sie ist jetzt verbrannt. Ärzte begrüßen ihre Patienten nicht, reden bei der Visite über den Patienten wie über eine Sache. Hat 3 Beatmungspatienten und darf noch die frisch operierten aus dem Aufwachraum auf die jeweiligen Stationen fahren. Hat kaum noch freie Wochenenden, das familiäre Zusammenleben wird massiv gestört. Es sind so gut wie keine privaten Aktivitäten mehr planbar. Sie hat sich auf verschiedene Stellen in andere Krankenhäuser beworben. Hauptsächlich in Fachkliniken um dem Stress zu entkommen einer Fabrik. Keine Chance trotz unglaublicher Zusatzausbildungen. Nach 30 Jahren Berufserfahrung zu teuer. Das sagt zwar keiner, ihr auch nicht, aber ich merke das. Sie war völlig verzweifelt. Wo doch angeblich Pflegemangel herrscht. Sie hat jetzt innerhalb des Krankenhauses eine Administrative Stelle gefunden, bei gleicher Bezahlung. Wo aber umfangreiche medizinische Fachkenntnisse notwendig sind. Bei einem normalem Arbeitstag, ohne Wochenenden und Feiertage. Sie schlägt drei Kreuze, ich auch. Keiner der einen direkten Partner in diesem Business hat, kann sich überhaupt vorstellen, was das bedeutet. Für die Person selbst und die Angehörigen. Ich könnte hier 400 S. schreiben und jedem hier würde es eiskalt über den Rücken laufen. Ich kann nur jedem empfehlen sich gesund zu halten. Eine Stipvesite dieser Fakultäten reicht aus, um den Glauben zu verlieren. An Deutschland sowieso und seinem Gesundheitssystems.
Hier sieht man ganz deutlich, wohin der “Bereicherungswahn” führt. Ausländische “Fachkräfte” dürfen ohne großen Qualifikationnachweis auf Kranke losgelassen werden. Es geht hier nur darum, billige Fachkräfte zu bekommen, um die Profite zu steigern. Außerdem ist es äußerst schäbig, Ärzte aus Drittstaaten anzuwerben, um hier einen Medizinermangel zu beseitigen. In den Krisengebieten, wie Syrien, Irak etc., fehlen sie dann, wo sie noch dringender benötigt werden. Für unseren Ärztemangel sind wir selbst zuständig. Wir können das Problem mit eigenen Medizinern lösen, wenn wir nur wollen und die entsprechenden Rahmenbedingungen dafür schaffen. Die erste Stellschraube ist hier der Numerus Clausus. Warum muss jemand ein Einser-Abitur haben, um einen Studienplatz zu bekommen? Nach meiner Meinung sind hier in erster Linie die Fähigkeiten in den naturwissenschaftlichen Fächern von Bedeutung, also Chemie, Physik und Biologie und Mathematik. Ob er dann auch in allen restlichen Fächern Einser hat ist zweitrangig.
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