Lieber Air Tuerkis, daß ist seit langem das großartigste was ich hier gelesen habe ! Das ich den Namen von Hayek hier nochmal lesen darf! Das Grüne und Linke Hayek überhaupt verstehen würden, wage ich zu bezweifeln, ihnen würde schon das Basiswissen fehlen. Ich habe mal einem überzeugten “Kommunisten” ein Buch von Ludwig von Mieses geborgt. Er gab es mir nach kurzer Zeit zurück mit den Worten, dies sei ja ein sehr altmodisches Buch, und die Theorie des Autors sei doch längst überholt und vom “Fortschritt” wiederlegt. Wenn er mit “Fortschritt” den Sozialismus meinte, und das hat er, musste ich ihm sogar Recht geben. Leider. Zu ihrem Thema hätte ich noch einen wunderbaren Buchtipp für sie: “Das Herz schlägt Links”, von Rainer Hank. Alles Gute für sie !
Ich war vor 10 Jahren noch Grüner Wähler. Ich habe aufgehört als die Grünen den veggi day einführen wollten. Vor kurzen begann ich mit Hayek für jedermann. Die Überlegungen von Hayek sind klar und eindeutig. Keine Nebelbomben und keine Angstmache. Alleine die Freiheit kann einem Angst machen. Ich wünsche allen Grüninnen und Grünen den Mut die Freiheit auszuhalten.
Hier, ich, ein Fan der sozialen Marktwirtschaft. Sozial ist nicht gleich Sozialismus. Das Kollektiv ist nicht gleichzusetzen mit Solidarität. Verbote und Enteignungen? Mobilität vorgeschrieben? Marktwirtschaftlich klingt das nicht. Die solidarische Krankenversicherung dagegen halte ich für unübertroffen. Die Rentenversicherung mit dem Umlageverfahren dagegen für gescheitert. Im Grunde müsste alles auf den Prüfstand, das Gute beibehalten, aus der Erfahrung der letzten Jahrzehnte lernend und optimiert in die Zukunft investierend, zum Beispiel die Rente auf mehrere Säulen verteilend. Ist schwierig und ein Minenfeld, da Profiteure den Status Q selbstverständlich beibehalten wollen und heutzutage niemand mehr Verzicht üben mag. Die fridays for future Demos sind das beste Beispiel, dort wird sinnlos gefordert ohne selbst mit bestem Beispiel voranzugehen. Verzichten sollen immer die Anderen, und warum? Damit der eigene Verzicht überflüssig wird zulasten Anderer. Völlig Gaga im Grunde und deshalb ist diese Bewegung auch schneller dem Scheitern verurteilt als Mutti mit dem SUV den Sprössling von eben dieser Demo direkt mit zum Flughafen nimmt auf dem Weg in den transatlantischen Urlaub.
F. von Hayek ist erst 1992 verstorben, er hätte also viel Gelegenheit gehabt, mal bei uns in der DDR vorbei zu schauen. Oder östlicher. Ich meine, so als Ökonom und Wissenschaftler ist man doch scharf auf Authentisches. Da kritisiert man eine Zeiterscheinung doch nicht anhand eines hundert Jahre alten Buches. Hat er nicht für nötig gehalten. Na gut, die Christen kritisieren die Gegenwart auf der Grundlage der Schriften aus dem ersten Jahrhundert. Und als zu einem politischen Vortrag genötigter DDR-Lehrling war es möglich, die Überlegenheit des Sozialismus mit einem Foto von im Westen protestierenden Gewerkschaftern zu beweisen. Details uninteressant. Die entscheidende Frage ist letztlich, wie viele Opfer die Marktwirtschaft, ob sozial oder nicht, kosten darf. Wie viele Schicksale in dem Pool der Verlierer schwimmen und auch untergehen dürfen, damit alle übrigen das ökonomisch Maximale aus dem Konstrukt der Märkte und ihrer Wirkungen heraus holen können. Auch diese Frage hat der berühmte Nobelpreisträger ja beantwortet. Indirekt freilich und etwas verschämt. Hinter dem ganzen Hochglanz und den strahlenden Gesichtern der Leistungsgesellschaft ist menschlicher Abgrund. Und das ist alles kalkuliert und normal, solange die Methode nicht in Frage gestellt wird. Das bringt mich jetzt völlig automatisch zu der Frage: Wer oder was kommt nach Trump? Wirklich seltsam.
Alles richtig, ausgenommen die “Erkenntnis” von Karl Marx, Sozialismus sei die “Diktatur der Mehrheit”. Wie bitte?????? Mehrheit?????? Natürlich nicht: Sozialismus ist und war immer nicht nur die Diktatur, sondern auch häufig die Tyrannei einer Minderheit.
Man mag über den Kapitalismus denken wie man will, einerseits ist er Triebkraft für Innovation und Fortschritt andererseits generiert er auch Prbleme. Die wirtschaftlichen Probleme der letzten zwanzig Jahre haben wir bekommen durch den entfesselten Finanzkapitalismus. Und ja Wohneigentum muss geschützt werden, darf aber nicht zum Spekulationsobjekt verkommen, denn dem Spekulanten ist es sogar egal,ob die Wohnungen leer stehen, macht er doch seine Rendite beim nächsten Verkauf. Da wird auch nichts saniert sondern der Bestand verkommt weiter, bestes Beispiel einige Stadtviertel in Berlin. Und ja man schafft dann durch Rückkauf von Häusern, in denen die Hälfte des Bestandes unvermietet ist, mehr Wohnraum. Dass diese Wohnungen vor 10 Jahren durch die Stadt aufgrund klammer Kassen verkauft wurden, das war der Fehler.Das es die Menschen dann irgendwann mit radikalen Forderungen auf die Straße treibt, sollte wohl verständlich sein, was nicht heißt, dass ich Enteignungen befürworte. Es gäbe noch viele andere Beispiele. So bin ich der Meinung, dass Infrastrukturaufgaben besser in der öffentlichen Hand geblieben wären. Wenn man jegliche Wirtschaft den freien Marktkräften überlässt, kommt es zu den Verwerfungen, die wir heute in unserem Land haben. Das der Staat dann versucht mit bestimmten Stellschrauben, Probleme zu lösen und sich dabei zu einem Regulierungsmonster entwickelt, ist der halbherzige Versuch, die Geister die er rief wieder zurückzudrängen, was natürlich ob der Komplexität der Dinge und fleißiger Lobbyistenarbeit im Hintergrund zum Scheitern verurteilt ist. Kommt dann noch Ideologie hinzu, ist das Chaos perfekt. Also so ganz hätte man den Kapitalismus seit den 80 igern nicht von der Kette lassen dürfen. Interessant dazu zu lesen auch die Bücher von Max Otte.
PS: .... was fürs “Wirtschaftsparadies” gilt gilt natürlich auch fürs ÖKO Paradies. Wenngleich hier die “Kreuzzüge” etwas später in der Menschheitsgeschichte einsetzten . Hinzu käme noch die Frage: Wie kommt eigentlich ein sich einerseits als unvollkommen bekennendes Wesen dazu(siehe die seit Jahrhunderten schriftlich hinterlegte Erkenntnis) sich andrerseits zu erdreisten sich ein Bild zu machen dahingehend wie die “vollkommene” Welt in wirtschaftlicher und ökologischer Hinsicht nicht nur jetzt sondern in alle Ewigkeit auszusehen hätte, um sodann auf dieser selbstgestrickten Prämisse Maximen für menschliches Handeln für alle abzuleiten? Also entweder ist die Einsicht in die menschliche Unvollkommenheit blanke Heuchelei oder die Prämissen irdischer “Vollkommenheit” eine logische Fehlanzeige. Bitte hier den Unterschied beachten zwischen dem bestehen auf eine “Stube” mit perfektem Klima ( meist bei nicht funktionierender Klimaanlage) und jener die man je nach Bedarf lüftet wenn sie tatsächlich stinkt. Gegen letzteres hab ich nichts einzuwenden, gegen ersteres allerdings schon. Weiterhin scheint es mir unmöglich, die Welt perfekt zu gestalten ohne sich vorher gründlich um das “Universum” d.h. die Umwelt der Umwelt zu kümmern…... Wenn überhaupt, müsste man doch am Universum als erstes ansetzen. Ich stelle daher der Kanzlerin dringend anheim, neben dem Ministerium für Umwelt noch ein Ministerium für Fragen des Universums zu gründen, sonst funktioniert das mit Klima und Umwelt physikalisch betrachtet, nämlich von Anfang an nicht wenn man es vom Ende her denkt…..
vorgestern in umserm lieben Irland gelandet. 11 Grad C, neblig, grau, Nieselregen, manchmal blinzelt die Sonne ein wenig, geht aber schnell wieder vorbei. FFF heisst fuer uns heute : Friday for fish (&chips;).
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