Vera Lengsfeld / 06.07.2021 / 11:00 / Foto: Taymaz Valley/Flickr / 60 / Seite ausdrucken

Liebe Annalena! „Jetzt“, aber richtig!

Es ist aber auch ein Leid mit den Ghostwritern. Politikerbücher machen entweder Ärger oder es liest sie keiner. Es sei denn, man lernt von Donald Trump. Hier seine Tipps für Annalena Baerbock.

Liebe Annalena,

wie ich höre, entfesseln im fernen Deutschland böse Menschen eine Schmutzkampagne gegen Dein Buch „Jetzt“. Das ärgert mich. Ich liebe schöne Frauen und will, dass Du im Oktober 2021 Bundeskanzlerin wirst. Und ich im Januar 2025 erneut amerikanischer Präsident. Dann können wir uns bei mir im Weißen Haus treffen. Bis zur Bundestagswahl musst du die Sache mit Deinem Buch deshalb unbedingt in den Griff bekommen. Hierzu habe ich ein paar Tipps für Dich.

Im November 1987 veröffentlichte ich mein Buch „The Art of the Deal“. Anders als Du, hatte ich als erfolgreicher Unternehmer keine Zeit zum Bücherschreiben. Deshalb heuerte ich einen Schreiber an, der mich ein paar Wochen lang bei meiner Arbeit begleitete. Allerdings keinen Ghostwriter, sondern den bekannten Journalisten Tony Schwartz. Ich bot ihm eine Rolle als Mitautor an.

Auf dem Titelblatt steht deshalb mein Name in großen und seiner in kleinen Lettern. Ich fand, es war ein fairer Deal von mir, ihm außerdem die Hälfte meiner Buchhonorare zu überlassen. Mit dem großen Komiker Jackie Mason zogen wir eine prächtige Buchvorstellungs-Show im Trump Tower auf. Das Buch wurde zum Bestseller. Tony Schwartz verdiente übrigens an dem Buch 1,6 Millionen Dollar. Das hat ihn zwar nicht daran gehindert, seine Schreibarbeit für mich später als seinen größten Fehler zu bezeichnen. Das Geld hat er aber gern behalten – so ist nun mal das Leben.

Damit es bei Dir mit dem Bundeskanzleramt noch klappt, kommen hier meine Tipps: Lass die bereits gedruckte Auflage „Jetzt“ einstampfen. Beauftrage einen Neudruck, auf dessen Einband Du alle Ideengeber als Autoren nennst. Teile das Honorar zwischen euch auf. Organisiere eine rauschende Buchvorstellungsparty, die eine talentierte Komiker*in vom Schlage Jackie Mason moderiert. Schließlich hast Du unter Deinen Unterstützern Talente von seinem Format. Wenn du meinem Rat folgst, klappt es im Herbst auch mit dem Bundeskanzleramt.

Ich freue mich auf unser Treffen im Weißen Haus im Januar 2025!

Viele liebe Grüße,

Dein Donald

 

Foto: Taymaz Valley Flickr CC BY 2.0

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Leserpost

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Uwe Schaefer / 06.07.2021

Noch nicht einmal, wenn es zu diesem Treffen 2025 käme, wäre die Mensch gewordene Dümmlichkeit bis dahin für mich und Deutschland zu ertragen. Außerdem, wie sollte sie dahin kommen? Bis dahin sind doch auch die letzten Ressourcen Deutschlands vernichtet.

Jürgen Fischer / 06.07.2021

Ach Frau Lengsfeld, Annalena hat doch nichtmal den Titel ihres Buches ohne abzuschreiben hingekriegt: „Jetzt“ hat schon Karl Heinz Bohrer im Jahr 2018 geschrieben (danke an Prof. Bolz für den Hinweis). Untertitel seines Werkes: „Geschichte meines Abenteuers mit der Phantasie“. Passt zu Annalenas Erguss viel besser als ihr „Wie wir unser Land erneuern“.

Ilona Grimm / 06.07.2021

@Sabine Heinrich: Liebe Frau Heinrich, Vera Lengsfeld verstehe ich schon lange nicht mehr, obwohl es auch ziemlich gute Beiträge von ihr gibt. Ihr hämisches Herumhacken auf Donald Trump passt aber m.E. gut zu ihrer „Nibelungentreue“ zur ebenfalls Trump-feindlichen CDU, der wir zu einem ganz großen (wenn nicht gar zum größten) Teil den Zustand unseres Landes „verdanken“. Ohne die hündische Treue der von „christlich“ auf „gänzlich gottlos“ umgepolten Parteigänger der Union zu Merkel hätten die verheerenden Umwälzungen in Deutschland nicht stattfinden können.

Ralf.Michael / 06.07.2021

Frau Lengsfeld, einfach köstlich und als AnnaLena-Follower selten so gelacht. Erinnert mich an die Aral-Werbund mit der blonden Kundin : ” Wo geht es nach Amerika ? ”  ;o))

Heiko Stadler / 06.07.2021

Wir schreiben das Jahr 2022. Bundeskanzlerin Baerbock plant ihre erste Dienstreise nach Amerika. Sie sitzt bereits im Regierungsairbus und gesteht dem Flugkapitän: “Ich hab tierisch Angst. Ich hab doch meinen Lebenslauf frisiert. Hoffentlich tut der amerikanische Präsident, wo ich sprechen tu, nicht merken, dass ich gar kein Abitur haben.” Der Kapitän beruhigt sie: “Ist doch halb so schlimm. Ich hab ja auch keinen Pilotenschein.”

Jens Lück / 06.07.2021

Ich habe vor einigen Jahren auch mal ein Buch geschrieben. Es hieß “Mein Kampf” und wurde vom Verlag empört abgelehnt. Auf meine Nachfrage ergab sich, dass irgendein unbekannter Autor und Wichtigtuer mein Buch angeblich schon Jahrzehnte vorher veröffentlicht hatte. Ich habe dann Klage wegen Diebstahls und Urheberrechtsverletzung gegen den österreichischen Autor erhoben. Aber mit einmal war der Mann angeblich verstorben und nicht mal seine Leiche mehr auffindbar. Aber ich habe daraus gelernt. Aus Schaden wird man eben klug. Aktuell schreibe ich ein neues Buch mit dem Titel “Das Kapital”.

H. Krautner / 06.07.2021

Ihr könnt noch so viel doofe Sachen berichten, die diese Baerbock angestellt hat und weiterhin anstellen wird. Jede macht halt das, was sie kann. Doch eines wird damit niemand verhindern, dass Annalena nach der nächsten BTW deutsche Außenministerin wird. Dafür wird die CDU schon sorgen

J.G.R. Benthien / 06.07.2021

Ich glaube nicht, dass Donald Trump sich für strunzdumme deutsche Kanzlerkandidaten m/w/d/q interessiert. Er würde auch nie unbedeutenden Würstchen jedweder Regenbogenfarbe einen Brief schreiben, weil ihm seine Lebenszeit dafür zu kostbar wäre.

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