Henryk M. Broder / 15.03.2008 / 15:01 / 0 / Seite ausdrucken

Lhasa liegt nicht in Gaza…

... und deswegen redet kein normaler Mensch, kein bekloppter Rentner und kein hysterischer Friedensaktivist von einem “Holocaust in Tibet”. Überhaupt redet kaum jemand über Tibet, von den Exil-Tibetern mal abgesehen. Dabei war Tibet seit 1911 bzw. 1913 ein unabhängiger Staat, bis die Chinesen vor fast 6o Jahren, 195o, in das Land einfielen und es sich einverleibten. Seitdem wird Tibet politisch und ökonomisch kolonialisiert, die tibetanische Kultur systematisch vernichtet. Weil aber weder die Amis noch die Zionisten der “Israel-Lobby” dahinter stecken, regt sich keine Sau darüber auf. Hinzu kommt, dass mehr als eine Milliarde potentielle VW-, Nokia- und Nestle-Kunden mit Respekt behandelt werden wollen. Deswegen konzentrieren die Gutmenschen aller Branchen und Fraktionen alle Kräfte auf die Befreiung Palästinas, das es, im Gegensatz zu Tibet,  als unabhängigen Staat nie gegeben hat (und vermutlich auch nie geben wird). Dabei ist der Dalai Lama soooooo beliebt! Weil er sooooooo friedlich ist und immer lacht. Nur Bono, Bob Geldof und Arafat sind noch beliebter. Der zweite Grund, warum Tibet den Gutmenschen an ihrem wohltemperierten Arsch vorbeigeht, ist: Die Tibeter entführen keine Flugzeuge, um sie in Hochhäuser krachen zu lassen, sie schicken keine Selbstmörder in Schulen und in Cafes und sie nehmen keine Geiseln, um sie vor laufenden Kameras zu köpfen. Selber schuld, wenn sie nicht beachtet werden! http://de.wikipedia.org/wiki/Tibet
http://wissen.spiegel.de/wissen/dokument/dokument.html?id=54453975&top=Lexikon&suchbegriff=tibet&quellen=&vl=0
Und nun zurück zum “Holocaust” in Palästina. Schauen Sie sich das hier mal an (http://www.oxfamsol.be/fr/IMG/pdf/Globo21FR.pdf) und versuchen Sie anschließend, etwas Entsprechendes über Tibet zu finden. Viel Glück!

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