Gerd Buurmann / 30.04.2020 / 11:30 / Foto: Frantisek Dostal / 16 / Seite ausdrucken

Leverkusens DisTanz in den Mai

Wichtige Information für alle Menschen, die sich vom 30. April bis zum 3. Mai 2020 in Leverkusen aufhalten. Folgende Dinge sind an diesen Tagen verboten:

– Das Mitführen von Bollerwagen für alle Menschen, die keine minderjährigen Kinder haben.

– Das öffentliche Trinken von alkoholischen Getränken.

– Das öffentliche Musizieren auf Instrumenten.

– Das öffentliche Benutzen von Geräten, die Schall erzeugen, zum Beispiel Handys.

– Das zu laute Abspielen von Musik im Auto.

Wir machen Sie nachdrücklich darauf aufmerksam, dass Sie sich massiv strafbar machen, wenn Sie in diesen Tagen am Rhein in Leverkusen mit einem Glas Wein vor sich und einer Gitarre in der Hand das Lied „Die Gedanken sind frei“ singen. 

Bleiben Sie gesund! 

Obiges steht in einer "Allgemeinverfügung zu weiteren Maßnahmen zum Zwecke der Verhütung und Bekämpfung des Coronavirus SARS-CoV-2 in der Stadt Leverkusen"  

Die Stimme eines gebürtigen Leverkuseners zu dieser Situation:

„Meine Heimatstadt ist die erste Stadt Deutschlands, die aufgrund von Corona ein Alkoholverbot verhängt. Ich schäme mich so sehr!“ (Torsten Schlosser)

In einem Gespräch mit Tapfer im Nirgendwo erklärte Torsten Schlosser, er sei so sauer über diese Entscheidung seiner Heimatstadt, dass er sofort auf Wikipedia gegangen sei, um sich dort von der Liste der Persönlichkeiten der Stadt Leverkusen zu streichen. Leider war er gar nicht drauf.

Der gebürtige Emsländer Gerd Buurmann plädiert daher dafür, dass Torsten Schlosser umgehend zum Ehrenbürger der Stadt Haselünne erklärt wird, die Stadt mit drei Schnapsbrennereien (BerentzenRoscheHeydt) und einer Entzugsklinik

NACHTRAG 1.Mai 2020: Das Verwaltungsgericht hat die erweiterten Verbote der Stadt Leverkusen rund um das verlängerte Wochenende fast vollständig gekippt. Das Gericht hat entschieden, dass die Verbote teils unzulässig sind.

Foto: Frantisek Dostal CC BY-SA 3.0 via Wikimedia Commons

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Leserpost

netiquette:

Rolf Mainz / 30.04.2020

Ganz böse Zungen behaupten, Leverkusen lasse sich ausschliesslich alkoholisiert ertragen. Und noch bösere Zungen bezweifeln sogar, dass es sich bei Leverkusen tatsächlich um eine Stadt handele, sondern lediglich um ein Chemieunternehmen.

C. Honigmann / 30.04.2020

Den Zusammenhang zwischen lauter Musik und erhöhter Seuchengefahr hat wahrscheinlich eine breit angelegte Feldstudie des RKI herausgefunden…

Jürgen Fischer / 30.04.2020

Tja, Deutschland halt, möchte man spontan ausrufen. Aber halt: auch wenn es regionale Unterschiede gibt, der Rest der Welt macht sich gerade genauso zum Corona-Affen. Wer also auswandern (“flüchten”) will, steht vor einem Problem. Schon deshalb, weil man hier nicht raus und anderswo nicht rein darf. Immerhin darf man hier noch rein, selbst wenn man hustend mit Triefnase vor der Grenze steht, solange man noch halbwegs verständlich “Asyl” krächzen kann ...

R. Kuth / 30.04.2020

Welche belastbare gesetzliche Grundlage gibt es dafür? Würde mich mal interessieren.

Rainer Niersberger / 30.04.2020

Die Erklärung ist doch ganz einfach. Alle diese Aktivitäten sind nicht selten mit unerwünschten “Zusammenrottungen”. beginnend ab 2 Personen, verbunden. So lockt der Alkoholgenuss ebenso Gleichgesinnte an, wie Musik zum gesellschaftlichen Beisammensein einlädt. Dieses wunderbare social distance ist eine nahezu ideale Rechtfertigung, praktisch Alles in der Öffentlichkeit und! im Privaten, hier muss die Ueberwachung noch optimiert werden, zu verbieten. Der Protest duerfte sich auch hier in sehr engen Grenzen halten. Falls auch der Fleischgenuss (womoeglich mit Rotwein) nicht ueberraschend eher in Gemeinsamkeit stattfinden sollte als das frugale Sojaessen waere auch der Verbot des Ersteren zu erwaegen, wegen Corona natuerlich.

Gudrun Dietzel / 30.04.2020

Ich sag’s doch: schei… Angst, daß Deutschland sich doch mal überlegt, die Revolution nicht mehr auf dem Sofa stattfinden zu lassen. Aber bei Bollerwagen haben die sich sicher vertan: Die meinten sicher Böller, Raketen oder Sprengsätze…

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