Herr (oder Frau) Resch, die meisten Bürger Schlesiens werden das wohl anders gesehen haben, denn diese waren mehrheitlich protestantisch und Maria Theresia betrieb eine rigorose Rekatholisierungspolitik, durch die z.B. viele in Böhmen lebende Deutsche nach Sachsen exilierten, aber auch zahlreiche protestantische Österreicher ihre Heimat verließen. Erst Ihr Sohn, Joseph II., liberalisierte diesen mittelalterlichen Unfug. Außerdem könnte man mal den wesentlichen österreichischen Anteil an beiden Weltkriegen erwähnen. Das friderizianische Preußen hatte mehrere Vorteile, die andere Staaten nicht hatten. 1. Eine neutrale, nicht korrupte Justiz, die den Bürgern Rechtssicherheit garantierte und 2. eine Liberalität in Glaubensdingen. DAS waren auch die Erfolgsfaktoren des alten Roms. Herr Heimkehrer, ich hatte die Erfindung der schrägen Schlachtlinie bei Alexander gegen die Perser (Issos?) verortet, aber das war ca. 40 Jahre später. Wieder was gelernt. Wobei man hier anmerken muß, daß der taktische Sinn dieser Formation, einen Flügel des Gegners durch Kräftemassierung zu überrennen, um dann die Schlachtlinie aufzurollen, in Leuthen nur bedingt zum Tragen kam. Die Widerstandskraft des schwächeren linken preußischen Flügels und die Tatsache, daß Lothringen im Blindflug unterwegs war, während Friedrich das gesamte gegnerische Heer im Blick hatte, war wohl genauso entscheidend. Und natürlich Ziethen, der hat Friedrich öfter gerettet. Wenn es den Choral von Leuthen in dieser Form gegeben hat, was ich nicht bezweifele, muß es ein ergreifender Moment gewesen sein. Es gibt wohl einen Propagandafilm aus dem Dritten Reich darüber. Den muß ich mir mal besorgen. Wenn die Nazis eins konnten, dann war es gutgemachte Propaganda, im Gegensatz zu den heutigen Pfeifen. Ich habe mal “Kolberg” mit dem alten Schimanski in der Rolle des Bürgermeisters Nettelbeck gesehen. Der war richtig gut.
Immer wieder schön zu sehen, wie sich die Christenhunde kalt machen. Zur Zeit zeigt uns der Friedensherrscher Wladimir Putin, wie’s geht. Alhamdulliläh. Und der Moslem lacht und lauscht, wies Christenblut vorüber rauscht. Der Chinese? Süß-sauer.
Friedrich war kein Atheist, sondern ein philosophischer Theist. Das nur am Rande.
@Gerd Maar: Ohne die Sicherung der Gewinne (aus seinen vorhergehenden Raubzügen) im Siebenjährgen Krieg hätte Preussen am Wiener Kongress aller Voraussicht nach auch nur am Katzentisch Platz nehmen dürfen, mit entsprechend mageren Gebietsgewinnen - wenn überhaupt.
An O.Resch: Ich bin der Meinung das man leider 1914 im Westen auch alles auf eine Karte setzte aber scheiterte. Ein Defensivtaktiker hätte das Kriegsglück vielleicht auf seiner Seite gehabt. Die Verletzung der belgischen Neutralität und seine Folgen waren sicherlich nachteilig. Die Briten stiegen ins Boot und schließlich die USA. Letztere sorgten dafür das nicht mehr Deutschland Frankreich weißbluten lies, sondern die Alliierten das mit Deutschland tun konnten. Ich würde mir auch heute Defensivtaktiker wünschen die nicht glauben das Deutschland im Baltikum, in Afrika, im nahen Osten oder im Pazifik zu verteidigen ist.
@Gerd Maar: Das wäre zu diskutieren. Meine Sicht, Preußen wurde auf dem Wiener Kongreß eher bescheiden abgefunden. Das Rheinland reine Landwirtschaft nicht gerade wohlhabend und katholisch. Nicht mal eine direkte Verbindung zu Preußen (und zum Meer auch nicht). Die damaligen gegen Preußen gemünzten Veralberungsuniformen sind heute noch im Karneval zu sehen. Preußen und die sinnlose rheinische Fröhlichkeit? (“Die Wacht am Rhein”) Ein britischer Historiker (Name ?) bezeichnete diese “Abfindung” als “Schabernak” des Wiener Kongress. Konnte keiner ahnen, wenige Jahrzehnte später wurde das Ruhrgebiet zur Goldgrube (schwarzes Gold). Die spätere gegenseitige Anerkennung oder ich schreibe mal der gegenseitige Respekt spiegelt sich heute zum Beispiel in der Namensgebung von Fußballclubs wieder. Preußen Münster oder die lateinisierte Form Borussia…
Lieber Herr Schneider, der geschlagene General in der Schlacht von Breslau war August Wilhelm von Braunschweig-Wolfenbüttel-Bevern. Die Ehefrau von Friedrich dem Großen war Elisabeth Christine von Braunschweig-Wolfenbüttel-Bevern. Die war aber nicht die Schwester von August Wilhelm, sondern „nur“ die Cousine: Beider Väter waren Brüder. August Wilhelm war mithin nicht der Schwager Friedrichs des Großen. Aber bei all den Duodezfürsten im Deutschen Reich kann man mal den Überblick verlieren;-)
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