Henryk M. Broder / 23.10.2017 / 13:59 / Foto: FruehL / 15 / Seite ausdrucken

Letzte Hoffnung Fa

Die in Zürich lebende Schriftstellerin Sybille Berg will die Demokratie in Deutschland retten, mit Hilfe des Schwarzen Blocks, einer Straßenkampftruppe, die nicht nur kleidungsmäßig an die Tradition der SS anknüpft. Mit diesem Vorschlag hat Frau Berg die Pole Position in der Anti-Fa-Bewegung erobert. Allerdings: Lässt man das Anti weg, bleibt nur das Fa übrig.

liebe sybille,

ich habe eben deinen letzten text auf SPON gelesen und bin so hingerissen davon, dass ich dir schreiben muss. du hast nicht nur 100% recht, du hast mit diesem artikel maßstäbe gesetzt. jakob augstein wird sich sehr anstrengen müssen, um jemals mithalten zu können. vor allem dieser eine satz:  

Vielleicht ist der Schwarze Block, die jungen Menschen der Antifa, die Faschisten mit dem einzigen Argument begegnen, das Rechte verstehen, die einzige Bewegung neben einem digital organisierten Widerstand, die eine Wirkung hat

ist ein meisterwerk, nicht nur satzbautechnisch, viel besser als alles, das margarete stokowski je geschrieben hat oder hengameh yaghoobifarah jemals schreiben wird, auch ich setze alle meine hoffnungen auf den schwarzen block, zumindest so lange, wie die SS nicht wieder legalisiert wird. immerhin versuchen die angehörigen des schwarzen blocks durch das tragen schwarzer uniformen an die tradition der SS anzuknüpfen.

nur in einem punkt muss ich dir widersprechen: wir können den job, die faschisten unschädlich zu machen, nicht allein dem schwarzen block überlassen. das ist eine aufgabe für die ganze volksgemeinschaft. die faschisten müssen mit stumpf und stiel ausgemerzt werden! kein mitleid darf uns dabei erweichen. diese mission zu erfüllen und dabei anständig geblieben zu sein, wird ein weiteres ruhmesblatt der deutschen geschichte werden.

ja, sybille, und eines tages wirst du deinen enkeln stolz sagen können: ich bin dabei gewesen!

in alter verbundenheit

h

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Test 45: 47236

Wolfgang Lang / 24.10.2017

Ein sybillinischer Text, an den man sich noch erinnern wird. Man glaubt es kaum, wie tief die Kolumnisten bei SPON, einer nach der anderen, sinken. Im cartesischen Koordinaten-Kreuz der Absurdität rutschen sie auf x- und y-Achse gleichermassen bedrohlich gegen Minus-Unendlich. Aber kaum einer in der Medien-Blase merkt es, weil sie alle mitrutschen. In bester Gesinnung, leider aber auch nur noch Gesinnung, ansonsten nix.

Karl Baumgart / 23.10.2017

@ Werner GeiselhartWährend ich dem Inhalt Ihres Beitrags zustimme, drängt es mich, Ihnen folgende Korrektur vorzuschlagen, und zwar im Zusammenhang mit der Akzeptierung der Rechtschreibungsregeln der deutschen Sprache: Ich schlage 'Pol Pot-Verdienstorden am Bande' bzw. Pol-Pot-Verdienstorden am Bande' vor, so wie Sie ja auch sicherlich Thomas-Mann-Straße schrieben, so Sie denn in ihr wohnten. Oder schrieben Sie tätsächliche Thomas Mann Straße?

Stefan Seifert / 23.10.2017

Es ist schon schwierig, heutzutage Satire und Realität auseinander zu halten. Als ich den Text (von Sibylle Berg) auf Twitter ohne Kenntnis der Autorin las, hatte ich spontan das Gefühl, dass hier Drogen und verdrängte psychische und/oder soziale Probleme eine Rolle spielen. Auch stellte ich mir den Autor als einen Loser vor, der es nicht vermag, sich aus der Pubertät zu lösen. Jetzt höre ich, die Autorin ist 55 und Schriftstellerin. Vielleicht handelt es sich ja um Kunst, um eine Art Kunstwelt, in der die Faschisten aufmarschieren und die Antifaschisten sich zur letzten, heiligen Schlacht rüsten. Vielleicht steht sie aber auch einfach für eine Gesellschaft, die insgesamt nicht in der Lage ist, sich aus der Pubertät zu lösen, die psychische, soziale und Drogenprobleme hat? Schaue doch ein jeder einmal kritisch in den Spiegel.

Alexandra Werner / 23.10.2017

Ich lese von Woche zu Woche die Kolumne von Frau Berg, um mich danach mit Befremden und kopfschüttelnd abzuwenden. Doch immer wieder muss ich es tun und mich von neuem über ihre irre geleiteten Gedanken aufzuregen. Dieses Mal jedoch hat sie den Vogel abgeschossen. Leider war die Kommentarfunktion bei SPON gestern schon geschlossen, es juckte mich sehr in den Fingern eine Meinung abzugeben. Wo sind die faschistischen Bewegungen, die nur herumschreien und mit denen man nicht reden kann? Die gute Frau phantasiert etwas herbei. Und diese Einfalt! Rechts = faschistisch! Frau Berg ist so was von unendlich einfältig!

Andreas Scharn / 23.10.2017

Lieber Herr Broder, ich bezweifle daß Sibylle Ihren vorletzten Satz verstehen wird!

Thomas Schmid / 23.10.2017

Lieber Herr Broder,natürlich ist es richtig, die geistig tieffliegenden Gewaltphantasien dieser Dame zu dechiffrieren und klar zu benennen. Ich danke Ihnen dafür.Auch der Vergleich mit den ebenfalls schwarzgekleideten Sturmtruppen der SS ist nicht nur richtig sondern naheliegend.Auf der anderen Seite macht die Kolumne von Frau B. aber auch deutlich, wie verzweifelt sie inzwischen ist und wie sie die bisherigen Bemühungen um Ausgrenzung und soziale Ächtung der demokratischen Rechten beurteilt. So schreiben keine Sieger oder Menschen, die sich auf der Erfolgsspur wähnen.Wer keine Argumente mehr hat, greift zu Gewalt oder empfiehlt diese aus der sicheren Deckung seiner journalistischen Betreuungsanstalt.Der Blick über die deutschen Außengrenzen macht deutlich, dass die Sache der Frau Berg in die Defensive geraten ist und der Bürger, jetzt endlich auch in Deutschland, konträre Ansichten argumentativ durchschaut, vertritt und wählt. Die Wende nach 68 ist da, der Marsch durch die Institutionen hat begonnen.Das Pendel schlägt zurück.Ihnen alles Gute und weiterhin eine allzeit spitze Feder.Thomas Schmid

Manfred Löffert / 23.10.2017

Die Sybille ist ja jetzt auch schon 55 , da kann ich verstehen, daß die gute Frau es jetzt nochmal richtig krachen lassen will.Also, Bierflasche in die Tasche und in vorderster Reihe im Schwarzen Block mitlaufen. Mann, ist das geil. G 20 , TTIP oder jetzt mal AfD ; ein Anlass und ein Feindbild findet sich immer.Jetzt mal im Ernst. Ich habe mir den SPON-Artikel 2 mal durchgelesen und bin mir immer noch nicht sicher, ob die Frau Berg das alles nur satirisch gemeint haben könnte.

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