Besonders erfreulich sind Leserkommentare, die eigentlich selbst eigene kleine Texte sind. Und damit sie nicht alle in der Menge untergehen, veröffentlichen wir an dieser Stelle regelmäßig den „Leserkommentar der Woche“.
Diesmal ist es ein Kommentare zu Martin Todens Beitrag „Die Gell-Mann-Amnesie“
Gustav Ganz schreibt:
Danke für diese famose Zusammenfassung eine Phänomens, das ich täglich hautnah erlebe: meine Frau ist MSM-Konsumentin, z.B. “tagesschau”, “ZEIT”, zuweilen sogar noch Schlimmeres, wie z.B. die “SZ”. Sitze ich neben ihr auf dem Sofa, kann ich zu fast jeder Meldung in der “tagesschau” einen Kommentar geben und ihr darlegen, was daran falsch, verdreht, manipulativ ist. Aber: sie will es nicht hören und nicht wissen. Im Gegenteil: sie hält mich für von finsteren Mächten und “rechter” Desinformation beeinflusst. Mit Fakten und Argumenten komme ich dagegen nicht an. Also bleibe ich fern, wenn sie “tagesschau” oder “heute” sieht, denn schweigen ist mir angesichts der unverfrorenen, hanebüchenen Manipulation und Propaganda nicht möglich. Da wir uns nun schon einige Jahrzehnte kennen und lieben weiß ich, was sie bewegt: sie möchte sich sicher fühlen in der Welt, möchte Vertrauen in die sie umgebende Ordnung und die “Autoritäten” haben können. Sie hofft, dass auch ihre Mitmenschen, die Medien und die Politik so wohlmeinend sind wie sie es ist. Ein Blick hinter die Kulissen und den Propagandanebel könnte dieses Vertrauen zutiefst erschüttern und das würde ihr Lebensgefühl stark beeinträchtigen. Deshalb will sie glauben, was ihr von MSM und Politik serviert wird. Liest sie die “ZEIT” wird es besonders deutlich: es ist Weltbild-Bestätigungs-Prosa, zur Ablenkung, Beschwichtigung, Beruhigung.
Zum Hintergrund: Leserkommentare dienen nicht nur dem Gedankenaustausch, sondern ergänzen mitunter die dazugehörigen Texte um neue Aspekte und geben ein Bild der Stimmungslage. Leserkommentare sind dabei nicht repräsentativ für die Leserschaft, viele Achgut-Leser stehen beispielsweise im Berufsleben und haben gar keine Zeit oder haben Scheu, sich öffentlich zu äußern. Umso mehr freuen uns sachliche und im Ton konziliante Zuschriften, die entsprechend unserer Netiquette ruhig kritisch sein können, aber nicht verletzend sind. Die Redaktion freut sich dabei ganz besonders über Kommentare, die eigentlich selbst eigene, kleine Texte sind.