Redaktion / 11.01.2025 / 13:00 / 3 / Seite ausdrucken

Leserkommentar der Woche: Sinnbefreit, aber mit Haltung

Besonders erfreulich sind Leserkommentare, die eigentlich selbst eigene kleine Texte sind. Und damit sie nicht alle in der Menge untergehen, veröffentlichen wir an dieser Stelle regelmäßig den „Leserkommentar der Woche“.

Diesmal ist es ein Kommentar zu Cora Stephans Beitrag: „Toxische Weis(s)heit: Opportunisten als Frühwarnsystem“, in dem sie erklärt, dass man einen kommenden Machtwechsel an der sich ändernden Weltsicht von Opportunisten erkennt.

Lutz Herrmann schreibt:

Dann brauchen wir auf einen Berufsstand nicht zu hoffen. Die deutschen Journalisten halten dem alten Regime noch dann die Treue, wenn kein Stein mehr auf dem anderen steht. Kann sich noch jemand an das sehr spezifische deutsche Ende des Corona-Theaters erinnern? Die Bundesgesetzgebung war ausgelaufen und in Ermangelung der jeweiligen Paragraphen im Infektionsschutzgesetz gab es überhaupt keinen Grund mehr für Maßnahmen. Einige wenige Unverbesserliche kamen in den letzten Tagen aber auf die Idee, das könne man noch in Gebäuden der öffentlichen Hand über das Hausrecht weiterhin anordnen. Ja genau, Bürgermeister und Landräte und erste Kreisbeigeordnete könnten doch per Hausrecht die Maskenpflicht und die G-Regeln weiterhin festschreiben. Solche Artikel hat man damals anno 2022 in quasi jeder Zeitung gelesen. Der Journalist als solcher hatte sein Herz für die Maske entdeckt und konnte mehr nicht davon lassen. Und so kam es auch. Fast jeder Bürgermeister und Landrat hatte seine eigene Version der Coronamaßnahmen über’s Hausrecht eingeführt. Privat hat sich keiner der Herren und Damen dran gehalten. Wozu auch? Als bei mir zuhause die Traditionself der Frankfurter Eintracht ein Gastspiel in der Provinz absolvierte, hatte kein Politiker eine Maske auf und auch keinen Abstand zu den Mitmenschen eingehalten. Im Rathaus hat man Paniktheater gespielt, aber doch nicht im Vereinsheim. Corona war damals schon sehr situationsabhängig. Ich war selbst dort anwesend. Mein Sohn war Einlaufkind. Jetzt darf man aber mal raten, wer am Sportplatz als einzige Person eine Maske trug trotz frühsommerlichen Temperaturen. Wer war das wohl? Genau, die Frau von der Presse. Mit Kamera und FFP2-Maske an der frischen Luft. Völlig sinnbefreit, aber mit Haltung.

 

Zum Hintergrund: Leserkommentare dienen nicht nur dem Gedankenaustausch, sondern ergänzen mitunter die dazugehörigen Texte um neue Aspekte und geben ein Bild der Stimmungslage. Leserkommentare sind dabei nicht repräsentativ für die Leserschaft, viele Achgut-Leser stehen beispielsweise im Berufsleben und haben gar keine Zeit oder haben Scheu, sich öffentlich zu äußern. Umso mehr freuen uns sachliche und im Ton konziliante Zuschriften, die entsprechend unserer Netiquette ruhig kritisch sein können, aber nicht verletzend sind. Die Redaktion freut sich dabei ganz besonders über Kommentare, die eigentlich selbst eigene, kleine Texte sind.

Foto: Bildarchiv Pieterman

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Leserpost

netiquette:

Gerdlin Friedrich / 11.01.2025

Nibelungentreue ohne Nibelungen.  Dem geschworen, in alter Tradtion, dessen Lied gesungen.            

Holger Kammel / 11.01.2025

Nicht vergessen, Sarah Bossetti und der Vergleich mit dem Blinddarm für Querdenker. Fast wortgleich mit einem hohen SS- Offizier über Juden. Satire.  Böhmermann und “Kinder sind das gleiche, wie Ratten in der Pestepidemie.” Satire!  Volksverhetzung? Ah, ja, Julius Streicher konnte sich wohl damit nicht herausreden. Ein Grund, die ÖFF-Beiträge zurückzufordern. Vor Gericht, ohne Aussicht auf Erfolg, Aber mit Aussicht, die Volksgerichtshöfe bloßzustellen. Habarth, der Spulwurm aus Merkels fettem Arsch. Das berühmte Abendessen im Kanzleramt. Eine Partei trägt ihre Meinung mündlich vor, der anderen Partei wird das verweigert So doof und rechtsbrechend wäre ja noch nicht mal Freisler vorgegangen.

Thomas Szabó / 11.01.2025

Opportunisten sind der zuverlässigste Menschenschlag. Sie stellen sich stets zuverlässig an die Seite der Macht. Trump gewann die US-Präsidentenwahl, Meinungsfreiheit ist plötzlich nicht mehr Nazi. Die Lehre aus der Geschichte: Man braucht nur einen starken Diktator, um die Meinungsfreiheit durchzusetzen: “Ich ordne hiermit die Meinungsfreiheit an!” “Jawohl mein Führer! Meinungsfreiheit! Zu Befehl!”

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