Redaktion / 21.12.2024 / 13:00 / 7 / Seite ausdrucken

Leserkommentar der Woche: Merz steht Ulbricht näher als Adenauer

Besonders erfreulich sind Leserkommentare, die eigentlich selbst eigene kleine Texte sind. Und damit sie nicht alle in der Menge untergehen, veröffentlichen wir an dieser Stelle regelmäßig den „Leserkommentar der Woche“.

Diesmal ist es ein Kommentar zu Dirk Maxeiners Sonntagsfahrer: Im Nachtexpress mit Habeck, Merz und Scholz“.

Arnd Stricker schreibt:

Es ist wirklich beängstigend, wie die „Verteidiger“ der Demokratie, diese immer weiter aushöhlen und beschädigen. Das neue Politbüro aus CDU, Grünen und SPD, das sich abspricht, was im Parlament besprochen und beschlossen werden darf, bei dem die CDU lieber weiter das Falsche macht, als das Richtige durch die „Falschen“ beschließen zu lassen, bei dem das Abstimmungsergebnis vorher inkl. der JA- und Nein-Stimmen feststehen muss (keine Zufallsmehrheiten), macht sich jetzt daran, auch den Wahlkampf ein bisschen mehr in Einheitsrichtung à la DDR zu schieben, in dem schon einmal festlegt wird, was man wie sagen darf und was aufrechte Bürger zu wählen haben. Politische Auseinandersetzung findet nur noch im vorher festgeschriebenen Rahmen statt, auf keinen Fall eine Politikwende. Die hätte die CDU bewirken können, in dem sie jetzt ihre Anträge zur Abstimmung ins Parlament einbringt, zumal das an der Wahlurne wahrscheinlich der CDU ein paar Prozentpunkte auf Kosten der AfD gebracht hätte. So kommt ein Wendeprogramm von der CDU, das nach der Wahl in der Versenkung für ein Weiter-So verschwinden wird. Deutschland geht weiter den Bach runter. Vielleicht sollte man antizyklisch nach Argentinien auswandern, wo der Präsident nach Meinung von Merz das Volk mit Füßen tritt, indem er ihnen mehr Freiheit gibt. Adenauer hat einmal gesagt: „Wir wählen die Freiheit“, Ulbricht: „Es muss demokratisch aussehen, aber wir müssen alles in der Hand behalten“. Merz steht Ulbricht näher als Adenauer.

Zum Hintergrund: Leserkommentare dienen nicht nur dem Gedankenaustausch, sondern ergänzen mitunter die dazugehörigen Texte um neue Aspekte und geben ein Bild der Stimmungslage. Leserkommentare sind dabei nicht repräsentativ für die Leserschaft, viele Achgut-Leser stehen beispielsweise im Berufsleben und haben gar keine Zeit oder haben Scheu, sich öffentlich zu äußern. Umso mehr freuen uns sachliche und im Ton konziliante Zuschriften, die entsprechend unserer Netiquette ruhig kritisch sein können, aber nicht verletzend sind. Die Redaktion freut sich dabei ganz besonders über Kommentare, die eigentlich selbst eigene, kleine Texte sind.

Foto: Bildarchiv Pieterman

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Leserpost

netiquette:

Walter Weimar / 21.12.2024

“Merz steht Ulbricht näher als Adenauer”. Ich denke Merz kennt weder den einen noch den anderen in ihrem Wesen. Und so ähnlich geht es dem gemeinen CDU-Wähler. Das Personalangebot bei den Parteien der Nationalen Front ist eben wie beim Kaspertheater, überschaubar.

Franz Klar / 21.12.2024

“Politische Auseinandersetzung findet nur noch im vorher festgeschriebenen Rahmen statt….”. Kennt man aus Rußland & Co , aber ich habe gar nicht mitbekommen , daß AfD und Wagenknechte Redeverbot hätten . Warum berichtete Achgut nicht darüber ?

sybille eden / 21.12.2024

Ist vielleicht Merzels heimliches Vorbild Franz von Papen ?

Thomas Szabó / 21.12.2024

Danke für diesen treffenden Leserkommentar.

Benedictus Zweifel / 21.12.2024

Freie Entscheidungen der Abgeordneten: Die Abgeordneten erhalten von den Wählerinnen und Wählern den Auftrag, ihr Amt als Vertreter/innen des ganzen Volkes auszuführen. Dabei sind sie weisungsfrei. Schon das Wort “Koalitions- ZWANG” ist vorsätzliche (mit Wissen und Wollen) Ankündigung entgegen dem Grundgesetz zu handeln und es dann auch zu tun. Rechtsstaat: Schon lange nicht mehr existent.

Josef Aßhauer / 21.12.2024

Auf mich und viele Leute wirken die Äußerungen des Wahlkämpfers Merz schrullig und von der Realität entrückt, auf seine Wunschpartner wirkt das sicher ganz anders. Herr Habeck und Herr Scholz wissen es sicher zu schätzen, dass der gekränkte Herr Merz jetzt, da er seinem Ziel immer näherkommt, viel umgänglicher und vernünftiger wird. So wird für das etablierte Milieu alles gut. Herr Merz wird Bundeskanzler, die SPD erneut Regierungspartei, die Grünen bestimmen die Politik, die NGOs werden mit Geld versorgt und die Wertschöpfung in Deutschland mit all ihren inakzeptablen Folgen wie Emissionen, sicherer Gesundheitsvorsorge, Urlaub, importiertem Obst, selbst bestimmter Mobilität und anderem Schnickschnack für Normalos wird ein Ende haben. In der neuen Legislaturperiode wird das nicht reformierte Fernsehen eine Siegesfanfare nach der anderen anstimmen:  Weitere Kraftwerke wurden abgestellt, 8% weniger Auslandsreisen gegenüber Vorjahr, 12 % weniger Bratwürste in Stadien der Bundesliga verkauft, Automobilabsatz ging um 16 % zurück, Wartezeit auf Operationen verdreifacht usw.  Und das Jahr für Jahr 4 Jahre lang. Da lässt sich einiges erreichen, um zu beweisen, dass man kein Populist ist und auf der richtigen Seite steht.

Curt Handmann / 21.12.2024

Satz für Satz: ZUSTIMMUNG!

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