Redaktion / 04.11.2023 / 13:00 / 6 / Seite ausdrucken

Leserkommentar der Woche: Juden/Palästinenser-Framing

Besonders erfreulich sind Leserkommentare, die eigentlich selbst eigene kleine Texte sind. Und damit sie nicht alle in der Menge untergehen, veröffentlichen wir an dieser Stelle regelmäßig den „Leserkommentar der Woche“.

Leserkommentare dienen nicht nur dem Gedankenaustausch, sondern ergänzen mitunter die dazugehörigen Texte um neue Aspekte und geben ein Bild der Stimmungslage. Leserkommentare sind dabei nicht repräsentativ für die Leserschaft, viele Achgut-Leser stehen beispielsweise im Berufsleben und haben gar keine Zeit oder haben Scheu, sich öffentlich zu äußern. Umso mehr freuen uns sachliche und im Ton konziliante Zuschriften, die entsprechend unserer Netiquette ruhig kritisch sein können, aber nicht verletzend sind. Die Redaktion freut sich dabei ganz besonders über Kommentare, die eigentlich selbst eigene, kleine Texte sind.

Und damit diese entsprechend gewürdigt werden, veröffentlichen wir an dieser Stelle regelmäßig den „Leserkommentar der Woche“. Diesmal ist es ein Kommentar von B. Ollo zu Reinhard Mohrs Beitrag Ein Platz für Juden.

Es gibt einen grundsätzlichen Unterschied in der öffentlichen Darstellung/Zuschreibung der Situation der Juden und selbiger der „Palästinenser“, die man logisch schwer erklären kann. „man“ von Israel (und den Juden dort), wird und wurde hinlänglich bekannt dem Staat und Volk die Rolle des Unterdrückers und Vertreibers zugeschrieben. Bei den Palästinensern verhält es sich umgekehrt. Palästinenser sind angeblich überall und egal wo sie leben, Unterdrückte und Flüchtlinge. Das ist die Mutter allen „Framings“, es hat mit der Realität nichts zu tun, gerade wenn man gleiche Maßstäbe ansetzt. Das sollte man geraderücken. – Fakt ist: Israel ist vor allem der Staat der Flüchtlinge, der verfolgten Juden aus aller Welt und ganz vorne aus dem arabischen, persischen und muslimischen Raum. Juden aus der ganzen Welt sehen auch gerade heute noch Israel als ihre Zuflucht vor Diskriminierung und Verfolgung. Die „Palästinenser“ auf der anderen Seite, von denen die wenigsten selbst Flüchtlinge sind, die in den Autonomiegebieten leben, haben die erklärte Absicht, die Juden aus Israel und aus allen muslimischen Ländern zu vertreiben. Man sollte niemandem die umgekehrte Darstellung durchgehen lassen. Man kann nicht überall bestimmte Menschen vertreiben, verfolgen, bedrohen, deren Zuflucht auslöschen wollen, aber gleichzeitig behaupten, man würde von ihnen verfolgt und wäre selbst ein Flüchtling. Und um etwas zurückzubekommen, müsste man erst einmal nachweisen, dass man überhaupt einen Rechtsanspruch darauf hat. Wer von den Muslimen weltweit, von Iran über Türkei bis Jordanien kann überhaupt irgendeinen persönlichen Anspruch nachweisen? Und wer aus der direkten Region könnte es nach mehreren Kriegen und nachdem man dort selbst versucht hat, allen Juden deren rechtmäßige Ansprüche zu nehmen? Wer mit der Absicht Krieg erklärt, erklärt für den Fall des Verlierens bereits seinen Verzicht. Wer damit nicht klar kommt und immer weiter Krieg führen will, ist schon gar kein Flüchtling.

Foto: Bildarchiv Pieterman

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Leserpost

netiquette:

Thomas Szabó / 04.11.2023

@ Stefan Riedel: Danke. Wir sollten den Kulturmarxisten ihre Nazikeule, Faschismuskeule, Rassismuskeule, Antisemitismuskeule aus der Hand reißen und sie damit verprügeln. Nun ist offenbar, dass nicht wir die Nazis, Faschisten, Rassisten, Antisemiten sind, sondern die “antifaschistischen” Linken und ihre muslimischen Schützlinge. Wir sind keine Nazis, schließlich töten wir keine Juden. Wer tötet den Juden? Wer sind denn die Nazi-Sympathisanten?

Peter Krämer / 04.11.2023

Ägypten, Jordanien, Syrien, Libanon - keines der israelischen Nachbarländer lässt Menschen aus dem Gazastreifen oder ins Land. Man wird wohl wissen, warum. In Deutschland wären sie als Schutzsuchende willkommen.

Stefan Riedel / 04.11.2023

@Thomas Szabó / 04.11.2023, perfekt auf den Punkt gebracht. Chapeau! Das ist das perfide am westlichen Antisemitismus von heute. Er wurde in das allgemeine Opfer Täter Schema (Jan Fleischauer) eingemeindetet ( hier das weiße, reiche Israel und dort diese armen, nicht weißen Palästinenser ) Wer marschiert denn heute auf den Straßen von Berlin oder New York? Etwa diese seit Generationen an Schulen und Univerblödungsanstalten (kultur-)marxistisch-leninistisch abgerichteten “Intellektuellen”? Er ist und bleibt aber der ewige Antisemit. Und die Hamas-Bestien haben keine Existenzberechtigung.

Nico Schmidt / 04.11.2023

Liebe Achse, der perfekte Beitrag! Große Klasse. Mfg Nico Schmidt

Jens Lück / 04.11.2023

Perfekt auf den Punkt gebracht. Chapeau!

Thomas Szabó / 04.11.2023

Unterdrücker - Unterdrückte, Verfolger - Verfolgte, Flüchtlinge, Ausgebeutete - Ausbeuter, Kolonisten - Freiheitskämpfer… Kapitalisten - Proletarier… Über all diese Begriffe ist folgendes zu sagen: 1.) Sie werden im Sinne des Marxismus-Leninismus geframt. 2.) Sie werden von den Personen, Subjekten, Fakten unabhängig angewandt. Die Rollen wie Unterdrücker - Unterdrückte werden faktenunabhängig bestimmten Personen, Personengruppen, Kulturen, Ethnien, Religionen zugeschrieben. Die Rollenverteilung insinuiert eine fixe Zuschreibung wie jüdische Kapitalisten - palästinensische Proletarier, weiße Rassisten - schwarze Antirassisten. Der Marxismus-Leninismus auf einer rassistischen Grundlage. Siehe: Black Lives Matter, Wokeness, Postkolonialismus, Critical Whiteness, etc. Die politische Linke verklärt die zivilisatorischen Versager der Welt zu den “neuen Proletariern” und schwingt sich zur Anführerin des allerneuesten Klassenkampfes - Rassenkampfes auf. Marx, Engels, Lenin, Adolf, Osama schunkeln im Grabe fest umschlungen und singen gemeinsam ihre alten Kampflieder, vom Horst-Wessel-Lied bis zur Internationale. (Joe Biden applaudiert senil grinsend, während Nancy Pelosi das Nachttöpfchen wechselt.)

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