Besonders erfreulich sind Leserkommentare, die eigentlich selbst eigene kleine Texte sind. Und damit sie nicht alle in der Menge untergehen, veröffentlichen wir an dieser Stelle regelmäßig den „Leserkommentar der Woche“.
Diesmal ist es ein Kommentare zu Cora Stephans Beitrag „Toxische Weis(s)heit: Über Kriegstüchtigkeit und woran sie scheitert“
F. Güttler schreibt:
Alles in allem ein guter Beitrag. Danke dafür. Dennoch ist ein kleiner Fehler unterlaufen. Zitat: „Vor allem aber fehlt die Heimatfront in den Überlegungen des Verteidigungsministers.“ Als Beispiel nennen Sie dafür die Nahrungsmittelversorgung der Bevölkerung. Das ist aber nicht in der Verantwortlichkeit des Verteidigungsministers. Wenn es um Kriegsvorsorge geht, unterscheidet man die militärische und die zivile Verteidigung. Die Militärische Verteidigung ist Sache des Verteidigungsministers. Sie umfasst alles, was notwendig ist für die Einsatzbereitschaft der Bundeswehr. Natürlich gehören da auch Verwaltung und Versorgung eine Rolle. Maßnahmen zum Schutz der Bevölkerung vor Kriegseinwirkungen gehören zur zivilen Verteidigung. Dazu gehört die Notversorgung mit allen notwendigen Gütern. Dazu gehören aber auch Schutzmaßnahmen vor Kriegsfolgen. Genau dafür betreibt der Bund das THW (Zivilschutz). Natürlich werden auch im Krieg Einheiten des Katastrophenschutzes (Länder) zum Einsatz gebracht. All diese Maßnahmen der zivilen Verteidigung liegen nicht in der Zuständigkeit des Verteidigungsministers. Die liegen ind der Zuständigkeit des Innenministers, derzeit einer Innenministerin. Wenn wir also über Heimatfront reden, besser wäre der zutreffende Begriff „zivile Verteidigung“, dann sollten wir unseren Blick auf Nancy Faeser richten. Ich glaube aber nicht, dass die das überhaupt weiß. Auch der Wirtschaftsminister hat da Aufgaben. Der muss beispielsweise Unternehmen verpflichten, bestimmte Güter für die Kriegswirtschaft zu produzieren. In Krise und Krieg kann das tatsächlich per Leistungsbescheid angeordnet werden.
Zum Hintergrund: Leserkommentare dienen nicht nur dem Gedankenaustausch, sondern ergänzen mitunter die dazugehörigen Texte um neue Aspekte und geben ein Bild der Stimmungslage. Leserkommentare sind dabei nicht repräsentativ für die Leserschaft, viele Achgut-Leser stehen beispielsweise im Berufsleben und haben gar keine Zeit oder haben Scheu, sich öffentlich zu äußern. Umso mehr freuen uns sachliche und im Ton konziliante Zuschriften, die entsprechend unserer Netiquette ruhig kritisch sein können, aber nicht verletzend sind. Die Redaktion freut sich dabei ganz besonders über Kommentare, die eigentlich selbst eigene, kleine Texte sind.