Redaktion / 13.07.2024 / 14:00 / / Seite ausdrucken

Leserkommentare der Woche: Extreme E-Auto-Subventionierung

Besonders erfreulich sind Leserkommentare, die eigentlich selbst eigene kleine Texte sind. Und damit sie nicht alle in der Menge untergehen, veröffentlichen wir an dieser Stelle regelmäßig den „Leserkommentar der Woche“.

Diesmal sind es gleich drei Kommentare zu Dirk Maxeiners Beitrag: Habeck subventioniert Monsterdienstwagen.

Stephan Bujnoch schreibt: Als ehemaliger Automobiler (München) darf ich sagen, daß ich seit etwa dreißig Jahren das gleiche Liedchen höre, ... wir sind mit unserer neuen Batterie kurz vor dem Durchbruch ... Und wenn dann der “Durchbruch” kommt, stellt man fest, daß es maximal ein Brüchleinchen ist, wenn man die leistungsspezifischen volumetrischen und gravimetrischen Wirkungsgrade anschaut. Marginale Verbesserungen, aber kein Meilenschritt. Winfried "Mao" Kretschmann & Co. sind im klassisch altgriechischen Wortsinn als idiotäs zu bezeichnen, also als Laien, gemeine Leute, Nichtkenner und Stümper. Und diese attributiven Zuordnungen haben die sich redlich verdient, weil sie intellektuell hartleibig sich weigern, die Realität zu akzeptieren: Ladezeiten, Ladekosten, extremer Winter- und Sommerbetrieb, Fzg. Gewicht, Speichervolumina, Speicherlebensdauer, Speicher Ersatzbeschaffungskosten - alles problembeladen und/oder schlechter als beim Verbrenner. Allein der Umstand, daß der Absatz ohne massive Subventionen nicht möglich ist, zeigt jedem Politiklaien, daß es sich hierbei um keine ökonomisch gängige Lösung handelt. Aber das ist diesen moralinsauren Bessermenschen egal. Daß Ökonomie grundsätzlich der Darwin’schen Entwicklungstheorie folgt - geschenkt. Aber, es bleibt dabei: das Bessere ist des Guten Feind. Beweis? Die Kaufsubventionen. Nur solange der Preis durch dieses staatliche Geldverbrennen “gesenkt” ist, werden E-Autos nennenswert gekauft. Sobald die Subvention weg ist bricht der Absatz ein.

Matthias Müller schreibt: Das, was Habeck angekündigt hat, ist nichts weiter als die Wiedereinführung der alten E-Auto-Subventionierung durch die Hintertür, denn bisher wurden mind. 75% der E-Autos von Unternehmen gekauft bzw. geleast. Die Subventionierung ist dann zukünftig sogar noch extremer. Ebenso für die Dienstwagenfahrer. Die suchten sich ja ein E-Auto als Dienstwagen aus, weil sie monatlich lediglich 0,5% des Neuwagenwertes als “Geldwerten Vorteil” versteuern mußten, anstatt 1% beim Verbrenner. Nun soll das sogar noch auf 0,25% reduziert werden, dadurch erhöht sich der Netto-Lohn bei einem E-Auto-Dienstwagenfahrer um bis zu 5.000,– € pro Jahr gegenüber einem der einen Benziner oder Diesel fährt. – Der Leidtragende ist natürlich der normale Bürger, der diese neue Milliarden-Subventionierung quer-finanzieren muss, z.B. durch die Erhöhung der Umsatzsteuer für Fleisch- und Fleischwaren und Geflügel von 7 auf 19% (jährliche Mehreinnahmen des Staates ca. 10 Mrd. €) oder weitere Erhöhung der C02-Steuer oder Energiesteuer – sprich durch noch weitere Erhöhung der Kraftstoffpreise sowie der Gas- und Heizöl-Preise. Laut unserem Landwirtschaftsminister Özdemir wird das der Verbraucher aber gar nicht merken, so wie ihm auch die ganze “Energiewende” nur “eine Kugel Eis” kosten sollte. Inzwischen kostet sie mit allen ihren Auswirkungen insgesamt etwa eine Kugel Eis – aber pro Stunde.

D. Kempke schreibt: Batteriefahrzeuge werden sich nur dann durchsetzen, wenn sie ein akzeptables Preis-/Leistungsverhältnis aufweisen. D.h. im Massenmarkt benutzbare Fahrzeuge für deutlich unter 20k Neuwagenpreis. Diese Autos sind seit Jahren angekündigt, aber kein Autohersteller bietet sie an. Kein VW, kein Tesla und auch nicht die gefürchteten Chinesen, die sich dazu entschlossen haben, ihre günstigen Batterieautos vom Heimatmarkt lieber dort zu lassen und in Europa entweder nur teure Oberklassenfahrzeuge anzubieten, oder die billigen E-Autos zum doppelten Preis wie daheim. Und übrigens: Die auf Halde produzierten Batteriekisten werden eben nicht mit großen Rabatten losgeschlagen. Rabatte bekommt man nur auf Verbrenner. Die Batteriepanzer (Bsp: VW ID.4, ein Mini-SUV mit Größe eines Golfs, wiegt 2,2t Leergewicht - bei normaler Batteriegröße für offiziell 550km - mit nur 500kg Zuladung und kostet 55k; es gibt keine nennenswerten Rabatte) werden eisern ohne Rabatte angeboten. Keine Ahnung was das bringen soll. Die kauft kein Mensch, außer als Firmendienstwagen. Das Alles könnte natürlich was damit zu tun haben, dass Batterieautos mit akzeptablen Reichweiten von real mind. 400km sich nicht unter 45-50k verlustfrei verkaufen lassen. Und die angeblichen Batteriefortschritte sind glatte Lügen. Es werden einfach immer mehr Zellen in die Autos gestopft damit man die offiziellen Reichweiten Richtung 600km (real dann eher 400km) drücken kann, weil erst da die Akzeptanzgrenze für den Massenmarkt liegt. Deswegen wiegen die Kisten ja alle >2t und mindesten 700kg mehr als ein vergleichbarer Verbrenner.

 

Zum Hintergrund: Leserkommentare dienen nicht nur dem Gedankenaustausch, sondern ergänzen mitunter die dazugehörigen Texte um neue Aspekte und geben ein Bild der Stimmungslage. Leserkommentare sind dabei nicht repräsentativ für die Leserschaft, viele Achgut-Leser stehen beispielsweise im Berufsleben und haben gar keine Zeit oder haben Scheu, sich öffentlich zu äußern. Umso mehr freuen uns sachliche und im Ton konziliante Zuschriften, die entsprechend unserer Netiquette ruhig kritisch sein können, aber nicht verletzend sind. Die Redaktion freut sich dabei ganz besonders über Kommentare, die eigentlich selbst eigene, kleine Texte sind.

Foto: Bildarchiv Pieterman

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