Besonders erfreulich sind Leserkommentare, die eigentlich selbst eigene kleine Texte sind. Und damit sie nicht alle in der Menge untergehen, veröffentlichen wir an dieser Stelle regelmäßig den „Leserkommentar der Woche“.
Diesmal sind es zwei Kommentare zu Peter Grimms Beitrag: „Die Bauernproteste rollen in den Wahlkampf“.
Thomas Ebs schreibt:
Ich habe volles Verständnis für die Bauernproteste, nur eine Bitte habe ich: Macht nicht die billigen Lebensmittel bei Aldi und Lidl für die Probleme der Bauern verantwortlich! Verantwortlich für die Existenznot der Bauern ist der bürokratische Wahnsinn aus Brüssel und die Unterwerfung der Altparteien unter die EU. Die EU-Schikanen gegen die Landwirte sind eine himmelschreiende Ungerechtigkeit. Sie haben zur Folge, dass außereuropäische Lebensmittel mit dem Flugzeug eingeflogen werden. Tierwohl, Nahrungsmittelqualität und schonender Umgang mit fossilen Brennstoffen werden von den EU-Bürokraten mit den Füßen getreten. . . . . . . Nein, ich leugne nicht den Klimawandel. Es wird etwas wärmer und somit gibt es weniger Kältetote. Außerdem wachsen die Pflanzen schneller und der Lebensmittelertrag steigt. Leider können wir Menschen nur sehr wenig zur Klimaerwärmung beitragen.
Martin Wieler meint:
Es ist sehr erfreulich, dass die Bauern wieder von sich hören lassen. Die Zeiten sind günstig, die Zeichen stehen auf Wechsel. Es wird interessant sein zu sehen, welche Partei sich mit den Bauern solidarisiert und auch wirklich für sie Politik macht. In den Niederlanden konnten die Bauern über die BBB (Bürger-Bauern-Bewegung) sogar Teil der Regierung werden und eine echte Wende in der Landwirtschaftspolitik erreichen. Wichtig ist auch eine Solidarität mit den Bauern in der Bevölkerung. Die Bauern erleben das, was jeder am eigenen Leib spürt wie Inflation, hohe Abgaben und Steuern, immer mehr Vorschriften und eine übergriffige Politik noch extremer. Ich hoffe, dieser Schulterschluss gelingt. Natürlich wird es wieder die üblichen Ablenkungsmanöver mit „rääächten“ Räuberpistolen geben, aber es bleibt zu hoffen, dass die Bürger weiter sind als vor einem Jahr und sich davon nicht wieder irre machen lassen.
Zum Hintergrund: Leserkommentare dienen nicht nur dem Gedankenaustausch, sondern ergänzen mitunter die dazugehörigen Texte um neue Aspekte und geben ein Bild der Stimmungslage. Leserkommentare sind dabei nicht repräsentativ für die Leserschaft, viele Achgut-Leser stehen beispielsweise im Berufsleben und haben gar keine Zeit oder haben Scheu, sich öffentlich zu äußern. Umso mehr freuen uns sachliche und im Ton konziliante Zuschriften, die entsprechend unserer Netiquette ruhig kritisch sein können, aber nicht verletzend sind. Die Redaktion freut sich dabei ganz besonders über Kommentare, die eigentlich selbst eigene, kleine Texte sind.