Besonders erfreulich sind Leserkommentare, die eigentlich selbst eigene kleine Texte sind. Und damit sie nicht alle in der Menge untergehen, veröffentlichen wir an dieser Stelle regelmäßig den „Leserkommentar der Woche“.
Diesmal ist es ein Kommentar zu Fabian Nicolays: „Bewusstseins–Erweiterung? Nein Danke!“
Valentin Becker schreibt:
Das Problem sind ja nicht die Links-Grünen. Die SPD und die Grünen haben längst keine Mehrheiten mehr. Diese Politik ist abgewählt. In Deutschland und in Österreich. Das Problem sind die konservativen Parteien, welche diese Abwahl der linksgrünen Hegemonie nicht akzeptieren wollen. In Österreich hat der BP gerade sinngemäß gemeint: Solange die FPÖ keine Mehrheit hat, ist die bestehende Politik nicht abgewählt und wird weitergeführt. Und die ÖVP spielt brav mit und bastelt an einer österreichischen Version einer Ampel. Es gibt aber viele Wähler, die eine Politikwende wollen und nicht bereit sind, dafür AfD oder FPÖ zu wählen. Es gibt ja auch genug gute Gründe, diese Parteien nicht zu wählen. Und diese Situation wird von den linksgrünen ausgenützt: Obwohl sie schon lange keine Mehrheiten bei Wahlen produzieren dürfen sie ihre hegemoniale Politik weiterführen. Schuld daran sind aber weder die SPD noch die Grünen. Es ist völlig legitim, dass diese Parteien politisch strategisch geschickt handeln und ihre politische Macht verteidigen. Die alleinige Schuld liegt bei den konservativen Parteien, die den Wählerwillen ignorieren.
Zum Hintergrund: Leserkommentare dienen nicht nur dem Gedankenaustausch, sondern ergänzen mitunter die dazugehörigen Texte um neue Aspekte und geben ein Bild der Stimmungslage. Leserkommentare sind dabei nicht repräsentativ für die Leserschaft, viele Achgut-Leser stehen beispielsweise im Berufsleben und haben gar keine Zeit oder haben Scheu, sich öffentlich zu äußern. Umso mehr freuen uns sachliche und im Ton konziliante Zuschriften, die entsprechend unserer Netiquette ruhig kritisch sein können, aber nicht verletzend sind. Die Redaktion freut sich dabei ganz besonders über Kommentare, die eigentlich selbst eigene, kleine Texte sind.