Redaktion / 28.06.2025 / 13:00 / Foto: achgut.com/ K.I / 4 / Seite ausdrucken

Leserkommentar der Woche: Die gesellschaftliche Wirklichkeit

Besonders erfreulich sind Leserkommentare, die eigentlich selbst eigene kleine Texte sind. Und damit sie nicht alle in der Menge untergehen, veröffentlichen wir an dieser Stelle regelmäßig den „Leserkommentar der Woche“.

Diesmal sind es zwei Kommentare zur Wehrpflicht für Frauen – Ausflug ins Wespennest von Hans-Dieter Rieveler: 

W. Leich schreibt:

Bei der Bundeswehr brauchten die Soldaten und -innen gar nicht zu kochen, dafür gibt es eigenes Personal. Und Reinigen müssen auch die Männer. Somit würde das Privileg der Frauen für Küchenarbeit und Putzen schlichtweg entfallen, weil das beim Bund für Frauen und Männer gleich gehandhabt wird. Und da wir sowieso schon Frauen bei der Bundeswehr einsetzen, können sie auch in diesem Umfeld gleichberechtigt bleiben! Ein ziviles Jahr für alle würde sowohl der Bundeswehr als auch den Sozialeinrichtungen beim Personalmangel helfen und wäre auch für unsere Heranwachsenden mal eine bereichernde Lebenserfahrung. – Meine persönliche Meinung!

Gerade in Bezug auf den letzten Gedanken schreibt Kai Marchfeld:

Nur, bevor die schwülen Gedanken zur Rettung des Pflegebereichs durch Zivildienstleistende allzu sehr ausufern: Im Pflegebereich fehlen Fachkräfte. Die lassen sich auch nicht zur Heerscharen von Zivis (ob männlich oder weiblich) ersetzen. Vor allem nicht, wenn der Zivildienst ähnlich gehandhabt wird, wie in der Vergangenheit. Dann muss sich die Fachkraft nämlich – neben der überbordenden Bürokratie – auch noch zusätzlich täglich mit der Frage beschäftigen, ob der/die Zwangsverpflichtete wohl zum eingeplanten Dienst erscheint… oder halt wieder mal nicht. Womit wir beim eigentlichen Problem sind: Diese Bürokratie ist ein Resultat von immer mehr vorgeschalteten “Instanzen”, die durch das Entwerfen von immer neuen Formularen, Tabellen, Dokumenten die eigentliche Arbeit mit dem kranken oder pflegebedürftigen Menschen zunehmend erschweren – gar unerträglich machen. Sie sind das Resultat des verzweifelten Versuchs, die knappe Finanzdecke auf eine immer größer werdende Schar von Pflegeempfängern zu verteilen. Die Meta-Ebene frisst langsam aber sicher die Realität. Ähnliches findet auch in der freien Wirtschaft statt. Alle wollen Influencer für neue Klamotten werden – aber keiner will sie nähen.

 

Zum Hintergrund: Leserkommentare dienen nicht nur dem Gedankenaustausch, sondern ergänzen mitunter die dazugehörigen Texte um neue Aspekte und geben ein Bild der Stimmungslage. Leserkommentare sind dabei nicht repräsentativ für die Leserschaft, viele Achgut-Leser stehen beispielsweise im Berufsleben und haben gar keine Zeit oder haben Scheu, sich öffentlich zu äußern. Umso mehr freuen uns sachliche und im Ton konziliante Zuschriften, die entsprechend unserer Netiquette ruhig kritisch sein können, aber nicht verletzend sind. Die Redaktion freut sich dabei ganz besonders über Kommentare, die eigentlich selbst eigene, kleine Texte sind.

Foto: achgut.com/ K.I

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Leserpost

netiquette:

Lutz Liebezeit / 28.06.2025

Grundsätzlich ist die Schlußfolgerung ja richtig. Allerdings, ich habe Jahrzehnte lang die Krankenkasse gepäppelt und war ganz selten beim Arzt. Jetzt bräuchte ich einen Arzttermin und den nächsten bekomme ich in 5 Monaten. So selten, wie ich beim Arzt war, hätte ich meine Termine locker mit einem Jahresbeitrag bezahlen können. Das kommt ja wohl, weil Ärzte heute Ärzte ohne Grenzen sind. Die Krankenkassen finanzieren mit unserem Geld fremde Leute Krankheiten. Wer akut betroffen ist, wird eiskalt zur Tafel verwiesen, wo er anstehen kann. Dasselbe gilt für die Pflege. Wir berappen, und wenn’s soweit ist, kriegt man einen Syrer als Pfleger. Das wird ja angedacht, migrantische Arbeitsverweigerer sollen die Pflege übernehmen. / Politiker haben viele Wünsche und die erfüllen sie sich mit unserem Geld. Das Staatsversagen betrifft alle, und das ist total.

Klaus Matschke / 28.06.2025

Der letzte Satz von Kai Marchfeld ist die moderne Umschreibung von Gerhard Schröders Satz: Wir können nicht davon leben, uns gegenseitig die Haare zu schneiden. Und obwohl diese Aussage schon gut 20 Jahre alt ist, wird immer mehr Sondervermögen gebildet, um genau das zu erreichen. Und jedem 2+2=4 Menschen ist klar, das dieser Versuch, der mit immer härteren Maßnahmen durchgeführt wird, nur in einer Katastrophe enden kann.

Walter Weimar / 28.06.2025

Hausarbeiten nach Geschlechtern getrennt. Was für ein Unsinn. Jahrhunderte oder wer weiß wie lange ging das nach Dienstjahren, oder auch Diensthalbjahren und Dienstgrad. Der Spruz macht sauber, der E, der Entlassungskandidat liegt auf dem Bett. Das war letztlich den Offizieren, ohne offene Zustimmung recht, Hauptsache es ist Ruhe und Ordnung im Revier. Die Hierachie war bei den Unteroffizieren und Offizieren ähnlich.

Franz Klar / 28.06.2025

Von welchen “Frauen” welcher Bekleidungs- und Speisevorschriften und welcher Muttersprache ist hier eigentlich die Rede? Nicht , das hier womöglich gedanklich nicht alle mitgenommen werden ...

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