Besonders erfreulich sind Leserkommentare, die eigentlich selbst eigene kleine Texte sind. Und damit sie nicht alle in der Menge untergehen, veröffentlichen wir an dieser Stelle regelmäßig den „Leserkommentar der Woche“.
Diesmal ist es ein Kommentar von Albert Pflüger zu Martina Binnigs Beitrag „Koscher, halal oder EU-Happi-Happi?“:
Interessiert sich der Käufer für diese Bewertungen? Ich selbst jedenfalls nicht, ich halte sie nicht für geeignet, eine gesunde Ernährung zu steuern. Es kommt dabei nicht auf ein bestimmtes Produkt und seine Zusammensetzung an, sondern auf die Zusammenwirkung der konsumierten Lebensmittel in Summe.
Wer alt genug ist, hat allerlei Moden erlebt, was die Ernährung betrifft. Butter war mal verpönt, Margarine sollte es sein. Orangensaft wurde hoch gelobt. Rotes Fleisch sei ungesund. Pommes Frites durften nicht zu braun werden, Nitrosamine! Lieber nichts vom Holzkohlengrill essen, Krebsgefahr! Milch wurde in den Schulen verabreicht, weil so gesund. Täglich ein Apfel. Vegetarisch ist gut, vegan ist besser.
Meiner Meinung nach gilt, dass man essen soll, was man gerne isst, und dass man auf die Balance von aufgenommenen Kalorien und verbrauchten Kalorien achten muss. Kalorienreiche Süßigkeiten und Süßgetränke sind nicht Nahrung, sondern Vergnügung, sie gehören nicht auf den alltäglichen Speisezettel, es sei denn, man macht ganz viel Sport, um die aufgenommenen Kalorien zu verbrauchen.
Etwas Sachkunde hilft beim Einkauf, und man muss wissen, dass man das, was man kauft, wohl auch zu sich nehmen wird. Eine kleine Dose Süßgetränk ist folglich besser als eine 2-Liter Flasche davon.
Zum Hintergrund: Leserkommentare dienen nicht nur dem Gedankenaustausch, sondern ergänzen mitunter die dazugehörigen Texte um neue Aspekte und geben ein Bild der Stimmungslage. Leserkommentare sind dabei nicht repräsentativ für die Leserschaft, viele Achgut-Leser stehen beispielsweise im Berufsleben und haben gar keine Zeit oder haben Scheu, sich öffentlich zu äußern. Umso mehr freuen uns sachliche und im Ton konziliante Zuschriften, die entsprechend unserer Netiquette ruhig kritisch sein können, aber nicht verletzend sind. Die Redaktion freut sich dabei ganz besonders über Kommentare, die eigentlich selbst eigene, kleine Texte sind.