Besonders erfreulich sind Leserkommentare, die eigentlich selbst eigene kleine Texte sind. Und damit sie nicht alle in der Menge untergehen, veröffentlichen wir an dieser Stelle regelmäßig den „Leserkommentar der Woche“.
Diesmal sind es zwei Kommentare zu Martina Binnigs Rezension: „BACH“: Ein Weihnachtswunder in der ARD, die die positive Bewertung der Kulissen und Schauplätze etwas anders beurteilen:
Matthias Böhnki schreibt
Ein kleiner Einspruch sei gestattet, was die Stimmigkeit der Atmosphäre der Schauplätze anbelangt: in mehreren durchaus auch längeren Szenen im Film war die Südseite des Weimarer Stadtschlosses zu sehen. Nun ist das Weimarer Stadtschloss im Jahr 1774 komplett abgebrannt, der Wiederaufbau begann 1789. Die Südseite des Schlosses wurde erst in den Jahren 1912 - 1914 fertiggestellt und weist vielen Elemente des Klassizismus auf, was überhaupt nicht zu den sonstigen Drehorten in der Weimarer Innenstadt am Wittumspalais oder in der Kollegiengasse oder dem Merseburger Dom passt. Natürlich ist der Durchgang unter dem Weimarer Schloßturm eine effektvolle Location, nur hätte man statt von Westen eben von Osten filmen müssen, dann hätte man allesamt passende architektonische Palais bis hin zum historischen Weimarer Markt mit historischem Rathaus in der Linse gehabt. Der Musik hat es allerdings nicht geschadet.
Walter Weimar fügt hinzu:
Wer noch mehr über Bach erfahren möchte, da wo alles in ,Deutschland‘ begann, leider etwas vernachlässigt von der Kultur- und Kunstförderung, dem sei das Bach-Stammhaus in thüringischen Wechmar empfohlen. Es ist eben nicht nur Eisenach, Arnstadt und Leipzig, manchmal auch nur ein kleines Dorf mit viel mehr Geschichte.
Zum Hintergrund: Leserkommentare dienen nicht nur dem Gedankenaustausch, sondern ergänzen mitunter die dazugehörigen Texte um neue Aspekte und geben ein Bild der Stimmungslage. Leserkommentare sind dabei nicht repräsentativ für die Leserschaft, viele Achgut-Leser stehen beispielsweise im Berufsleben und haben gar keine Zeit oder haben Scheu, sich öffentlich zu äußern. Umso mehr freuen uns sachliche und im Ton konziliante Zuschriften, die entsprechend unserer Netiquette ruhig kritisch sein können, aber nicht verletzend sind. Die Redaktion freut sich dabei ganz besonders über Kommentare, die eigentlich selbst eigene, kleine Texte sind.