Ich gehe nur noch zum Pathologen meines Vertrauens.
Genau das ist meine Erkenntnis seit den frühen Achzigern schon.Leider wird eine korrekte amnesieerhebung aber schon durch die “Minutenmedizin” verunmöglicht,mit allen hieraus sich ergebenden Konsequenzen.
Ein alter Witz bestätigt, dass Diagnose wichtiger ist als Behanflung. Arzt: “Sagen Sie, Schwester, hat der Patient vor dem Tod geschwitzt?” Schwester: “Ja, Herr Doktor! Sehr stark geschwitzt sogar.” Arzt: “Das ist gut!”
Passend dazu meine letzten Erfahrungen mit unserem Gesundheitssystem. Die letzen drei Male, die ich es bei einem Orthopäden ,genauer Kniespezialisten, Handchirurgen und Fussspezialisten, mit meinen Beschwerden, versucht habe,war die Aussage jeweils ” wahrscheinlich ...arthrose”. Keiner der “Spezialisten” hat das entspechende Körperteil auch nur 10 Sekunden in der Hand gehabt. Auch zwei MRTs wurde keine 10 Sekunden angeschaut. Ergebnis. zwei krasse Fehldiagnosen und eine fragwürdige. Also folgt: werde selbst zum Spezialisten und suche dir eher Hilfe im Ausland für entsprechendes Geld, das man dafür extra rechtzeitig ansparen sollte.
Korrekt. Wichtige Teile dieser Anamnese sind Perzeption und ( Er) Kenntnis. Zur Wahrnehmung gehoeren der Wille und die Fähigkeit, die dafuer vorhandenen Mittel, biologisch und technisch, einzusetzen. Ich vermute, dass Herr Poehling unter anderem daran zweifelt, nicht nur in der Medizin. Zu Recht. In seinen Beispielen gibt es ja sogar vergleichsweise Handfestes, Sichtbares und kausal Greifbares. Funktioniert aber trotzdem zu oft nicht. Damit sind Diagnose und Therapie falsch. In den hier, auch von Mr. Peterson behandelten Phaenomenen gestaltet es sich etwas schwieriger, mitunter komplexer und kausal komplizierter. Man ahnt oder sieht ein Problem, meistens ist es eine Ahnung, weil die Wahrnehmung ” getrübt” ist, hier in den Symptomen regelmaessig beschrieben, hat aber bereits “Schwierigkeiten” , es hinreichend deutlich zu benennen und noch groessere Probleme, den ” eigentlichen” Ursachen nachzugehen, ahnend, dass dabei Unannehmlichkeiten drohen. Die menschlich durchaus normale Folge : Man umkurvt das Problem oder das Gehirn ” erfindet” weniger gefährliche Erklärungen. Nicht selten mit der naiven Hoffnung verbunden, der “Krebs” verschwindet von allein oder noch ” besser”, wenn ich ihn oder es nicht sehe, ist er oder es gar nicht da. Regressives Kleinkindverhalten, nicht untypisch fuer eine Gesellschaft wie diese. Zusammen ergibt es eine gurugefuehrte Blase oder Sekte, die Wahrnehmungen und Diagnosen von Aussen verhindert.
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