Redaktion / 29.03.2025 / 13:00 / 10 / Seite ausdrucken

Leserkommentar der Woche: Das Land, das im Oberbau verrottet

Besonders erfreulich sind Leserkommentare, die eigentlich selbst eigene kleine Texte sind. Und damit sie nicht alle in der Menge untergehen, veröffentlichen wir an dieser Stelle regelmäßig den „Leserkommentar der Woche“.

Diesmal ist es ein Kommentar von Gert Lange zum Beitrag „Der Sonntagsfahrer: Berlin braucht wieder eine Luftbrücke“ von Dirk Maxeiner:

„Danke für die vielen ergänzenden Infos durch die Links! 'Wie ist es zu erklären, dass ein Land, das im personellen Unterbau immer noch so viel Qualifikation und Engagement zu bieten hat, im Oberbau so verrottet?'        

Dazu vier Gedanken:

1. Die Parteien haben sich den deutschen Staat, das deutsche Steuereinkommen gekapert und nutzen es vornehmlich für ihre Zwecke, gegen Volkswohl und -wille.    

2. Die Parteien sind hierarisch aufgebaut. Nur wer die Auswahlkriterien der Parteiselektion überlebt, kann mit guten Positionen in Regierung, Verwaltungen, NGOs, et. all. rechnen.    

3. Hierarische Organisationen unterliegen im Zeitfluss dem „Peterprinzip“: Jeder Beschäftigte in einer Hierarchie neigt dazu, bis zu seiner Stufe der Unfähigkeit aufzusteigen. Deshalb findet sich die Dummheit meist weit „oben“ konzentriert.  

4. Zerfall hin zur Dummheit bzw. die Anreicherung der Dummheit in den regierenden und umsetzenden Eliten, ist offenbar auch ein strukturell gesetzmäßiger Prozess, der nur durch regelmäßige „Kettensägenprozess“ ausgemerzt werden kann, gemeint ist ausdrücklich nicht 'unser' Friedrich. Kreative Zerstörungen im politischen System sind positiv! In Zweiparteiensystemen ala USA offenbar leichter machbar), oder?“

Zum Hintergrund: Leserkommentare dienen nicht nur dem Gedankenaustausch, sondern ergänzen mitunter die dazugehörigen Texte um neue Aspekte und geben ein Bild der Stimmungslage. Leserkommentare sind dabei nicht repräsentativ für die Leserschaft, viele Achgut-Leser stehen beispielsweise im Berufsleben und haben gar keine Zeit oder haben Scheu, sich öffentlich zu äußern. Umso mehr freuen uns sachliche und im Ton konziliante Zuschriften, die entsprechend unserer Netiquette ruhig kritisch sein können, aber nicht verletzend sind. Die Redaktion freut sich dabei ganz besonders über Kommentare, die eigentlich selbst eigene, kleine Texte sind.

Foto: Bildarchiv Pieterman

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Leserpost

netiquette:

Rainer Niersberger / 29.03.2025

Zusammengefasst und schon des oefteren geschrieben : Es ist das System, Stupid. Ein System, das allerdings nicht vom Himmel fiel, sondern geschaffen wurde und das, o Wunder, der Mentalität der Michel entsprechen duerfte. Jeder, der es wahr, Hand daran zu legen, erfreut sich, auch hier, einer gewissen Unbeliebtheit, bei den Autoren resp Gastautoren. Da wird das System, nicht nur das ” politische”, mit Zähnen und Klauen verteidigt, z. B. gegen so Parteien wie die AfD. Denn natuerlich betrifft das Systemproblem auch andere Bereiche, den ÖRR, die EU, das Bildungssystem, die Mduen, Wissenschaft, das Gesundheitssystem usw, usf. Und seltsamerweise tauchen ueberall die gleichen Probleme auf. Wer sich mit Orgas, Strukturen und der conditio humana etwas auskennt, kann die Entwicklung messerscharf vorhersagen, falls nicht von Aussen!  sehr rigide eingegriffen wird. Von Innen geht da naemlich nichts, im Gegenteil. Der Klassiker eines Systemfremden ist Trump. Er handelt voellig unsystemisch.  Was den Systemlingen natuerlich nicht gefällt. In derartigen Systemen bzw dadurch entwickeln sich nicht nur Macht ambitionen, sondern jede Menge Korruption und Parasitentum. Eigentlich leicht zu begreifen. Es geht um Beziehungen, Gefaelligkeiten,  Kollusionen zu Lasten Dritter uvm, was die Sache nicht nur ” dysfunktional” , sondern immer teurer macht, fuer die Dritten. Die spannende Frage ist nun, was zu tun waere, falls man nicht zu den Beguenstigten, sondern den Ausgebeuteten zaehlen sollte. Fuer die Antwort braucht es keinen IQ jenseits der 150, auch wenn z. B. Einstein Hilfreiches dazu sagte. Allerdings gibt es jede Menge Leute, die quasi an den Systemraendern ganz ordentlich leben und ebenfalls wenig Interesse an deren Abschaffung haben.  Auch deshalb finden diese die AfD ( und Trump) sehr “störend” .  Der Michel generell schaetzt Systeme dieser Art. Sie kommen ihm mit ihren Mechanismen und ihrer “Sicherheit”  durchaus entgegen.  Da nimmt er sehr Vieles in Kauf.

Thomin Weller / 29.03.2025

Regierungsaufgabe, “Hüter der Ungleichheit” “Es geht um den Erhalt und die Ernährung der Bürokratie. Die Bürokratie hat das Herrschen zu ihrem Beruf gemacht und sich in eine mächtige Kaste von Spezialisten der Futterkrippe verwandelt. Sie hat die Wirtschaft übernommen oder umgekehrt jedenfalls sind sie zu einem untrennbarem Koloss verschmolzen. Bürokratismus, wächst direkt proportional zum Entwicklungsgrad der Eigentumsvorrechte der Minderheit und umgekehrt proportional zum von der Gesellschaft erreichten Grad der sozialen Harmonie. Ihrem sozialen Wesen nach Bewahrerin der Ungleichheit und materiellen Privilegien einer Minderheit, schöpft die Bürokratie selbstredend den Rahm für sich selbst ab. Wer Güter verteilt, ist noch nie zu kurz gekommen. So erwächst aus dem sozialen Bedürfnis ein Organ, das über die gesellschaftlich notwendige Funktion weit hinaus wächst, zu einem selbstständigen Faktor und damit zur Quelle großer Gefahren für den Gesamtorganismus der Gesellschaft wird. Die zweite Funktion des Staates (Hüter der Ungleichheit) mächtig übertreibend, hat sich die Bürokratie in eine ungeheuerliche und ständig wachsende soziale Verirrung verwandelt, die ihrerseits zur Ursache bösartiger Geschwüre der Gesellschaft wird.” Die Eigentumsquote und soziale Mobilität zeigt die Prädistinationslehre des Staates.

Dr. Joachim Lucas / 29.03.2025

Zusammengefasst heißt das, hier herrschen Verachtung gegenüber dem Souverän, Arschkriecherei im Politbetrieb, menschliche Dummheit und völlig verkrustete und lähmende Strukturen. Das unterschreib ich. Das ist aber noch lange nicht alles hier in Futschland.

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