Redaktion / 07.06.2025 / 13:00 / Foto: achgut.com / 6 / Seite ausdrucken

Leserkommentar der Woche: Ab einem gewissen Alter wird man gerne „aussortiert“

Besonders erfreulich sind Leserkommentare, die eigentlich selbst eigene kleine Texte sind. Und damit sie nicht alle in der Menge untergehen, veröffentlichen wir an dieser Stelle regelmäßig den „Leserkommentar der Woche“.

Diesmal ist es ein Kommentar zu unserem Video: Serie „Nackte Medizin” (5): Man muss den Patienten schulen.

Kai Marchfeld schreibt:

„Ab einem gewissen Alter und mit einer gewissen Schwere an Erkrankungen im Gepäck kann ich jedem nur dringend raten, sich mit einem guten 'Assistenten' in den Medizinbetrieb zu begeben. Zu viele Cofaktoren spielen mittlerweile im Arzt-, Krankenhaus-, Reha- und Versicherungsbetrieb eine Rolle – das gesundheitliche Wohlbefinden des Einzelnen ist nur noch einer davon. Diese Assistenz ist meines Erachtens einerseits erforderlich, um das, was die Medizin alles auf Lager hat, so zu steuern, dass der vom Patienten gewünschte Effekt eintritt (zum Beispiel verbleibende Lebensqualität statt Lebensverlängerung um jeden Preis) – aber auch, um gegebenenfalls sinnvolle und mögliche Ansprüche gegenüber den Kostenträgern durchzuboxen. Ab einem gewissen Alter wird man gerne auch mal 'aussortiert'. Ich arbeite im 'Medizinsektor' und erlebe das regelmäßig. Als geschwächter, vielleicht auch verängstigter Patient ist man sonst gegebenenfalls auf verlorenem Posten. Ich möchte das nicht als Vorwurf an den einzelnen Beschäftigten in dieser Gesundheitsmaschinerie verstanden wissen. Sie alle sind nur Spielball in einem System, das sich mittlerweile verselbständigt hat ... und selbst krank ist.“

 

Peter Nawroths Neuerscheinung Nackte Medizin – Bloßstellung einer ideologisierten Wissenschaft – erscheint in der Achgut-Edition und kann ab sofort hier im Achgut-Shop bestellt werden.  

 

Zum Hintergrund: Leserkommentare dienen nicht nur dem Gedankenaustausch, sondern ergänzen mitunter die dazugehörigen Texte um neue Aspekte und geben ein Bild der Stimmungslage. Leserkommentare sind dabei nicht repräsentativ für die Leserschaft, viele Achgut-Leser stehen beispielsweise im Berufsleben und haben gar keine Zeit oder haben Scheu, sich öffentlich zu äußern. Umso mehr freuen uns sachliche und im Ton konziliante Zuschriften, die entsprechend unserer Netiquette ruhig kritisch sein können, aber nicht verletzend sind. Die Redaktion freut sich dabei ganz besonders über Kommentare, die eigentlich selbst eigene, kleine Texte sind.

Foto: achgut.com

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Leserpost

netiquette:

Klara Altmann / 07.06.2025

“Die Gesamtzahl der arbeitenden Menschen im Rentenalter hat laut Statistik in Deutschland ein Rekordniveau erreicht. Im Vergleich der letzten zwanzig Jahre hat sich die Zahl vervierfacht. Betroffen sind aktuell mehr als 1,1 Millionen Menschen im Alter von 67 oder älter.” (RT-Deutsch) Also wird jeder, der noch arbeiten kann, heute in den Arbeitsmarkt wieder “einsortiert”. 1,1 Mio. arbeitende Menschen im Alter über 66 sind eine unglaubliche Schande für die letzten Regierungen. Wenn man dem die Zahl der Bürgergeldempfänger gegenüberstellt, sieht man das ganze Ausmaß der Ungeheuerlichkeit. Das ist nur einer der Gründe, warum mir die Altparteien längst durch die Bank verhasst sind. Sie sind zutiefst unsozial und empathielos, sie sind hochgradig unmenschlich. Niemals wieder werde ich eine dieser Parteien wählen, mit ihnen bin ich fertig bis ans Ende der Zeit. Man darf sie nicht wählen, sie haben keine Menschlichkeit.

Elias Hallmoser / 07.06.2025

Zitat von Georg Bernard Shaw: »Da wir aus Ärzten Kaufleute machen, zwingen wir sie, Handelskniffe zu erlernen.«

Ulla Schneider / 07.06.2025

Darüber könnte wahrscheinlich jeder ein Liedchen singen, der mit seiner Produktivität dem Staat nicht mehr zur Verfügung steht und jenseits der 65 ist. Mein Highlight war: ” Können Sie nicht damit leben?” Zu einer anstehenden OP, die vor 65 sofort durchgeführt worden wäre. Mein Satz war dann immer:” Nun denn, dann muss ich leider wegen unterlassener Hilfeleistung .............” - Ein Zaubersatz. - Ach übrigens, man bekommt sofort die sog. Rentenversicherungskarte mit einem Buchstaben neben der Nummer .....

dr. gerhard giesemann / 07.06.2025

Wenn der Moribunde gut zahlt, dann machen die alles mit dem. Schließlich sind nur Alte&Gebrechliche; gute Patienten. Beweis: Will sich eine/r einschläfern lassen, dann verweigern sie das - bringt kein Geld. Also freunden Sie sich besser mit einem Tierarzt an, der hat die Mittelchen zum Einschläfern der #Viecher: Pentobarbital-Natrium. Billig und gut, das verwenden auch die Schweizer bei “Dignitas” etc. Und denken Sie an den alten(!) Fritz: Hunde, wollt ihr ewig leben? #denn der Mensch is’ a Viech.

Karsten Dörre / 07.06.2025

Das kann man so sehen, wie der Achse-Leser. Ab einem gewissen Alter mit entsprechenden Schweregrad gewisser Erkrankungen kann man auch selbst entscheiden, ob man siechend das Lebensende erreichen will oder in Würde das Zeitliche segnen. Meine hochbetagte Mutter wünschte sich sehnlichst ihren Tod im Schlaf. Darauf hat sie ab ca. 87.Lebensjahr hingelebt bzw. gelegen. Sie spürte den eigenen Verfall und insbesondere die beginnende Demenz, was ihr bei klaren Verstand sagte, es ist an der Zeit. Der liebe (oder nichtliebende) Gott hatte ihr diesen Gefallen zwar getan, aber sie musste mit 89 Jahren den Umweg über Schlaganfall im häuslichen Bett und zwei Monate Klinik bzw. Reha (!) und ein Monat Pflegeheim gehen.

Franz Klar / 07.06.2025

Und damit man “ab einem gewissen Alter und mit einer gewissen Schwere an Erkrankungen im Gepäck” nicht „aussortiert“ wird , gab es einst im Mai Lockdowns auch für alle unbeteiligten Gesunden . Diese Soldarität in Sachen Volksgesundheit kam seinerzeit , so meine ich mich zu erinnern , in gewissen Kreisen aber auch wieder nicht gut an ...

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